Millionen betroffen
Haarausfall

Haarausfall (Alopezie) bleibt rätselhaft. Anlagebedingter Haarausfall, Alopecia Areata und diffuse Alopezie (bei Frauen) sind am häufigsten.

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Medizinisch bedeutsam gegen Alopezie sind Propecia (Finasterid), antiandrogene Hormone bei Frauen, Regaine (Minoxidil)

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Haarausfall-Dokumentation nach der Hamilton-Norwood-Klassifikation

Haarausfall betrifft einen recht erheblichen Teil der Bevölkerung, dabei wurde das Ausmaß erst umfänglich bekannt, seit das Internet Raum für Betroffenenaustausch und Erfahrungsberichte bietet. 

Haarausfall kann unterschiedliche Ursachen haben, jedoch wird bei einem Großteil der Betroffenen die androgenetische Alopezie (AGA) diagnostiziert, welche mehrheitlich Männer, jedoch auch zahlreiche Frauen betrifft. Ausprägung und Verlauf dieser als „erblich bedingtem Haarausfall“ bezeichneten Form der Alopezie unterscheiden sich allerdings bei beiden Geschlechtern, daher bedient man sich zur Einschätzung in der Regel zweier verschiedener Skalen/Schemen. 

Androgenetische Alopezie bei männlichen Betroffenen: 

Die sogenannte Hamilton-Norwood-Skala (Hamilton-Norwood Klassifizierungssystem).

 Androgenetische Alopezie bei weiblichen Betroffenen:  

In der Regel wird das Ludwig-Schema zur Einschätzung herangezogen, darüber hinaus aber besteht auch die Möglichkeit, das Olsen-, Savin- oder Sinclaire-Schema zu nutzen.  

 

Die medizinische Dokumentation von Haarausfall nach der Hamilton-Norwood Klassifikation

 

Norwood

 

 Bereits im Jahre 1951 entwickelte der Arzt J.B. Hamilton ein Klassifizierungssystem, um den Haarausfall bei Männern in unterschiedliche Stadien einteilen zu können und anhand dessen Vergleiche zu Status, Verlauf und Haarverlust-Grad anderer Betroffener vornehmen zu können. Norwood griff diese Thematik Jahre später noch einmal auf und nahm 1975 einige Modifizierungen und Erweiterungen des Klassifizierungssystems vor. 

 Dem Hamilton-Norwood-Schema sind sieben Haarausfallmuster (I-VII) zugeordnet, bei welcher jedoch einzelne Haarausfall-Muster oder auch Mischformen keine Berücksichtigung finden. Das Schema/die Skala veranschaulicht plausibel und differenziert die möglichen Erscheinungs- und Verlaufsformen des erblich bedingten Haarausfalls bei männlichen Betroffenen. So wurde es auch für den klinischen Alltag der modernen Haarchirurgie unerlässlich, denn es erlaubt eine standardisierte medizinische Dokumentation.  

Den sieben Klassifizierungen des Hamilton-Norwood-Schemas werden nachfolgend aufgeführte Merkmale zugeordnet:

 Typ I:

 Der frontale Haaransatz ist nicht von Haarausfall betroffen. Der „Typ I“ kann in zwei unterschiedlichen Formen auftreten:

 1) Keine Ausbildung oder bestenfalls Ausbildung von kleinen Geheimratsecken

2) Es treten einzig kleine Geheimratsecken auf

 Typ II: 

 Frontal und temporal entstehen leichte Ausdünnungen durch Haarausfall. In Folge bilden sich Geheimratsecken aus, dabei liegt der Scheitelpunkt etwa 2 cm anterior zu der gedachten Linie des äußeren Gehörganges in der Transversalebene. 

 Typ III:

 Da die Ausprägung der Geheimratsecken zunimmt, zeichnen sich kahle Areale oberhalb der Schläfen ab, welche deutlich auszumachen sind. 

 Typ III A: 

 Frontal zurückgewichener Haaransatz bis etwa auf Höhe des Scheitelpunktes der Geheimratsecken, welche sich mit dem Haaransatz annähernd auf einer Linie befinden.  

 Typ III Vertex:

 In diesem Stadium liegen ausgeprägte Geheimratsecken vor, darüber hinaus ist auch die Vertexregion von Haarausfall betroffen.

 Typ IV:

 Typisch für diese Phase ist fortgeschrittener Haarverlust im Scheitel- und Vertexbereich. Dabei sind beide Kopfhaut-Areale lediglich noch durch eine wenige Zentimeter schmale „Haarbrücke“ separiert.

 Typ IV A: 

 Fortschreiten des Haarausfalls im gesamten Scheitelbereich, wobei die Vertexregion jedoch von weiterem Haarausfall verschont bleibt.

 Typ V:

 Die Haarbrücke, welche das Scheitel- und Vertexareal separiert, reduziert sich zunehmend und besteht lediglich aus wenigen Haaren. Auch der Haarkranz wurde nunmehr in Mitleidenschaft gezogen und hat sich bereits verkleinert. 

 Typ VI:

 Es zeigt sich eine deutliche Ausprägung der haarlosen Kopfbereiche und darüber hinaus eine laterale Ausbreitung. Der Haarkranz (seitlich, wie auch am Hinterkopf) vermindert sich zusehends.

 Typ VII:

 Mit einem Status nach „Typ VII“ ist das letzte und gravierendste Stadium des androgenetischen Haarausfalls erreicht. Es bleibt letztlich nur noch der Haarkranz bestehen. Überdies kann es bei extremem Haarverlust vorkommen, dass sich der Haarkranz posterior bis auf verbleibende 3-4 cm reduziert.

 Das typische Haarausfallmuster männlicher Betroffener der androgenetischen Alopezie lässt sich in der Regel nach dem Hamilton-Norwood-Schema einschätzen. Die Skala erlaubt gewöhnlich auch eine patientenindividuelle Prognose hinsichtlich des weiteren Haarausfallverlaufs. In lediglich wenigen Ausnahmefällen verhält sich das Ausfallmuster nach beispielsweise dem Ludwig-Schema, welches ursprünglich zur Einschätzung des Haarausfallverlaufs bei Frauen entwickelt wurde. 

 Bei betroffenen Männern zeigen sich zu Beginn des Haarverlustes in der Regel zunächst Veränderungen im Front-Bereich, die sich anhand von Ausdünnungen und Zurückweichen des Haaransatzes bemerkbar machen, so wie auch durch Ausbildung sogenannter Geheimratsecken. Erscheinungsbildern dieser Art werden die Klassifizierungen „Norwood I-III“ zugeordnet. Dem Fortschreiten des Haarausfalls auf die Vertexregion kommt das Stadium „Norwood IV“ zu. Dehnt sich der Haarausfall weiter aus und entwickelt er eine Scheitelglatze, so wird dieser Status in Abhängigkeit der jeweiligen Ausprägung nach „Norwood V-VII“ klassifiziert. Eine androgenetische Alopezie kann sich bei ungünstiger Disposition auch auf den gesamten Oberkopfbereich ausdehnen. Betroffenen von sehr ausgeprägtem oder aggressivem Haarausfall bleibt somit vielfach nur der sogenannte Haarkranz erhalten, welcher resistent ist gegen androgenetische Alopezie.

 Androgenetischer Haarausfall bei Frauen 

 Leiden Frauen an erblich bedingtem Haarausfall (androgenetischer Alopezie), so verläuft dieser in der Regel nach einem anderen Schema, als vergleichsweise bei männlichen Betroffenen. Einschätzungen und Klassifizierungen werden daher nicht nach dem Hamilton-Norwood-, sondern überwiegend nach dem Ludwig-Schema vorgenommen, wie unzähligen Erfahrungsberichten betroffener Frauen zu entnehmen ist. Dabei beginnt der Haarausfall gewöhnlich im Bereich des Mittelscheitels und weitet sich aus nach seitlich anterior. Die Ausdünnungen treten sehr häufig diffus in Erscheinung.

 Auch unter den männlichen Betroffenen der androgenetischen Alopezie kann ein Haarausfallverlauf nach dem Ludwig-Schema vorkommen. Allerdings beschreibt dies eher die Ausnahme.

Autor:

Reza Azar
Zentrum für moderne Haartransplantation
Nollendorfplatz 3-4
D-10777 Berlin

 

http://www.ifue-haartransplantation.de

 

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