Hallo Verena,gestern Abend hatte ich nicht viel Zeit, dehalb jetzt etwas ausführlicher.
Erstmal sehe ich es auch so, wie Bine 2: kein Arzt mag es, wenn seine Patienten mehr wissen, als eher.
Deshalb sollte man besser auch nicht angeben, dass man seine Informationen aus einem „Betroffenen-Forum“ hat – dass sind doch alles Laien, die keine Ahnung haben !!!Kann doch nicht sein, dass solche Leute besser Bescheid wissen, als ein studierter Arzt....du verstehst ?
Besser ist, man erzählt von einer Freundin, Schwester o.ä., bei der das auch so war, und dann wurde dieses gemacht und jenes.... und nun geht’s ihr besser.
Gute Karten bei der SD hat man auch, wenn man angibt, irgendein Familienmitglied aus dem engeren Familienkreis (Mutter, Schwester) habe Hashi oder MB. Das ist zwar möglicherweise gelogen, aber da reagieren viel Ärzte doch etwas vorsichtiger und umsichtiger. Da bekannt ist, dass es familiäre Häufungen gibt.
indem er meinte das das immer so sei wenn man Schilddrüsenhormone anfängt zu nehmen und das dieser Zustand nicht lange anhalten würde...
Wenn es ich bei dir um Hashi handelt, und das scheint ziemlich sicher zu sein, hat er nicht ganz unrecht. Bei Hashi findet ein Zerstörungsprozess der Schilddrüse statt. Es sind aber nicht die Antikörper, die das bewirken, sondern Lymphozyten oder Makrophagen (körpereigene, fehlgeleitete Abwehzellen, die normalerweise fremdes Gewebe, fremde Organismenen angreifen). Deswegen kann man Hashi haben, wenn keine Antikörper festgestellt werden können.
Durch den Zerstörungsprozess (Hashi-Schub) lässt natürlich auch die Menge der körpereigenen SD-Hormon-Produktion nach. Das muss ausgeglichen werden. Und zwar durch Steigerung des „Thyrex“. Diese Steigerungen müssen aber i.Allgemeinen sehr vorsichtig durchgeführt werden. War man sehr lange unbehandelt, können schnelle und starke Dosiserhöhungen oft nur schlecht vertragen und es können Überfunktionssymtome auftreten: Schwitzen, Schwindel, Herzprobleme, Nervosität u.s.w.
Das liegt zum Teil daran, dass der Körper die höhere Hormonmenge „nicht gewohnt“ ist. Eine weitere Ursache besteht darin, dass in Unterfunktion der Stoffwechsel „untertourig“ läuft. Das heißt, es werden nicht genug Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen, was dazu führt, dass die Enzymbildung für den Fett-, Eiweiß-, und Glucosestoffwechsel behindert ist. Aus diesem Grund kommt es bei UF zu Gewichtszunahme, auch wenn man weniger isst. Auch die freien Radikale spielen dabei ein Rolle. Sie entstehen als Abfallprodukte bei allen Stoffwechselprozessen und sind ausgesprochen schädlich, den sie können u.a. Autoimmun-Prozesse verstärken oder auslösen, bzw. die erforderlichen Stoffwechselprozesse behindern (oxidativer Stress). Ein gesunder Körper ist in der Lage, diese Radikalen zu neutralisieren, aber dazu sind auch wieder ausreichend Nährstoffe erforderlich. Da in Unterfunktion aber sowieso schon zu wenig Nährstoffe aufgenommen werden, werden diese natürlich hauptsächlich dafür „verwendet“ die lebenswichtigen Organfunktionen zu erhalten und nicht dafür freie Radikale zu neutralisieren , sodass immer mehr Radikale entstehen, die den Stoffwechsel belasten und negativ beeinflussen.
Wenn man dann Hormone nimmt, haben die „Befehlsgewalt“, dass heißt sie erhöhen die Aktivität des Stoffwechsels, unabhängig davon, ob genügend Nährstoffe vorhanden sind oder nicht – dadurch kommt es zu Symptomen. Aber auch da macht der Körper einen „Gewöhnungsprozess“ durch und beginnt wieder mehr Nährstoffe aufzunehmen. Man diesen Prozess unterstützen indem man Nährstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zuführt: Vitamine C, E, A (besser als Beta-Carotin), B-Vitamine, Magnesium, Zink und vor allem Selen, das als Bestandteil des Enzyms Glutathionperoxidase maßgeblich an der Neutralisierung freier Radikale und dem Abbau des oxidativen Stresses beteiligt ist.
Was deine Arztbesuche betrifft:
Gehst du da eigentlich alleine hin ? – Wenn ja, würde ich dir vorschlagen beim nächsten Mal eine „erwachsene Begleitperson“ mitzunehmen. Nicht, dass ich dich für „nicht erwachsen“ halte, aber ich glaube, dass dich einige Ärzte aufgrund deine Jugend einfach nicht ernst genug nehmen. Außerdem hat man in deinem Alter selten genug Selbstbewusstsein, Erfahrung und das entsprechende Auftreten um einem Arzt die Stirn bieten zu können. Ich hätte es mit 17 oder 18 jedenfalls nicht gehabt.
Außerdem möchte ich dir noch mal eindringlich empfehlen, dich an s Hashi-Forum zu wenden. Dort bist bei eventuellen Einstellungsproblemen besser aufgehoben, als hier und
kannst du dich auch mit anderen Betroffenen austauschen.
Bitte versteh das jetzt nicht falsch !!!
Aber dieses Forum hier ist einfach nicht dazu gedacht, SD-Betroffene - über die Hilfestellung zur Ursachenklärung hinaus – zu betreuen. Und das ist auch o.k. so, denn es kann hier doch nur darum gehen, auf den möglichen Zusammenhang zwischen Haarausfall und SD, bzw. andere Grunderkrankungen aufmerksam zu machen. Die Betroffenen über diagnostisch richtigen Untersuchungen zu informieren, damit sie in der Hinsicht reagieren und die Ursachenklärung forcieren können.
Und wenn sich dann herausstellt, dass eine SD-Erkrankung vorliegt und behandelt wird/werden muss, sind es das Hashi- , MB- oder andere SD-Foren, die dazu gedacht sind, Betroffenen wie dir, informativ und beratend zu Seite zu stehen – nicht das Alopezie-Forum.
Ciao, B.