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Eine weiter AA Geschichte [Beitrag #15500] :: Fri, 05.02.21 19:36
Hallo in die Runde,

da ich während meiner Zeit mit AA viel zu Erfahrungen gesucht und nur sehr wenig gefunden habe, hier meine Geschichte. Evtl. macht sie ja dem ein oder anderem etwas Hoffnung.
Eins vorweg: Ich hatte wohl einen relativ leichten Verlauf (schätze ich) und bin um die 30.

Das Ganze ging vor etwa einem Jahr los mit einem kleinen Loch im Bart (am Kinn). Damals dachte ich mir nichts dabei (war wohl etwas übereifrig beim Rasieren).
Das Loch wuchs dann mit der Zeit auf etwa die Größe einer Münze. Nach ein paar Wochen war dann auch die andere Seite des Kinns betroffen.
Also habe ich mir kurzerhand einen Ziegenbart verpasst. Ich fand es zu diesem Zeitpunkt zwar komisch, habe mir aber immer noch nicht groß etwas dabei gedacht.

Richtig los ging es dann drei Monate später, als ein Loch auf der Kopfhaut entdeckt wurde (auch wieder in etwa die Größe einer Münze). Danach habe ich mich im Internet schlau gemacht und zum ersten Mal von AA gelesen, was meine Stimmung nicht gerade gehoben hatte.

Im Verlauf der nächsten Wochen verlor ich dann ca. ein Drittel meiner Haare. Die Kopfseiten hinter den Ohren waren komplett Blank, an der Schläfe fehlte ein großer Teil, am Hinterkopf fehlte einiges und dazu noch diverse kleinere Löcher.

Ich bin dann direkt zum Hautarzt, der mir meine Vermutung bestätigte (AA) und flüssiges Kortison verschrieb.
Außerdem wurde ein Blutbild angefertigt und ein Mangel an Folsäure und Vitamin D diagnostiziert.

Die nächsten drei Monate habe ich dann fleißig das Kortison aufgetragen und Tabletten für die Folsäure und Vitamin D eingenommen.
Danach war zwar mein Blut wieder ok, allerdings hat sich sonst nicht viel getan. Lediglich bei einem Loch zeigten sich minimale Härchen.

Nach erneuter Konsultation meines Hautarzts wurde mir deswegen eine andere Therapie empfohlen, von der er gelesen hatte: Vereisung der Stellen.
Da ich etwas skeptisch war, haben wir das erst einmal an einem Loch ausprobiert.
Spoiler / Fun Fact:Dieses Loch war das, das sich als letztes wieder anfing zu schließen. Wobei ich jetzt natürlich niemanden davon abraten möchte - nur bei mir hat es jedenfalls nichts geholfen.

Nicht gerade ermutigt habe ich nach der ersten Vereisung beschlossen, die Therapie abzubrechen und einfach zu hoffen. Notfalls wollte ich mir schlichtweg eine Glatze schneiden zu lassen.
Darüber hinaus zeigten sich zu diesem Zeitpunkt auch Löcher an anderen Körperstellen: Schienbein, Oberschenkel und Bauch. Da ich zu diesem Zeitpunkt natürlich auch schon ein paar mal über Alopecia Universalis gestoßen bin, hat das natürlich meine Laune nicht wirklich gehoben.
Der Juli war also definitiv mein Tiefpunkt.

Dann vier Wochen später fing es bei den ersten Löchern wieder zu wachsen an. Einfach so. Erst waren es nur sehr kleine, feine und farblose Härchen an einzelnen Löchern.

In den nächsten zwei Monaten fingen die Löcher dann an, sich wieder fast komplett zu schließen.

Inzwischen sind alle Löcher auf der Kopfhaut wieder geschlossen (bis auf das vereiste, das ist noch ca. 1cm groß, wächst aber auch zu).
Der Bart ist noch nicht wieder da. Ich schätze, dass es hier einfach am längsten dauert, da er am frühsten betroffen war. Allerdings sind auch hier schon viele weiße Härchen wieder gewachsen.
Auch die Löcher an anderen Körperstellen wachsen wieder zu.

Ich bin optimistisch, dass es eine einmalige Sache war und nicht wieder kommt. Ob es so kommt, weiß ich nicht, aber hoffen darf man ja Smile

Ich habe auch überhaupt keine Ahnung, was der Auslöser des Ganzen war. Es kann wohl von einer unbemerkten Infektion über Stress bis zu zu wenig Sonne alles gewesen sein. Man lest ja sehr viel, was es sein könnte - ich hatte immer das Gefühl, dass alles stimmen könnte.
Ich hatte vorher noch nie Probleme mit meinen Haaren gehabt.

So viel zu meiner Geschichte. Evtl. liest es ja die / der ein oder andere, die / der sich in einer ähnlichen Situation befindet.

Viele Grüße
user

[Aktualisiert am: Fri, 05 February 2021 19:41]


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