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Erfahrungsbericht:HT bei Dr.Bicer FUE3219(1200S,1690D,329M) [Beitrag #165001] :: Di, 20.12.22 08:41

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Junior Member

Hallo alle zusammen,
vor ungefähr einem Jahr habe ich mich dazu entschieden, eine Haartransplantation durchführen zu lassen. Nach langem Überlegen und intensiver Recherche war es vor einem Monat endlich soweit und ich unterzog mich einer HT bei Dr. Bicer. Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen mit euch teilen.

1. Tag: Transfer und Ankunft im Zimmer des Deluxia Buildings
Aydin Tuncer, der deutschsprachige Koordinator hatte mir ausreichend früh vor der Reise wichtige Hinweise, für Kleidung und Verhalten mitgeteilt. Auch bei Fragen bezüglich Medikamenteneinnahme konnte er mir zusammen mit Frau Dr. Bicer bereits im Vorfeld alle wichtigen Fragen beantworten.
Ich bin am Freitag nach Istanbul geflogen und auf europäischer Seite gelandet. Der Aufenthalt an Flughäfen mit einer derartigen Summe Bargeld in der Tasche war etwas nervenaufreibend. Ich versuchte, so wenig meine Brieftasche benutzen zu müssen, wie nötig. Der Transfer lief reibungslos ab. Aydin Tuncer hatte mir im Vorfeld den entsprechenden Ausgang mitgeteilt und ein Bild von dem Zeichen, das meinen Transfer kennzeichnete, gezeigt. Der Transfer war dann innerhalb weniger Minuten organisiert und ich wurde in einem Kleinbus von dem Flughafen zu dem Deluxia Building in Ataşehir gefahren. Im Wagen stand Wasser bereit und der Fahrer war freundlich. Ich bin dann gegen 17 Uhr in der Suite eingetroffen. In dieser befand sich ein Bad, eine Art Wohnzimmer mit Küchenzeile sowie das Schlafzimmer. Insgesamt eine sehr gemütliche Atmosphäre. Aydin hatte mir ein Restaurant im nahegelegenen Einkaufszentrum empfohlen. Dort wurden traditionelle Speisen angeboten und es hat sehr gut geschmeckt. Die Aufregung am Tag vor der Operation war extrem hoch. Das ist, wie ich schätze, normal und leichter erträglich, wenn man mit Familie oder Freunden noch telefonieren kann.
2. Tag: Gespräch mit Dr. Bicer, Vorbereitung und Operation:
Am Tag der Operation, ein Samstag wurde mir gegen 08:15 Uhr ein Frühstück gebracht. Wegen der Aufregung hielt sich mein Hunger in Grenzen, aber Aydin hatte darauf hingewiesen, dass es besonders wichtig sei, ausreichend am Morgen zu sich zu nehmen. Gegen 08:30 wurde ich dann von Aydin abgeholt. Die Suite befindet sich in dem gleichen Gebäude wie die Klinik. In der Klinik angekommen wurde ich dann von den Mitarbeitern freundlich begrüßt. Aydin hatte mir eine Mappe mit Formalia gegeben; Patientenaufklärungsbögen und Einwilligungserklärungen, die ich durchlesen, unterschreiben und teilweise abschreiben musste. Dies schreibt das türkische Gesundheitsministerium auch so vor. Die Inhalte dieser Aufklärungsbögen, die verständlicherweise auch einen worst-case schildern sind, wenn man sie liest, ein wenig unangenehm auszufüllen. In dem Empfangsbereich wartete ein anderer Patient, der am Vortag eine Barthaartransplantation durchführen lassen hatte. Er war zur Kontrolle erschienen, die durchgeführt wurde, während ich mich um die Formalia kümmerte und mit Aydin sprach. Nachdem dies erledigt war, wurde ich in den Vorbereitungsraum gebeten, in dem mit Blut für Nachweise auf übertragbare Virusinfektionen sowie für das Plättchen-reiche Plasma zum Lagern der Grafts entnommen wurde. Aydin gab mir einen Stressball, an dem ich meine Energie ablassen konnte. Meine Haarsituation hatte mich im Vorfeld stark belastet und ich war deswegen besonders aufgeregt. Die netten Gespräche mit Aydin und das Lächeln der Mitarbeiterinnen machten die Prozedur angenehmer. Es wurden Bilder von meinem Kopf vor der Rasur aufgenommen. Anschließend wurde ich ins Arbeitszimmer von Frau Dr. Bicer gebeten. Dort hat sie, mit den Haaren, erste Ansätze für die Haarlinie eingezeichnet. Sie ging konservativ vor, weil ich mit 25 Jahren ein junger Patient sei. Sie erläuterte mir, dass sie die Haarlinie nicht sonderlich tief setzen werde, um Grafts für spätere Zeiten sparen zu können. Das stimmte mit meiner Vorstellung und anderen Beratungen auch überein. Die beantwortete mir alle Fragen, die ich hatte und ging auch, nach medizinischem Verständnis auf Wünsche meinerseits bezüglich der Verteilung der Implantate ein. Nach der Besprechung wurden die Haare abrasiert, ein Vorgang, nach dem ich mich sehr eigenartig gefühlt hatte. Dr. Bicer korrigierte dann die Haarlinie, um sie dem Gesicht- und der Kopfform anzupassen. Sie versuchte mehrere Ansätze, die sie mit einem Feuchtetuch immer wieder korrigierte, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden war. Für die Bezahlung kam danach die Mitarbeiterin, die mit der Buchhaltung beauftragt war und Aydin, der die ganze Zeit über anwesend war, hatte ausgerechnet und erläutert, wie viel ich nun bezahlen sollte. Die Mitarbeiterin hat die Summe geprüft und die Bezahlung war abgeschlossen. Anschließend habe ich mich in die OP-Kleidung umgezogen und meine Wertsachen in einem Schrank im Vorbereitungsraum verschlossen. Den Schlüssel behielt ich über die Zeit der
Operation bei mir. Wir sind zum Operationsraum gegangen, in dem die Assistentinnen und Assistenten von Frau Dr. Bicer und sie selbst bereits in OP-Kleidung warten. Alles war vorbereitet. Der Operationsraum bestand aus dem Hauptraum mit einer Sesselliegen, wie man sie von der Massage oder dem Zahnarzt kennt. Kurz vor der OP wurden noch letzte Korrekturen an der Haarlinie vorgenommen. Frau Dr. Bicer fragte auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um ihre Meinung. Aydin gab mir ein Beruhigungsmittel, das recht schnell wirkte und meine Aufregung zumindest ein wenig nahm. Ich legte mich auf die Liege und die Operation begann. Im Raum befindet sich ein Fernseher, der zu meiner Ablenkung beitrug. Über den Zugang, den ich im Arm hatte, wurde mir eine Perfusion gegeben. Anschließend erfolgte die Betäubung der Kopfhaut. Es war wenig angenehm, aber nicht sehr schmerzhaft. Wenige Stiche, vor allem die an der Grenze zum Nacken waren ungefähr so schmerzhaft wie ein Bienenstich, aber der Schmerz ließ nach wenigen Sekunden nach. Die Mitarbeiter prüften auch, dass die Kopfhaut ordentlich betäubt war, bevor sie fortschritten. Ich sollte mich zur Entnahme der Implantate aus dem Spenderbereich auf den Bauch legen. Frau Dr. Bicer führte die Entnahme durch. Ich konnte den Motor, mit dem die Entnahme durchgeführt wurde, hören und leicht fühlen, hatte aber keinerlei Schmerzen. Im ersten Moment ist die Prozedur gewöhnungsbedürftig, aber nach kurzer Zeit bin ich sogar eingeschlafen. Während der gesamten Operation hatte ich keinerlei Zeitgefühl und kann im Nachhinein nicht einschätzen, wie lange die Schritte einzeln gedauert haben. Nach der Entnahme folgte die Öffnung der Kanäle, also die Vorbereitung auf die Einpflanzung. Auch dieser Schritt wurde von Frau Dr. Bicer persönlich durchgeführt. Er war mit keinerlei Schmerzen verbunden. Nur ein leichtes Gefühl in der Kopfhaut war zu spüren. Nachdem dieser Schritt vollzogen war, gingen wir gegen 14:30 Uhr in die Mittagspause. Aydin hatte mir etwas zu Essen bestellt und ging auf meine Wünsche ein. Währen ich aß, hatte ich einen Verband um den Kopf, um die Bereiche zu schützen. Aydin hat mir während der Mittagspause Gesellschaft geleistet. Nachdem diese fertig war, ging es weiter mit der Einpflanzung der Grafts. Dies war vermutlich der Schritt, der am längsten gedauert hat. Er wurde von den Assistenten von Frau Dr. Bicer unter ihrer Aufsicht durchgeführt. Die Atmosphäre war sehr entspannt. Zwar konnte ich nicht verstehen, worüber die Mitarbeiter sprachen, aber insgesamt war es angenehm. Frau Dr. Bicer schaute in periodischen Abständen vorbei. Auch hier verbrachte ich einen großen Teil des Eingriffs damit, zu schlafen. Am Ende wurde mir im Spenderbereich ein Verband angelegt und ich wurde wieder in den Vorbereitungsraum gebeten. Hier konnte ich meine Sachen wieder mitnehmen und bekam von Aydin und Frau Dr. Bicer hinweise, was ich am Abend zu beachten hatte. Auch ein Nackenkissen, auf dem ich die folgenden 15 Tage schlafen sollte, bekam ich. Außerdem bekam ich eine kleine Tasche mit allen Medikamenten, der Lotion und dem Shampoo, die ich anwenden sollte, wenn die Zeit gegeben war. Frau Dr. Bicer erklärte, die Operation sei gut verlaufen und sie habe mit dem Spenderbereich besonders schonend und nachhaltig umgehen können. Sie war nahezu begeistert von meinem Spenderbereich. Ich ging am Ende, bis zur Tür von Aydin begleitet, wieder auf das Zimmer. Ein Menü liegt dort aus und ich konnte Aydin schreiben, was ich mir zu Essen wünschte. Er bestellte es und ich habe die Lieferung und das Essen in Lira an der Tür bezahlen können.
3. Tag: Kontrolle, Abnahme der Bandage und Rückflug.
Am Folgetag, einem Sonntag, wurde ich von Frau Dr. Bicer über Whatsapp kontaktiert, dass ich gegen 09:30 Uhr in der Klinik eintreffen könnte, damit die Bandagen abgenommen werden. Sie war allein, die übrigen Mitarbeiter waren nicht anwesend. Sie machte Bilder von den operierten Stellen und nahm die Bandage ab. Ich bekam noch eine Mütze und wurde entlassen. Der Transfer zum Flughafen, wieder auf europäischer Seite, war um 13 Uhr. Ich wurde am Eingang abgeholt und zum Flughafen gebracht. Was ich bis zum Tag vorher nicht wusste, ist, dass ich größere Mengen Lotion und Shampoo bekommen würde, die nicht die Sicherheitskontrolle im Flughafen passieren sollten. Ich musste also leider meine Tasche als Aufgabegepäck lassen. Ansonsten verlief die Rückreise reibungslos

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