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Liebe Community,
viel Lust hatte bzw. habe ich nicht alles aufzuschreiben. Aber ich habe im Vorfeld meiner HT so viel hier im Forum gelesen, so viele Berichte verfolgt, so viel gelernt.
Ohne das Forum und seine fleißigen Mitglieder hätte ich mich uU für eine vermeintlich ‚schlechte‘ Klinik entschieden – und hoffe nun, dass ich mich für das Richtige entschieden habe. Deshalb muss man auch zurückgeben!
Nun aber zum Kern:
Ausgangssituation:
Ich bin 35 und habe schon seitdem ich Anfang 20 war eine relativ hohe Stirn gehabt – kein auffälliger Haarausfall, Tonsur superdicht, alles gut – nie Gedanken um Haarausfall gemacht.
Ende 20 begann dann aber die Stirn größer zu werden GHEs entstanden sichtbar….Tonsur fing gaaanz langsam an. Minox begonnen – SUPER angeschlagen, Tonsur wieder dicht….einige Jahre später (ca. 32) hörte Minox auf zu wirken….und Standardfehler: mit Minox abgesetzt und UltraShedding war das Ergebnis. Aus Panik wieder angefangen, leichte Besserung. Lange Rede, kurzer Sinn, seit ca. 2 Jahren bilde ich mir ein, ein stabiles Bild zu haben: sichtbare GHEs und extrem lichte Tonsur (NW4 my guess).
Klinikauswahl:
Im Forum seit etwa 1,5 Jahren und auf HT-Recherche gegangen. Vorher NUR Youtube Elithhair gesehn, spaßenshalber ein Angebot angefordert – 2000€ für 4000 Grafts, so die Schätzung. Allein dieses Angebot muss doch die Leute abschrecken….nunja…
Nach langem Lesen fiel meine initiale Entscheidung auf Demirsoy – seine Ergebnisse gefallen mir (noch immer). Ich hatte sogar schon einen Termin gehabt…dann aber doch kalte Füße bekommen – das fühlte sich trotz sorgfältiger Recherche übers Knie gebrochen an.
Dann kam Corona dazu und ich wurde auf Dr Ayoub aufmerksam – es folgten immer mehr Erfahrungsberichte, alle recht positiv. Der Prozess dauerte etwas (ca. 6 Berichte sind nicht all zu repräsentativ, doch sie klangen alle sehr ehrlich und die (Zwischen-)Ergebnisse gefielen mir. Die Entscheidung reifte immer mehr in mir….ich nahm Kontakt auf.
Ayoub:
Entgegen einiger Berichte, hatte ich keine Probleme Herrn Ayoub zu erreichen. In einigen telefonischen Gesprächen mit dem Doc hatte ich ein positives Gefühl. Ihm war viel daran gelegen, dass ich zu einer Begutachtung bei ihm vorbeischaue – obwohl das auch in meinem Interesse war, fanden wir einfach keinen Termin, der für uns beide passte (immer noch Corona-Früjahr 2020).
Ich schickte ihm detaillierte Bilder und er bestätigte mir, dass meine Planung bzw. meine Erwartungen realistisch und vernünftig klangen, so dass er zustimmte auch ohne vorherige Begutachtung einen OP-Termin für den 26. & 27.11. zu vereinbaren.
Planung:
Wie erwähnt, habe ich GHEs und Tonsur als Baustelle. Ich wusste, um meine Tonsur dicht zu bekommen, würden VIELE Grafts benötigt werden. Eine hohe Dichte war hier aber nicht mein Anspruch/Ziel. Vielmehr eine sehr konservative Dichte – nicht Blickdicht. Die GHEs wollte ich auffüllen, die Haarlinie aber nicht weiter nach unten setzen. Obwohl ich seit 2 Jahren stabil bin (nein, kein Fin) weiss ich ja nicht, ob ich noch mehr brauche später.
Ayoub/Planung:
Meine Planung fand der Doc ok. Er schlug aber vor, zuerst die GHEs zu machen und dann in einer zweiten OP die Tonsur, so würde beides super werden. Ich bestand aber darauf, beides zu machen und später evtl. nachzuverdichten. Er willigte ein, auch wenn er seinen Vorschlag für zielführender und sicherer hielt.
OP-Tag:
Ich kam um 08:00 in die Klinik, ca. 5 Min. Fußweg vom Hotel Barbarossa. Ordentlich, würde es empfehlen. Ich ging zum Doc, wir sprachen über die eben erwähnte Planung. Im Anschluss zeichnete er eine Haarlinie ein (freihand, mit Maßband). Er korrigierte viel und wir einigten uns auf eine Haarlinie – er war sehr offen für Wünsche. Ins gesamt ist der Doc sehr überlegt und ruhig – nimmt sich Zeit.
Dann ging es zur Rasur (es waren an beiden Tagen zwei Assistentinnen da). Dann nochmal zum Doc, der die Haarlinie nochmal checkte und die Spender einzeichnete (und Tonsur).
Dann gings los (vorher Ibu, Dormicum und Antibitotikum). Spritzen in den Hinterkopf – bin bisschen empfindlich was Spritzen angeht – sehr unangenehm – und wie schon mal einer passenderweise schrieb: „crank-artig“ betäubt  Herzrasen des Grauens.
Dann gings mit der Entnahme los (alles durch den Doc) – die Assistentinnen ‚zupften‘ die Grafts raus und sortierten. Es musste häufig nachbetäubt werden, was anstrengend war – der Doc war etwas echauffiert, dass ich die drei Tage Kaffeeverzicht nicht eingehalten hatte (Migräne ohne Kaffee – abhängig). So musste er viel nachbetäuben. Nunja, nach ca. 3h Entnahme gings auf den Rücken und er setzte die ebenso bereits erwähnten Leitungsanästhesien in die Augenbrauen – die ich komischerweise gar nicht als so schlimm empfand wie einige andere hier im Forum.
Slits in den GHEs durch den Doc und anschließend bereits einige eingesetzt. Das Einsetzen übernehmen zu 90% die Assistentinnen. Nur in der Haarlinie macht der Doc einige Singles rein.
Dann ca. 20min Mittag und weiter. Der Doch machte noch ein Paar Slits in die Tonsur und auch hier wurde schon etwas eingesetzt. Um ca. 16:30 waren wir durch – Verband, Hotel, Essen, Schlafen.
Am 1. Tag waren es ca. 1760 Grafts
Nacht war ok – auch hier erstaunlich gut. Mindestens 6h geschlafen, nur 2 mal kurz aufgewacht.
08:15 zur Klinik, Meds und weiter. Spritzen – AUA!- CRANK! Ah…
Entnahme, ok, nachbetäubt – AUA. Slits gesetzt durch den Doc, 90% Einsetzen wieder durch die Assistentinnen.
Mir war ultrakalt am zweiten Tag, ich war etwas zittrig, ich habe immer sehr lange gewartet, bis ich nach ner neuen Spritze gefragt habe und habe den Schmerz immer ne Weile ausgehalten, weil ich nicht so super viel Zeug im Kopf haben wollte (neige zu Schwellungen). Naja….ging aber schön is anders.
Nach der Mittagspause gings mir besser, der Doc hat (obwohl er sonst während der Behandlung nicht spricht) Small Talk gemacht…ich glaube er hat gemerkt, dass es mir nicht so gut ging – fand ich nett von ihm!
Also am Ende wurde wieder eingesetzt und der Doc hat wieder die letzten 10% übernommen. Es waren am 2. Tag etwa 1550 Grafts.
Zwischendurch hat der Doc viele Fotos gemacht, die er mir alle hat zukommen lassen – TOP Dokumentation!
Ich erhielt einen Verband, Medikamente und eine finale Besprechung mit dem Doc und konnte gehen.
Feedback:
Ins gesamt alles professionell. Einige im Forum scheinen es ja - sagen wir mal ‚schwierig‘ zu finden, dass nicht der Doc selbst einsetzt. Grundsätzlich finde ich spricht nichts dagegen, vorausgesetzt die Assistentinnen sind super geschult und habens drauf. Ob das bei mir so war kann ich nur spekulieren – daher hätte ich mir auf jeden Fall mehr Kontrolle durch den Doc gewünscht. Er hat nur ganz sporadisch vorbeigeschaut. Teilweise wussten die Damen nicht zu 100% was genau der Doc gesagt hat und sie haben es dann so gemacht wie sie dachten es sei korrekt. Da müsste der Doch – so finde ich – mehr Präsenz zeigen und seine MitarbeiterInnen kontrollieren. Ich hoffe natürlich, dass sie das trotzdem gut gemacht haben – wir werden es sehen.
Abgesehen davon, macht die Arbeit von Dr. Ayoub einen guten Eindruck.
Heute bin ich 11 Tage Post-OP, keine Schmerzen, keine Beschwerden, Haare sehen super aus (meine Meinung). Könnte ich es mir aussuchen, hätte ich die Haarlinie noch einen cm tiefer gesetzt – ich verstehe aber warum es nicht drin war (Tonsur und GHEs gleichzeitig). Bin aber trotzdemzurieden.
Heilung läuft sehr gut.
In den ersten 3-4 Tagen war der Kopf geschwollen ging aber schnell vorüber. Donor war sehr sensibel in den ersten 5 Tagen, Nackenkissen hab ich ab Tag 6 weggehauen (Mistding). Krusten gingen ab Tag 6 weg….heute noch zwei hartnäckige Teile, an denen auch deutlich Plasmaaustritt zu sehen war….ich gebe den Dingern noch 2 Tage, dann sind sie auch weg (weiche Abends immer gut ein)
Pflegewütig wie ich bin, nutzte ich ab Tag 1 Thermalwasser, seit einigen Tagen im Donor AloeVera, Panthenol und gelegentlich Öl. Oben AloeVera verdünnt mit Thermalwasser. Habe heute, Tag 11 PostOP keine Schmerzen, ganz leichtes Taubheitsgefühl, aber alles super.
So, jetzt kann ich erstmal nicht mehr – freue mich über Einschätzungen und hoffe ich konnte Leuten bei ihrer Recherche helfen. Wenn ihr Fotos von irgendetwas benötigt, gebt Bescheid.
Haarlinie übrigens vorne 50er Dichte, Tonsur 30er. (Donor ca. 75er Dichte – also nicht super).
Beste Grüße
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