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Hallo meine Lieben,
ich melde mich hier als Frau zu Wort - als Ehefrau von einem Mann mit Haarausfall. Über einen Umweg bin ich zufällig hier im Forum gelandet. Was hier geschrieben wurde, veranlaßte mich dazu, mich hier anzumelden um meine eigenen hoffnungsvollen Erfahrungen zu teilen. Dies ist ein Erfahrungsbericht - mein/unser Erfahrungsbericht. Meine Erfahrungen müssen also keine Zustimmung finden.
Der Haarausfall war für uns kein Schönheitsmakel, für Frisöre aber schon, weil sie meinem Mann immer Haare von links nach rechts über den Kopf legten ...., sondern ein Symptom dafür, daß bei uns etwas aus dem Gleichgewicht geraten war. Auch das ist ein individuelles Empfinden und bedarf keiner Zustimmung. Mein Mann litt nicht wirklich unter dem Haarausfall, er findet sich optisch immer super Es litten mehr die anderen, die ihn ansahen, die wußten wie er früher aussah. Mein Mann hatte früher, in seiner Jugend und noch bis ca. zu seinem 25. Lebensjahr sehr volles dichtes kräftiges Haar, um welches er oft beneidet wurde. Er hatte sogar immer wieder Anfragen von Fotografen und Modeagenturen...
Im Alter von etwa 26 Jahren gab es mehrere größere Veränderungen in seinem Leben, die ihn sehr forderten, teilweise überforderten. Nur kurz zur Erklärung, damit man sich das vorstellen kann: großer Ärger innerhalb der Familie, vor allem mit dem Vater, der trotz Scheidung und neuer Partnerin immer wieder zurückkam, und die Familie aufmischte; ständig Ärger im Betrieb (Zimmerei); Auszug aus dem Elternhaus in die erste eigene Wohnung mit mir und meiner pubertierenden Tochter; hinzu kamen Gelenkschmerzen, sehr stark in den Schultern; ich selbst steckte in einem tiefen "Burn-out", meine Tochter war schwierig; finanziell sah es schlecht aus und zu diesem Zeitpunkt kein Ende in Sicht; die Ernährung war meiner Psyche und unserem Geldbeutel angepaßt - schnell zubereitet, billig, zuckerlastig, nährstoffarm. Außerdem rauchte ich auch noch Zigaretten, in der letzten Hochphase eine XXL-Packung am Tag. Mein Mann rauchte übrigens niemals.
Zwar befaßte ich mich mit dem Thema Ernährung, weil mir damals bereits klar war, daß mein eigener labiler Zustand und der meiner Tochter etwas damit zu tun hatte, aber ich war noch nicht tief genug in das Thema eingearbeitet, um tiefgreifende Veränderungen zu bewirken. Der Haarausfall meines Mannes kam hinzu und ständige Gelenkschmerzen. Mein mentaler Zustand wurde nicht besser. Meine Zähne begannen stark zu verfallen. Hinzu kamen mehrere Bandscheibenvorfälle, die mich immer wieder über Wochen außer Gefecht setzten.
Ich war traurig und verzweifelt, weil ich selbst keine Lösung fand und auch niemand sonst sich auszukennen schien, nicht einmal die ganze Ärzteschaft, die ich befragte. Folgende Phrasen waren die häufigsten, die ich hörte: Haarausfall ist normal. Das sind die Gene. Das ist das Alter. Benutze Koffein-Shampoos. Die Gelenkschmerzen kommen von der schweren Arbeit. ... Der Harnsäurespiegel meines Mannes war zu diesem Zeitpunkt so besorgniserregend erhöht, daß sogar das Labor den Wert rot unterstrich und mit zwei Ausrufezeichen versah. Eine sehr vereinfachte Erklärung: Zu viel Harnsäure entsteht durch den übermäßigen Verzehr von Fleisch, bzw. Eiweiß. In Verbindung mit Alkohol kann die Harnsäure nicht abgebaut werden und lagert sich in den Gelenken ab (Vorstufe zu Gicht), aber auch unter der Kopfhaut. Das war der große Beginn sowohl meiner eigenen Recherche, als auch der Beginn, die Verantwortung für meine Gesundheit selbst zu übernehmen.
Ich stellte mehrmals unsere Ernährung um und versuchte einiges aus. Der Haarausfall meines Mannes ist bis heute vollkommen gestopt. Die Gelenkschmerzen wurden deutlich besser. Meine Bandscheiben beruhigten sich nicht nur, sie regenerierten sich! Vollkommen aufgelöste Bandscheiben wuchsen wieder nach (entgegen der Erklärung meines Arztes, daß das unmöglich sei und nur Schrauben meinen Rücken wieder festigen könnten.... Die Röntgenbilder beweisen es. Inzwischen bin ich Yogalehrerin). Der Zahnverfall stopte. Meine eigenen Haare, die in der burn-out-Zeit ebenfalls immer dünner wurden, erholten sich und wurden sogar kräftiger als je zuvor. Meine Haut änderte sich von grau auf farbig und meine Sonnenallergie verschwand fast vollständig. Und meine Tochter ist ansprechbar, lernfähig und wesentlich streßtoleranter.
Nun zu den Änderungen, die ich schrittweise eingeführt habe.
gestrichen:
Streß, Alkohol, Fleisch, Milch, Eier, (also alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs oder mit solchem Inhalt), Backwaren, Brot, Zucker und Zuckerersatz, konventionelles Salz, Kaffee, Schwarztee, Farbstoffe, Konservierungsmittel, Aromastoffe, Citronensäure, alle Getränke, die nicht pures Wasser sind, sämtliche industriell gefertigte Nahrung, Fastfood. Nahrungsmittel oder Getränke in Plastik oder Alu, soweit dies möglich ist.
stattdessen gibt es:
Yoga und so viel Ruhe wie möglich - Konzentration auf ruhigen gleichmäßigen Atem; Quellwasser (hole ich alle zwei Wochen selbst an einer Quelle); Tee (nur aus frischen oder unbehandelten getrockneten Kräutern); hochwertige mineralstoffreiche und möglichst un- oder wenig behandelte Nahrungsmittel; naturbelassenes Salz ohne Zusätze; sehr viel Gemüse und frische Kräuter; hochwertige Gewürze (unbehandelt, frei von Aroma und unbestrahlt); traditionell in Salzlake eingelegtes Gemüse; Nüsse; Samen; Hülsenfrüchte; alkoholfreies Bier in Maßen (wie bei allen Bieren im Übermaß: Brustentwicklung bei Männern möglich, da Einfluß auf Östrogene); als Kur zwischendurch: Bierhefe; Brennnessel als Kräuter oder wie Spinat gekocht; Löwenzahnblätter, -blüten, -wurzel; Reis; Kartoffeln; Haferflocken; usw.
ebenfalls gestrichen (von meinem Mann noch in kleinen Mengen verwendet):
sämtliche Kosmetika, wie Duschgel, Shampoo, Haargel-/spray, Deo, konventionelle Zahncreme, Körperlotions, etc.
Geht nicht? dachte ich am Anfang auch.... Ich verwende eine einfache Kernseife, um Achseln und Füße zu waschen. Selten grüne Heilerde für das Gesicht als Maske. Den Rest des Körpers und die Haare wasche ich mit reinem Wasser. (Duschbrause mit Chlor- und Schwermetallfilter). Ich habe einen einzigen Schweißausbruch am Morgen. Wenn der weggewaschen ist, gibt es den ganzen Tag zwar schwitzen, aber kein Geruch. Es hat einige Versuche und lange Beobachtung gebraucht, bis ich das herausgefunden habe. Vor dem Duschen bürste ich meine Haut mit einer Bürste aus Hanfborsten, um alte Hautschuppen zu entfernen. Manchmal verwende ich nach dem Duschen einen Salzstein zum Peeling und Aufbau des Mineralstoffhaushalts. Trockene Haut habe ich selten, und wenn, dann verwende ich Olivenöl oder Kokosöl. Meine Haare waren früher schnell fettig und/oder schuppig. Jetzt sind sie ganz normal, seidig und leicht kämmbar. Für die Zähne verwende ich eine ayurvedische Zahncreme ohne Zusätze, wie Fluoride oder Sorbit. In Zukunft möchte ich meine Zahncreme selbst herstellen - nach dem Grundsatz: auf meine Haut oder in meinen Mund kommt nur, was ich auch essen kann.
Die Gesellschaft (und mein Mann auch) meint, ein schwer arbeitender Mensch bräuchte nicht nur Fleisch, sondern viel Fleisch. Deshalb bekommt mein Mann auf Baustellen oder bei seiner Mutter doch immer wieder sogenannte Nahrungsmittel, die ihm mehr schaden als nützen. Ihm fehlt die Einsicht und die Konsequenz zur Umstellung, deshalb schreitet seine Gesundung nur langsam voran, während ich mich nie besser gefühlt habe. Einen Arzt brauche ich schon lange nicht mehr und sämtliche Grippewellen gehen spurlos an mir vorüber.
Alles, was ich hier an Veränderungen angeführt habe, war ein Prozeß der sich über Jahre entwickelt hat. Es gab immer Phasen des Ausprobierens, Phasen der Erkenntnis und des Auswertens und dann wieder neue Themen, wieder Phasen des Ausprobierens, u.s.w. Die einzige große Veränderung war die auf vegane Ernährung nach jahrelanger intensiver Beschäftigung mit dem Thema.
Als Fazit würde ich sagen: Die komplette Lebensphilosophie und Lebensart muß überdacht werden. Das Leben sollte so natürlich wie möglich gestaltet werden, vor allem, was die Ernährung und körperliche Bewegung anbelangt. Ruhiges atmen, eine friedliche herzliche Lebenseinstellung, Bildung und Weiterentwicklung, aber auch Ordnung, sowohl im Haus, als auch im Denken sind der Schlüssel zu Gesundheit.
Haarausfall ist nur ein Symptom für mehrere Dinge, die aus dem Gleichgewicht gekommen sind. Er wird wahrgenommen, weil er sichbar ist. Andere Symptome wie Schmerzen, Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Streß, Aggressivität, Gemütsschwankungen, Menstruationsbeschwerden, trockene Haut, etc. werden eher übergangen und/oder mit Medikamenten/Nahrungsergänzungsmitteln vertuscht. Die Haare symbolisieren Kraft und Gesundheit. Sie verraten also nach Außen, wie es um unsere innere Lebenskraft steht - und vor allem deshalb bricht dann Panik aus. Welche/r Mann/Frau will schon als schwach/ungesund gelten?! Wer sich dann aber ausschließlich um die Haare kümmert, landet nach meiner Ansicht schnell in einer Sackgasse, in der oft sehr viel Geld für sehr viele Mittelchen ausgegeben wird, die statt Gesundheit, vor allem Ent-Täuschung, Ernüchterung und/oder daneben noch andere Wirkungen mitbringen.
Meine Strategie hat Erfolg, obwohl mein Mann nicht sehr konsequent ist. Alleine die Bewußtheit über die verschiedenen Zusammenhänge, das Verändern der Gedanken in Verbindung mit dem Reduzieren, bzw. Streichen, der schädlichen Zubstanzen in unserem Haushalt hat bei ihm den Haarausfall bereits seit einigen Jahren zum Stillstand gebracht. Es gelingt ihm immer öfter, das Angebotene auch mal stehen zu lassen, selbst wenn das oft nicht verstandenen wird. Jeder hat sein eigenes Tempo in der Entwicklung. Es sollte also nicht in Streß ausarten.
Der Prozeß kommt in Gang, und schreitet wie von selbst voran. Informationen schweben frei und finden den, der sie sucht. Jeder geht den Weg so wie er kann und es sich richtig anfühlt. Sich selbst treu sein und sich selbst lieb haben ist vielleicht das Wichtigste. Und wenn ich mich selbst aus tiefem Herzen liebe, sorge ich liebevoll für mich. Mir ist dann ganz selbstverständlich möglich, meinem Körper ausschließlich Substanzen zuzuführen, die ihn wirklich nähren, heilen und gesund erhalten. Einzige Nebenwirkung: Der Geist wird klar und wohnt plötzlich immer öfter in diesem gesunden Körper, bis er irgendwann ganz einzieht. Diese Erfahrung ist so großartig und sowieso kaum zu beschreiben, daß ich sie niemandem vorweg nehmen möchte.
Niemand muß sich mit sogenannter "Krankheit" abfinden (Krankheit? was ist das überhaupt?) Und wenn die Haare doch nicht mehr wachsen wollen, dann ist es eben so. Ich bewundere meinen Mann, der super gelassen damit umgeht. Er freut sich, daß keine Haare mehr ausfallen. Aber er hat keinen Ehrgeiz, neue Haare zu bekommen. Wenn es passiert - ok. Wenn nicht - genauso ok. Und für mich ist die Optik ohnehin nie ein Thema gewesen, sondern die Gesundheit war Fokus. Bei uns kamen zeitgleich zum Haarausfall zeitgleich noch viele andere gesundheitliche Themen, die mich letztendlich auf diesen Weg gebracht haben. Wäre es nur der Haarausfall gewesen, hätten wir das wohl so akzeptiert. Der Stop des Haarausfalls war eine Nebenwirkung der Veränderungen, die ich aus den oben genannten Gründen bewirkt habe.
Ich hoffe, dieser Beitrag kann ein paar verzweifelten Männern und selbstverständlich auch Frauen wieder etwas Mut machen. Gesundheit strahlt von innen nach außen. Am Ende ist es diese Strahlkraft, die in uns und auf die Umgebung wirkt, und nicht das einzelne Haar.
Alles Liebe
Literaturempfehlung:
- Rüdiger Dahlke "Peacefood"
- Dr. med Michael Nehls "Alzheimer ist heilbar" und "Die Methusalem-Strategie"
- Dr. John Yudkin/Dr. Robert Lustig "Pur, weiss, tödlich"
- Brendan Brazier (Hochleistungssportler) "Vegan in Topform" (verwendet leider Proteinpulver in manchen Rezepten, hat aber andere nützliche Ideen und tolle einfache Rezepte für Snacks, die teilweise auch mal 1 bis 2 Wochen im Kühlschrank haltbar bleiben)
- Lothar Ursinus "Die Organuhr" und "Mein Blut sagt mir"
- Deepak Chopra "Die heilende Kraft"
- Loise L. Hay "Heile deinen Körper"
und wer jetzt noch Lust hat Wink googeln nach:
- Folgen von Nahrungsmittel-Zusatzstoffen, Farbstoffen, etc. sowie deren Herstellung
(einfach mal alles nachgoogeln, was auf sämtlichen Verpackungen steht)
- Was nicht auf den Verpackungen stehen muß
- Nachbehandlung von Gemüse, insbesondere Kartoffeln
- Inhaltsstoffe von Kosmetika und Auswirkungen
(alle Inhaltsstoffe nachgoogeln)
- Zusätze in Mehl und Backwaren, die zum größten Teil nicht deklariert werden müssen (300 verschiedene zugelassenen Stoffe, davon 200 laufend verwendet!!!)
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