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Replicel Interview mit dem Vorstand [Beitrag #244133] :: Sat, 13 October 2012 16:11 Zum vorherigen Beitrag gehen
Haarausfall ist ein schweres Schicksal Jetzt macht eine neue Behandlungsmethode Mut - Interview mit dem wissenschaftlichen Vorstand von RepliCel Prof. Dr. R. Hoffmann

Interview mit dem wissenschaftlichen Vorstand von RepliCel Prof. Dr. R. Hoffmann

Kurz zur Unternehmensgeschichte

An den Universitäts-Hautklinik in Marburg hat Herr Prof. Hoffmann über viele Jahre ein Forschungslabor geleitet, welche diverse Aspekte der Haarbiologie untersuchte. Zusammen mit Herrn Dr. Kevin McElwee konnte beobachtet werden, dass spezialisierte Zellen am untersten Pol der Haarwurzel, sog. Tassenzellen, in der Lage waren Haarwachstum zu induzieren und vorhandene Haare zu verdicken. Diese Zellen konnten aus einer kleinen Gewebsprobe isoliert und in Zellkultur millionenfach vermehrt werden. Diese Beobachtung wurde zum Patent angemeldet und in 2003 im Journal of Investigative Dermatology publiziert. Schon damals war das Ziel, hieraus eine neuartige Therapie gegen Haarausfall zu entwickeln.

Herr Dr. McElwee wechselte als "Associate Professor" zur University of British Columbia nach Vancouver, wo zunächst die Fa. TrichoScience gegründet wurde. Letztlich kam es zu einem Zusammenschluß mit der Fa. Newcastle und seit ca. 1,5 Jahren wird die Idee einer Haarzelltherapie unter dem Namen Replicel entwickelt.



Warum gab es diese Technologie bisher nicht, wie genau funktioniert es?

Die von uns beschriebenen Zellen waren nicht im Fokus der Wissenschaft und damit kam es auch zu keinen Produktentwicklungen. Lediglich die sogenannten Papillenzellen wurden und werden von konkurrierenden Firmen erforscht. Letztlich sind wir nun auf dem Weg den erzielten Erkenntnissen aus einem Tiermodell zur Anwendung beim Menschen zu übertragen. Dafür wird ein kleines Gewebsstück (ca. 6 - 8mm) vom Hinterkopf entnommen, die Tassenzellen präpariert und in Zellkultur vermehrt. Ist eine ausreichende Zellzahl erreicht, werden die Haarwurzelzellen in die Kopfhaut injiziert. Dort sollen die Zellen dann das Haarwachstum anregen.

Ist Ihre Technologie ethisch sauber ? Immerhin sind es ja Stammzellen ?

Stammzellen - na ja. Wir verwenden körpereigene, adulte Haarwurzel-Vorläuferzellen, welche nichts mit der Diskussion über embryonale Stammzellen zu tun haben. Autologe, sprich patienten-eigene Stamm- bzw. Vorläuferzellen sind ethisch unantastbar und extrem sicher in der Anwendung. Hier ist Deutschland eins der führenden Länder in der Entwicklung sowohl im Bereich der Grundlagenforschung als auch im Bereich industrielle Forschung.

Gibt es bereits ähnliche, zugelassene Technologien ?

Bisher zugelassen ist ein Produkt der belgischen Firma Tigenix für Knorpeldefekte, weitere Produkte sind in der abschließenden klinischen Entwicklung in Blockbuster Indikationen wie Herzinfarkt, Angina Pectoris, Diabetischer Fuß, Raucherbein. Weitere wichtige Indikationsgebiete sind neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer, hier ist die Entwicklung allerdings noch nicht so weit fortgeschritten und es werden kaum patienten-eigene Zellen zum Einsatz kommen.

Ein weiteres ähnliches Feld ist der Einsatz von autologen Fettzellen in der plastischen Chirugie (z.B. als Defekttherapie). Jede medikamentöse Therapie muss lebenslang angewendet werden und birgt immer Risiken. Im Prinzip kann aber die Injektion von körpereigenen Tassenzellen einmalig erfolgen. Die genaue Applikationsart, die notwendige Zellzahl und Anzahl der Injektionen wird gegenwärtig untersucht.

Was sind die nächsten Meilensteine für RepliCel ?

Grundsätzlich ist die Therapie noch in der Entwicklung und daher noch nicht verfügbar. Eine derartige Zelltherapie ist einer strengen Regulierung unterworfen und wir haben kürzlich eine Phase 1-Studie zur Sicherheit dieser Zelltherapie abgeschlossen. Hier zeigte sich eine ausgezeichnete Verträglichkeit. Zunächst wurden die Daten 6 Monate nach Injektion untersucht. Die Daten 24 Monate nach Injektion folgen. In dieser Studie fanden wir als sog. sekundärer Endpunkt bei 63% der per Protokoll behandelten eine erste Haarvedichtung von > 5% bis zu maximal 19%.

In Planung ist nun eine größere Phase 2 Studie, in welcher nun unterschiedliche Zellkonzentrationen und Injektionsprotokolle untersucht werden sollen. Zunächst steht aber die Genehmigung einer derartigen Studie durch das PEI und zuständige Ethikkommisionen aus. Angestrebt ist der Start der Studie Anfang/Mitte 2013.

Wann wird es frühestens eine Therapie geben ?

Das werden wir immer wieder gefragt und es ist schwer darauf zu antworten. Grundsätzlich hängt es von den Ergebnissen der Phase 2 Studie ab welche dann in eine Phase, d.h. Zulassungsstudie münden. Vor 2015/16 wird es wohl diese Therapie aus diesen logistischen Gründen nicht geben.

SDR Wie groß ist der Markt für Haar-Restauration ?

USD 3 Mrd. - 3 Methoden - Dreimal gegenüber unserer Technologie unterlegen, der graue Markt der wirklosen Lifestyleprodukte, wie Nahrungsergänzungspräperate, ist noch ein Vielfaches größer, denn er unterliegt keinen schwierigen Zulassungsverfahren.

Wie wollen sie in diesen Markt eindringen ?

Sollten sich unsere ersten Daten in einer Phase 2 Studie bestätigen, so ist das strategische Ziel von Replicel die Technologie an große Pharmakonzerne zu veräußern. Dies könnte schon Ende 2014 der Fall sein.

Wie können Investoren von dieser spannenden Technologie profitieren ?

Als Aktionäre - wir sind seit knapp einem Jahr notiert und werden seit Kurzem auch in Berlin und München unter der WKN A1JHCB gehandelt.

Vielen Dank für das Interview
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/5015457-vorstandsinterview-haarausfall-schweres-schicksal-behandlungsmethode-mut

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Im Ernst jetzt, sollte man hier ein paar aktien kaufen ?

[Aktualisiert am: Sat, 13 October 2012 16:11]




„Jeder kann ein Leben voll luxuriösen Müßiggangs führen, wenn der von den Maschinen produzierte Wohlstand geteilt wird, oder aber die meisten Menschen könnten erbärmlich arm werden, wenn die Besitzer der Maschinen erfolgreich gegen eine Verteilung des Wohlstands vorgehen"

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