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FUE: Spenderbereiche - Entnahmemenge, Overharvesting und Zerstörung

Das Problem der modernen FUE ist heute nicht mehr die Technik an sich, sondern die falsche und vor allem übermäßige Ausnutzung durch unqualifizierte Ärzte und Techniker. Ein Statement von Dr. John Cole hierzu möchten wir unseren Besuchern nicht vorenthalten:

Es gibt viele Möglichkeiten, schrecklich aussehende Spendergebiete zu erzeugen, die wenig mit der Gesamtanzahl der entnommenen Transplantate zu tun haben, während es auch möglich ist, diese Schäden durch eine übermäßige Entnahme herbeizuführen. Es gibt viele Ärzte die eine höhere Anzahl an Transplantaten empfehlen, als ein Patient tatsächlich benötigt. Wenn nach Graftzahl abgerechnet wird und der Fokus auf Umsätzen/Einnahmen liegt, ist man schnell in der Versuchung, eine höhere Transplantatanzahl anzugeben und zu berechnen, obwohl vielleicht eine geringere Anzahl entnommen wurde. Wenn ich mich nicht irre, wurde vor ein paar Jahren ein bekannter türkischer Arzt dabei erwischt.

05191279 coleIch gehe immer wieder auf die Analogie zurück, es ist wie in ein Auto zu steigen, um eine lange Strecke zu fahren. Wenn Sie nicht vorher den Benzinstand und den Benzinverbrauch km/Liter im Fahrzeug überprüfen, sollten Sie die Reise erst gar nicht antreten.

Daher müssen Sie mit der Quantifizierung des Spenderbereichs beginnen. Die durchschnittliche Spenderfläche beträgt etwa 15.200 follikuläre Einheiten oder Gruppen und nimmt mit jedem Lebensjahrzehnt ab. Ich habe bereits bei Tausenden von Spendergebieten Transplantate mittels der FUE-Technik entnommen. Das Maximum in einer einzigen Session liegt bei ca. 25%. Das bedeutet nicht, dass wir bei allen Personen 25% entnehmen sollten, denn bei einem Patienten mit durchschnittlicher Spenderfläche und feinem Haar können sogar bereits 18% Entnahme einen ausgedünnten Spenderbereich erzeugen. Dies ist jedoch kein Vergleich zu den ausgebeuteten Spendergebieten, die man bei Resultaten von Kliniken mit wenig Erfahrung und unzureichenden Fähigkeiten zu sehen bekommt. Diese Pfuscher „überernten“ nicht nur, sondern sie zerstören auch die Spender-Regionen, genau so, wie ein bekanntes Mikromotor-Gerät einen Spenderbereich zerstören kann, indem es mehr als eine follikuläre Einheit/Gruppe mit einer einzigen Punch-Aktion herausstanzt, da diese Maschine mit einem stumpfen Punch (Extraaktionsinstrument/Standnadel) und unzureichender Software arbeitet.

Wenn wir 25% eines 15.000 FU (Follicular Unit) Spendergebietes entnehmen, gewinnen wir damit maximal 3.750 Transplantate. Besitzt ein Patient jedoch 16.000 FUs, ergibt dies maximal 4.000 Transplantate. Um 5.000 Transplantate zu gewinnen, müsste ein Patient demnach 20.000 FUs besitzen, was jedoch ausgesprochen selten vorkommt. Die einzige Möglichkeit, diese 5.000 Transplantate zu erhalten, ist also eine „Überernte“ und vielleicht eine Spaltung der Transplantate. Die Spaltung von Transplantaten oder die Transplantation einer subfollikulären Einheit ist bei Stripchirurgen (FUT-Haartransplantation/Hautstreifenentnahme) sehr verbreitet. Auf diese Weise kann bei einer FUT-Haartransplantation eine derart hohe Anzahl erzielt werden.

Ich habe Tausende von Eingriffen mittels der FUE-Technik durchgeführt, welche die Anzahl von 3.000 entnommenen Transplantaten überschritten haben. Ich hatte einen Fall von Shock-loss, der sich spontan bei viel weniger Transplantaten auflöste. Bei allen meiner Fälle quantifiziere ich das Spendergebiet vor der Entnahme. Ich entnehme auch in kleinen „Kästchen-Arealen“, damit ich von Anfang an weiß, wie viele Transplantate ich bekomme, nachdem ich nur 300 bis 500 Transplantate aus diesen „Kästchen“ extrahiert habe. Auf diese Weise kann ich aus einem kleinen Teilbereich auf das gesamte Spendergebiet hochrechnen.

Dies bedeutet aber nicht, dass wir immer mehr als 12 bis 15% der Spenderfläche entnehmen können. Bei Patienten mit feinem Haar und geringerem Gesamtvolumen an Transplantaten sollte auch nur geringe Mengen entnommen werden. Selbst 18% Entnahme können dünn erscheinen, das hat jedoch nichts mit dem zu tun, was die Streifen-Chirurgen (FUT-Haartransplantation) gerne als "Overharvesting" bezeichnen.

In diesen Fällen sind mehrere Faktoren im Spiel, einschließlich schlechter Technik.

Ich habe zwar keine wirklich dummen Fehler in meinem Bestreben nach guter FUE gemacht, aber ich habe Fehler gemacht. Wenn man anfängt, eine neue Technik umzusetzen, bei welcher man auf wenig Ratschläge von Vorgängern zurückgreifen kann, dann ist man anfällig für Fehler. Das Wichtigste ist jedoch, aus Fehlern zu lernen, Fehler zu lehren und Fehler nie zu wiederholen. Nehmen wir den Fall eines Patienten mit einem Aufkommen von 13.000 FUs. Das Maximum von 25% ist hier 3.250 FUs, aber bei einem Patienten mit feinem Haar sollte man bei einer Anzahl von unter 2.000 Transplantaten bleiben - und das kann lebenslang die maximale Anzahl sein. Koreaner sind oft bei 2.000 bis 2.500 Transplantaten in einer einzigen Sitzung am Limit, aber ihr raues Haar hält ihren Spenderbereich für zukünftige Eingriffe am Leben. Das bedeutet, die Anzahl der zu entnehmenden Transplantate muss auf die individuellen Eigenschaften bzw. Gegebenheiten des Patienten abgestimmt werden. Wenn man den Spenderbereich und die Haareigenschaften nicht quantifiziert, riskiert man das Scheitern. Es ist, als ob man ins Auto steigt und einfach nur fährt.

Man kann die Anzahl sicherlich über 2.000 Transplantate hinaus erhöhen, aber man muss über eine gute Technik verfügen und die individuellen Eigenschaften des Patienten verstehen. Ich glaube, dass auch eine gute Ausrüstung notwendig ist.

Ein bekanntes Mikromotor-System hat Probleme, da sein stumpfes Instrument über den Spenderbereich gleitet und gleichzeitig mehr als eine follikuläre Einheit auf einmal herausstanzt, ohne ein lebensfähiges Transplantat zu erzeugen. Ich habe Roboter-Spenderbereiche gesehen, in denen durchschnittlich 8 bis 10 follikuläre Einheiten pro 10 Quadratmillimeter nur zwei oder drei Resttransplantate hinterlassen. Dies kann nur durch zu nahes Entnehmen und Herausstanzen mehrerer follikulärer Einheiten bei jeder Insertion geschehen. Das selbe kann bei schlechter Technik und durch minderwertige Ausrüstung passieren.

Die meisten wirklich schlechten FUE-Spenderbereiche kommen durch sehr schlechte Operationstechnik und minderwertige Ausrüstung zustande, während inakzeptabel breite Narben sogar „in den besten Händen“ mittels der Streifenentnahme (FUT-Technik) auftreten können. Dies ist der große Unterschied. Die FUE-Technik mit gutem Qualitätsniveau ist über die Lebensdauer hinweg immer besser für Patienten, die unter Haarausfall leiden.

Autor: Dr. John Cole (https://www.forhair.com/about/john-peter-cole-md/

 

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