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Haarausfall durch Umweltschadstoffe

Article Index

Zunächst muß betont werden, daß der Begriff umweltbedingter Haarausfall wesentlich weiter ausgelegt werden muß als der reine "Schadstoff"-Charakter einer Umweltvergiftung. Es sind alle Ursachen einzurechnen, die außerhalb des üblichen Stoffwechselgeschehens erfolgen.

 

Die als klassische Schadstoffe bekannten Faktoren sind entweder

  • chemische Noxen, wie Quecksilber (Umstritten: Amalgam-Füllungen)
  • physikalische Faktoren, insbesondere Strahlenschäden

1. Hinweis:

Nicht immer besteht ein berechtigter Verdacht auf umweltbedingten Haarausfall. Andere mögliche Ursachen müssen genauso in Betracht gezogen werden !

2. Erscheinungsbild und Ursachen

Ein durch Umweltschadstoffe ausgelöster Haarverlust wird sich in der Regel als diffuser Haarausfall äußern. Je nach Intensität und Dauer der einwirkenden Schadstoffe kommt es zu einer Unterbrechung der Anagenphase oder zu einer Unterbrechung jeglicher Zellteilungsaktivität am Haarfollikel, so daß keine der drei Haarzyklusphasen (--> Haarwuchs/Haarwuchszyklus) mehr durchlaufen wird.

2.1. Unterbrechung der Anagenphase

Wird lediglich die Anagenphase unterbrochen, so resultiert ein diffuser Haarausfall von Spättyp, das nach Beendigung der Katagen- und Telogenphase zirka drei bis sechs Monate nach der Schädigung einsetzt. Im Trichogramm fällt eine Erhöhung der Telogenrate ohne eine Zunahme der dystrophen Haare auf. Dieser telogene Ausfall kann durch

  • hohes Fieber,
  • Hämorrhagie,
  • Erkrankung innerer Organe, vor allem der Leber, der Schilddrüse und anderer endokriner Organe,
  • schwere konsumierende Erkrankungen,
  • plötzlichen Vitamin-, Spurenlemente- oder Nahrungsmangel oder Diäten,
  • Unfall oder Operationstrauma,
  • schweren emotionalen Streß und
  • verschiedene Medikamente

ausgelöst werden.

2.2. Unterbrechung aller drei Haarzyklusphasen

Werden alle drei Haarzyklusphasen gleichzeitig unterbrochen, so setzt der diffuse Haarverlust wenige Tage oder wenige Wochen nach Einwirkung der Schädigungsursache ein. Dabei nimmt die Zahl der dystrophen Haare im Trichogramm deutlich zu, bei gleichbleibender oder nur mäßig erhöhter Telogenrate. Dies wird vor allem durch zellteilungshemmende Stoffe , wie zum Beispiel Zytostatika (Krebsmittel) hervorgerufen wird.

2.3. Zwischenformen und Erkennung

Zwischen diesen beiden dargestellten Extremformen des diffusen Haarausfalls gibt es jedoch je nach Intensität und Dauer der Schädigung Zwischenformen. Dies ist bedingt durch eine unterschiedliche Empfindlichkeit der einzelnen Haarfollikel auf die verschiedenen Schadstoffe.

Die im Trichogramm (--> Haarausfall/Untersuchung) nachgewiesenen pathologischen Wurzelmuster erlauben lediglich Rückschlüsse auf die Intensität und möglicherweise auch auf die Dauer, jedoch nicht auf die Art der Noxe. Weiter bestehen individuelle Unterschiede in der Haarfollikelempfindlichkeit auf die schädigenden Substanzen, so daß verschiedene Trichogrammuster entstehen könnnen. Daher stellt eine genaue Untersuchung, die auch den Zeitraum von vier bis sechs Monaten vor dem Effluvium erfassen muß, die einzige Möglichkeit dar, auf die schädigende Noxe zu schließen.

Quelle: Dt. Ärzteblatt 1999; 96: A-1571-1575 [Heft 23]

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