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Haarausfall durch Umweltschadstoffe - Chemische Stoffe mit Folge Haarausfall

Article Index

Akute oder subakute toxische Alopezien werden meist durch die Schwermetalle Thallium, Kadmium und Quecksilber ausgelöst. In Abhängigkeit von der aufgenommenen Dosis und der Einwirkdauer entwickelt sich entweder eine Alopezie vom Frühtyp oder eine Alopezie vom Spättyp. Eine Übersicht von Chemikalien und Substanzen, die eine diffuse Alopezie auslösen können, ist folgend dargestellt:

4.1. Einige Alopezie auslösende Substanzen (nach Ippen, 1970)

Arsen
Borate
DDT Hexachlorcyclohexan
Kadmium
Linolsäure
Ölsäure
Quecksilber-Derivate
Selen
Thallium

5. Thallium

Thallium wird heute nur noch selten als Nagergift und gegen andere Schädlinge wie Ameisen und Schaben verwendet. Bei Versuchen zur Chemotherapie der Syphilis fiel auf, daß Thallium regelmäßig Haarausfall erzeugt. Daher ist es fast drei Jahrzehnte als Epilationsmittel verwendet worden. Heute wird Thallium in der Medizin nicht mehr verwendet. Jedoch kommen vereinzelt noch Vergiftungsfälle durch Kontamination von Nahrungsmitteln oder durch bewußte Einnahme von Thallium in Selbstmordabsicht. Der Haarverlust erfolgt bei akuten Vergiftungen etwa ab dem 13. Tag, jedoch nie früher. Der Haarausfall ist bei Thalliuminvergiftungen ein höchst wichtiges Kriterium, da er bei kleineren Dosen als alleiniges Symptom auftreten kann. Typischerweise beginnt er bei den lateralen Augenbrauen. Bei unklaren Fällen diffuser Alopezie sollte nach Ausschluß der naheliegenden Ursachen an eine Thalliumvergiftung gedacht werden, vor allem wenn die Alopezie von neurologischen Symptomen begleitet wird.

6. Kadmium / Cadmium

Kadmium wird zur Legierung von Metallen verwendet und ist in einigen Farbstoffen und Trockenbatterien enthalten. Zu bedrohlichen Intoxikationen kann die Inhalation von Kadmiumoxid-Rauch führen, der beim Schmelzen von Kadmium oder beim Schweißen und Schneidbrennen von kadmiumhaitigen Legierungen entsteht. Dabei stellt das diffuse Effluvium lediglich eines von vielen Intoxikationssymptomen dar.

7. Quecksilber/Amalgam

Quecksilber kann ebenfalls zu diffusen Effluvien führen. Auch heute können noch vereinzelt Quecksilbervergiftungen durch Exposition im beruflichen und im häuslichen Umfeld, gelegentlich auch durch die Anwendung obsoleter Medizinalprodukte (Merfen, Glyceromerfen, Bleichsalben) vorkommen. Die aus dem Quecksilberamalgam der Zahnfüllungen freigesetzten Quecksilbermengen reichen jedoch nicht aus, um Haarausfall herbeizuführen. Somit können Amalgamzahnfüllungen nicht für ein diffuses Effluvium verantwortlich gemacht werden. Daher ist die routinemäßige Durchführung von Quecksilberbestimmungen in Blut, Urin sowie im Haar bei der ätiopathogenetischen Abklärung des diffusen Haarausfalls beziehungsweise die prophylaktische Entfernung von Amalgamfüllungen bei Vorhandensein eines chronisch diffusen Effluviums medizinisch nicht begründet.

8. Arsen

Arsen wurde in früheren Jahren zur Therapie der Psoriasis und der Syphilis verwendet. Zusätzlich war es über viele Jahre Bestandteil von Pflanzenschutzmitteln. In Deutschland wurde die Verwendung von Arsen in Pflanzenschutzmitteln verboten, jedoch wird es in südlichen Ländern noch immer verwendet. Arsen wird unter anderem durch die Haut rasch aufgenommen. Es wird vor allem im Keratin der Haut eingelagert und zum Teil mit den Schuppen und Haaren abgestoßen. Vergiftungsepisoden lassen sich in Haar- und Fingernagelanalysen gut nachweisen. Chronische Arsenvergiftungen zeichnen sich daher unter anderem durch Hyperkeratosen der Haut und Haarausfall aus. Als Umweltgift spielt Arsen heute in Deutschland keine Rolle mehr.

Quelle: Dt. Ärzteblatt 1999; 96: A-1571-1575 [Heft 23]

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