Eine neue Untersuchung geht der Frage nach, ob nicht Frauen in ihrer verzweifelten Situation den Haarausfall überschätzen:
1. Hintergrund:
Weiblicher Haarverlust (FPHL = Female Pattern Hair Loss) ist der bevorzugte Ausdruck für androgenetisch Alopezie in Frauen. FPHL kann eine Quelle beträchtlicher Verzweiflung für betroffene Frauen sein. Die Hypothese der Autoren war, dass Frauen mit FPHL, die Behandlung suchen, ihre Situation als schwerwiegender bewerten würden, als der behandelnde Arzt.
2. Ziel der Untersuchung:
Diskrepanzen zwischen den Schweregradseinschätzungen der Frauen und ihres Arztes identifizieren.
3. Methoden:
Teilnehmer waren
- 30 Frauen, die bereits Behandlung für Haarverlust, der duch Biopsie bestätigt wurde, erhielten und
- 44 Frauen auf einer Warteliste für die Behandlung
Jede Frau mußte den Schweregrad des Haarverlusts selbst einschätzen anhand einer für die Studie speziell entwickelten Methode..
4. Ergebnisse:
Bei den Frauen, die eine Behandlung erhielten, wurde kein Unterschied in den Einschätzungen der Frauen und der Ärzte gefunden. Frauen in der Wartelistengruppe dagegen unterschätzten den Schweregrad im Vergleich zu den Einschätzungen ihres Arztes.
5. Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse zeigen an, dass betroffene Frauen, noch eine Behandlung suchen, den Schweregrad des Haarverlusts nicht überschätzen. In der Tat tendieren sie dazu, ihn sogar zu unterschätzen.
Quelle: Biondo S; Goble D; Sinclair R. Women who present with female pattern hair loss tend to underestimate the severity of their hair loss. In: The British journal of dermatology; VOL: 150 (4); S. 750-2 (2004)