Medikamentöse Muskelentspannung mit Muskelrelaxans
Seit ca. 20 Jahren wird in der Medizin bei zahlreichen Erkrankungen und auch bei ästhetischen Belangen, die durch eine unangemessen hohe Muskelanspannung charakterisiert sind, sehr erfolgreich ein bewährtes Muskelrelaxans eingesetzt.
Das Muskelrelaxans wird dabei mit einer sehr feinen Nadel direkt in die betroffene Muskulatur injiziert und hemmt dort die Übertragung der permanenten Anspannungs-Signale zwischen dem Nerv und seinem Zielmuskel. Die Injektion bewirkt innerhalb von wenigen Tagen eine nachhaltige Entspannung der Muskulatur. Die Injektion ist fast nicht zu spüren, die Einstichstellen selbst sind nach kurzer Zeit kaum noch zu sehen.
Je nach Einbringung und Dosierung beträgt die Wirkungsdauer der Muskelentspannung nach nur einer Therapiesitzung zwischen 4 und 7 Monaten. In dieser gesamten Zeit ist keinerlei weitere tägliche Anwendung z. B. wie beim oben beschriebenen STR erforderlich.
Einige Monate nach der Behandlung wird die Verbindung zwischen Nerv und Muskel langsam wieder aktiv und der Muskel erreicht seine Funktion wieder. Die Therapie kann bei Bedarf beliebig wiederholt werden.
Eine Zulassung des Muskelrelaxans besteht in Deutschland bereits für Blepharospasmus (Lidkrampf), spastischen Spitzfuß, Schiefhals, Arm- und Handspastik, Strabismus (Schielen) und die Behandlung der Hyperhydrosis (übermäßiges Schwitzen). Erfolgreiche Verwendung findet das Medikament seit einigen Jahren auch bei der Behandlung des Spannungskopfschmerzes. Auch bei der Behandlung von mimischen Falten wird es seit ca. 7 Jahren weltweit und auch in Deutschland sehr erfolgreich angewendet.
Die Injektion des Muskelrelaxans in den Musculus temporalis (Schläfenbereich) und in den Musculus occipitalis (Hinterkopfbereich) hat keinerlei mimische Einschränkungen zur Folge. Die Injektion in den Musculus frontalis (Stirnbereich) bewirkt eine Glättung der Stirnfalten und eine optische Verjüngung, beziehungsweise einen freundlicheren Ausdruck des Gesichtes. Damit besitzt die Therapie gegen den Spannungshaarausfall den positiven Nebeneffekt, daß auch Männer mit sehr ausgeprägten Stirnfalten wieder "freundlicher", auch jünger wirken können.
Die potentiellen Nebenwirkungen des Medikamentes und der Therapie sind gering. Der Patient wird hierüber vom behandelnden Facharzt ausgiebig aufgeklärt.
Erste medizinische Ergebnisse
Ärzte der University of Toronto, die seit Jahren im Bereich der Therapie des Kopfschmerzes (vasomotorischer Kopfschmerz, Migräne, Nackenverspannungen) forschen, führten in diesem Umfeld mehrere grundlegende Studien durch. Sie untersuchten die Wirkung der medikamentösen Therapie zur Muskelentspannung auf den Haarverlust in einem medizinischen Test.
Zum Beginn der Therapie und nach sechs Monaten wurden die Patienten mit dem Muskelrelaxans behandelt. Die Verbesserung des Haarausfalls wurde zum Einen anhand von Vergleichsphotographien gemessen, zum Anderen wurden täglich die ausgekämmten Haare gezählt: Nach 12 Monaten war der Haarausfall beim typischen Patienten um 76 % zurückgegangen und der Haaransatz hatte sich im frontalen Bereich um 1 cm erholt.
Anzeichen für Spannungshaarausfall und klinische Studie
- Viele Patienten können exakt feststellen, daß ihr Haarausfall mit erhöhtem Stress hoher Konzentration und laufender Anspannung einhergeht. Stress gilt als Auslöser Nummer 1 für Haarausfall.
- Oftmals wird die angespannte Muskulatur wie ein "um den Schädel gespanntes Stahlband" gespürt.
- In extremen Fällen "brennt" und "kribbelt" die durch die laufende Verspannung "übersäuerte" Kopfhautmuskulatur.
- Zum Teil werden die feinen Gefäße im Bereich des Scheitelbeins so stark abgepresst, daß durch den Rückstau die Arteria temporalis superficialis, die sogenannte "Zornesader" an der Schläfe anschwillt. Sie tritt dann zum Teil sehr unschön hervor.
Nicht alle Patienten können von vornherein schon vor der Behandlung sagen, daß sie die obigen Anzeichen für den typischen Spannungshaarausfall aufweisen. In einer klinischen Studie möchte das Team um die biokyb zum einen die Wirksamkeit der medikamentösen Muskelrelaxation wissenschaftlich umfassend belegen und insbesondere das ideale Patientenprofil, bei dem die besten Behandlungsergebnisse zu erwarten sind, präzise festlegen.
Quellen
1) Rook AR, Dawber R P; Diseases of the hair and scalp; Blackwell Scientific Publications, 1991
2) Klemp P, Peters K, Hansted B; Subcutaneous Blood Flow in Early Male Pattern Baldness; Journal of Investigative Dermatology, Vol. 92(5), 1989, 725 - 726
3) Goldman BE, Fischer D, Ringler S; Transcutaneous PO2 of the Scalp in Male Pattern Baldness: A New Piece to the Puzzle. Plastic & Reconstructive Surgery. 97(6): 1109-1116, May 1996
4) Tos hitani S; Nakayama J; Yahata T; Yasuda M; Urabe H; A New Apparatus for Hair Regrowth in Male-Pattern Baldness, The Journal of Dermatology, Vol. 17; 240 – 246, 1990
5) Zum Beispiel: Treatment of Whiplash Associated with Neck Pain with Botulinum Toxin-A: A Pilot Study; The Journal of Rheumatology, Feb. 2000