Millionen betroffen
Haarausfall

Haarausfall (Alopezie) bleibt rätselhaft. Anlagebedingter Haarausfall, Alopecia Areata und diffuse Alopezie (bei Frauen) sind am häufigsten.

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Haarausfall  [200x250]
Oft unwirksam?
Behandlung

Medizinisch bedeutsam gegen Alopezie sind Propecia (Finasterid), antiandrogene Hormone bei Frauen, Regaine (Minoxidil)

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Mit einer Haarverpflanzung können die Folgen von Haarausfall schnell korrigiert werden. Techniken wie die FUE haben große Fortschritte gebracht. Eine gute Planung ist entscheidend.

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Thymuskin

Article Index

Thymuskin gegen Haarausfall

 

Produkt

Es gibt eine ganze Reihe von Produkten, die wir im folgenden zusammen abhandeln:
  • Thymuskin med Haarkur 200ml= EUR EUR 61,65
  • Thymuskin med Haarshampoo 200 ml = EUR 40,10
  • Thymuskin Haarbalsam-Spülung
  • Thymuskin Haarmaske
  • Thymuskin GKL Vital-Kapsel

Wirkstoffe und Wirkprinzip

  • "Thymus-Peptide und Enzyme in Verbindung mit den Vitaminen A, B, E und F
  • normalisieren das Immunsystem und versorgen die Haarwurzel mit wichtigen Wachstumsfaktoren"
Rechtsstatus Kosmetikum bzw. Nahrungsergänzung (Vital-Kapseln)

Zielgruppe

Männer und Frauen

Anwendung siehe Gebrauchsinformation

Stärke

  • Gute Erfolge bei Haarausfall im Rahmen der Chemoptherapie (z. Tl. doppelblinde Studien!)
  • Aufgrund der immunstimulierenden Eigenschaften kann bei Alopecia areata ein sehr erfolgreicher Einsatz gegeben sein, wie die klinischen Ergebnisse einer Studie mit Alopecia areata mit 20 Patienten zeigen (siehe Studie Alopecia areata)

Schwäche

  • Wirkungsmechanismus (noch) unklar
  • Teuer bis sehr teuer (je nach Produkt)
Hersteller / Vertrieb

H&H Cosmed GmbH

Preis siehe oben
Weitere Infos
  • Homepage des Herstellers
  • Ein interessanter Artikel zum Thema Thymus-Peptide, der etwas Idee und Umfeld beleuchtet
    (siehe THYMUS-PEPTIDE)
  • Die klinische Wirksamkeit von Thymuskin ist in der folgenden Literatur festgehalten, wo wir die interessantesten Stellen ganz oder zumindest in wesentlichen Ausschnitten auch
    veröffentlichen:
    • Unterschiedliche Erhaltung des Kopfhaares bei Chemotherapie mit verschiedenen
      Therapeutika. Prof. Dr. Claus 0. Köhler.
      DKFZ Heidelberg. Unveröffentlich. Ohne Datum. [enthält auch eine übersichtliche Zusammenfassung der publizierten Arbeit von Prof. Lüpke] (siehe CHEMOTEHRAPIE)
    • Zusammenfassender Bericht zur adjuvanten lokalen Anwendung von Thymuskin" Präparationen bei Patienten unter zytostatischer Chemotherapie.[etwas unübersichtlich,
      bei Prof. Köhler referiert]
      Prof. Dr. Dr. N.-P. Lüpke. In: Dt. Zeitschrift für Onkologie 22 (1990), 13-20.
    • Studie l +II des Ludwig-Boltzmann Instituts für klinische Onkologie bei
      chemotherapierten Patienten. Nicht publiziert. 1987-1989.
      Prof. Dr. H. Denck / Dr. med. G. M. Wallner
    • Lokaltherapie mit Thymusextrakt bei Alopecia areata totalis sive universalis.
      Prof. Dr. med. M. Hagedorn/Dr. med. K. Mössler (siehe STUDIE AA)
      In: Der deutsche Dermatologe 11/1993, 1175-82
    • Thymuskin : Neuer Therapieansatz bei der Behandlung der Alopecia androgenetica und der
      Alopecia areata
      Dr. med. K. Mössler. In: Der deutsche Dermatologe 39 (7) 1993, 945-956.
    • Zusammenfassender Erfahrungsbericht zur Behandlung verschiedener Alopezieformen mit
      Thymuskin
      Prof. Dr. med. M. Hagedorn. Nicht veröffentlicht.
    • Neue Ansätze in Diagnostik und Therapie der Alopezie in der Gynäkologie
      Klobusch, Mössler, Rabe, Runnebaum. In: Therapeutische Umschau 47 (12) 1990,
      985-990
    • Alopezie bei der Frau. Diagnostik und neuer Therapieansatz.
      Mössler, Rabe, Grunwald, Kiesel, Runnebaum. Nicht publiziert. Heidelberg 1988. [die
      Rohdaten der oben o.g. publizierten Studie] (siehe STUDIE FRAUEN)
    • Abschließender Bericht zur Behandlung der Alopecia diffusa bei der Frau mit dem Lokaltherapeutikum Thymu-Skin. Runnebaum (1989). Nicht publiziert.
      (siehe STUDIE ALOPECIA DIFFUSA)
    • Amerikanische Website von Thymuskin (englisch)
  • Es gibt des weiteren eine Website, die trotz des schönen Namens www.Haarsprechstunde.de wohl als Promotion-Seite für Thymuskin gedacht ist

 

K. Mössler, M. Hagedorn. In: Der deutsche Dermatologe 11/1993, 1175-1182

Es werden im folgenden einige wesentliche Auszüge wiedergegeben:

Zusammenfassung

Es wird über die Ergebnisse aus einer offenen Studie an 20 Patienten mit Alopecia areata totalis sive universalis während einer 9-24monatigen Lokalbehandlung mit Thymus-extrakt (Thymu-Skin® Haarkur und Haarshampoo) berichtet. Bei 65% der so behandelten Patienten setzte Haarwachstum an der Kopfhaut und/oder am Körper ein, wobei es in 40% der Fälle sogar zu einer Vollremission kam. Im Vergleich zu anderen Therapiemethoden der Alopecia areata totalis und universalis wie Kontaktsensibilisierung mit Diphenylcyclopropenon oder oraler Sulfontherapie ist die Vollremissionsrate deutlich höher. Als großen Vorteil sehen wir die Applikation durch den Patienten selbst und die fehlende Notwendigkeit von engmaschigen Kontrolluntersuchungen beziehungsweise des wöchentlichen Besuchs in der Sprechstunde.

Einleitung

Die Therapie der Alopecia areata totalis beziehungsweise Alopecia areata universalis wird zumeist mit dem Kontaktallergen Diphenylcyclo-propenon (DCP), durch orale Sulfon-gabe (4,4'-Sulfonyldianilin, Dapson), mit Steroiden (lokal, systemisch), Minoxidil, Zinkpräparaten und lokaler Photo(chemo)therapie durchgeführt. Obwohl die allgemeine »Ansprechrate« zwischen 50% und 70% (DCP) liegt, ist eine Vollremission bei subtotaler oder totaler A. areata langer Bestandsdauer unter Kontaktsensibilisierung oder systemischer Sulfontherapie nur bei 7-28% der Patienten zu erzielen (3, 4, 11, 17, 38). Häufig kommt es zu Rezidiven nach Unterbrechung der Therapie; die Prognose dieser schweren Formen der Alopecia areata ist ungleich schlechter als beim kreisrunden Haarausfall mit Befall von weniger als 50 % des Kapillitiums.

....

Material und Methode

20 Patienten (14 Frauen und 6 Männer, darunter 2 Kinder) mit A. areata totalis und A. areata universalis wurden über einen Zeitraum von 9-24 Monaten mit Thymusextrakt behandelt. Von den 20 Patienten litten 5 an A. areata totalis mit einer durchschnittlichen Bestandsdauer von 66 Monaten (12 Monate bis 18 Jahre) und 15 an A. areata universalis mit einer durchschnittlichen Bestandsdauer von 44,7 Monaten (6 Monate bis 14 Jahre) (Tab. 1). Mit Ausnahme der Patienten 13 und 17 hatten alle bereits eine Behandlung mit Stero-iden, Diphenylcyclopropenon (DCP), 4,4'-Sulfonyldianilin (Dapson) oder PUVA erhalten, die in den Fällen 6, 7, 9, 10, 11 und 20 mehrere Jahre zurücklag und erfolglos gewesen war. Die Patienten 5 und 14 waren zuvor mit steroidhaltigen Okklu-sionsverbänden und PUVA behandelt worden. Da bei Kindern eine Kontaktsensibilisierung mit DCP kontraindiziert ist, wurden sie ebenfalls in diese Studie aufgenommen.

....

Zur Haarwäsche beziehungsweise zur Reinigung der Kopfhaut wurde das Shampoo in den ersten 2 Wochen täglich, danach 2-3mal wöchentlich angewendet. Die Haarkur wurde in den ersten beiden Wochen 2mal täglich, danach 1mal täglich auf die gereinigte Kopfhaut aufgetragen und 1-2 Minuten lang einmassiert. Beide Zubereitungen enthalten Thymus-Gesamtextrakt, Birkenextrakt, Brennesselextrakt, Aloe vera, demineralisiertes Wasser, tierisches Eiweiß, Elastin, Avocadoöl, Zitronensäure, Pyridoxin, Panthenol, LInolsäure, Tocopherolacetat, Retinylpalmitat sowie Hilfs- und Konservierungsstoffe. Eine Behandlung der zusätzlich befallenen Gesichts oder Körperareale erfolgte nicht.

Ergebnisse

Bei 13 (65%) von 20 mit dem Thymusextrakt behandelten Patienten setzte nach 6 bis 9 Monaten ein sichtbares Haarwachstum am Kopf und/oder am Körper ein. Im weiteren Behandlungsverlauf kam es nach 9-24monatiger Lokaltherapie bei 40% der Patienten zu einer kompletten Remission der A. totalis des Kapillitiums (alle 5 Patienten mit A. areata totalis und 1 Patient mit A. areata universalis) beziehungsweise zu einem vollständigen Haarwachs-tum der Körperhaare (2 Fälle mit A. areata universalis). Ein sehr gutes Haarwachstum trat bei 2 Patienten (8 und 12), ein mäßiges Haarwachstum der Kopf- und Körperhaare bei 3 Patienten (1,11 und 19; alle litten an A. areata universalis) ein (Tab. 1 - [Patientenliste hier nicht aufgenommen] ).

In 7 Fällen mit A. areata universalis (35% aller Patienten) konnte auch nach 24 Monaten kein Wachstum von pigmentiertem Terminalhaar festgestellt werden (Tab. 1).

Nach Absetzen der Therapie kam es bei 3 Patienten (2 Fälle mit A. areata universalis, 1 Patient mit A. areata totalis) zu einem Rezidiv. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.

Behandlungsdauer Vollremission Teilremission Kein Haarwachstum
6-60 Monate 4/13 (30,8%) 4/13 (30,8%) 5/13 (38,4%)
über 5 Jahre 4/7 (57.1%) 1/7 (14,3%) 2/7 (28,6%)
Gesamtkollektiv 8/20 (40,0%) 5/20 (25.0%) 7/20 (35,0%)

Einen beispielhaften Verlauf des Haarwachstums am Kopf während der Lokaltherapie mit dem Präparat bei einer Patientin mit Areata totalis (Pat. 3) und einem Patienten mit A. areata universalis (Pat. 11) zeigen die Abbildungen 1 und 2.

Diskussion

Einen hohen Stellenwert in der Behandlung der Alopecia areata totalis sive universalis nehmen seit vielen Jahren die Lokalbehandlung mit Kontaktekzematogenen, insbesondere Diphenylcyclopropenon (DCP), und die orale Sulfontherapie mit Dapson ein. Erstere führte nach Untersuchungen von McDonald Hüll und Norris bei 28 Patienten mit A. areata des Kapillitiums langer Bestandsdauer in 28% der Fälle zu einer Vollremission und in 7% zu einer Teilremission (17). In einer anderen Studie kam es bei 5 von 22 Patienten (22,8%) mit A. areata totalis oder universalis zu einer Vollremisssion (3). Nach Angaben von Zaun kam es in einem vergleichbaren Patientengut (n = 28) in 25% zu einer kompletten Remission (38).

Aus einer vergleichenden Untersuchung über die Therapie der A. areata totalis sive universalis mit DCP oder Dapson liegen von Knauber und Zaun folgende Ergebnisse vor: Bei 28 Patienten mit A. areata totalis sive universalis wurde eine Vollremission in 21,4% (DCP) beziehungsweise 22% (Dapson) und eine Teilremission in 57,2% (DCP) beziehungsweise 52% (Dapson) der Fälle erzielt (11). Aus ihren Untersuchungen geht hervor, daß bei kurzer Krankheitsdauer (bis 6 Monate) eine Vollremission nicht selten ist und daß mit zunehmender Krankheitsdauer (über 5 Jahre) bei nahezu 2/3 der Patienten eine Teilremission nach Behandlung mit DCP oder Dapson erzielt werden konnte (11).

.... [Infos zu Erfahrungen mit anderen Therapien, Vermutungen zur Ursache der alopecia areata]

Im vorliegenden Erfahrungsbericht wurden 5 Patienten mit A. areata totalis und 15 Patienten mit A. areata universalis über einen Zeitraum von 9-24 Monaten mit Thymusextrakt behandelt. Hierbei kam es bei 40% der Patienten zu einer Vollremission und bei 25% zu einer Teilremission. Im Vergleich zu den oben zitierten Autoren konnten wir durch die Lokaltherapie insbesondere bei Krankheitsbildern mit langer Bestandsdauer deutlich bessere Erfolge im Sinne einer Vollremission erzielen; Teilremission trat dagegen in unserem Patientengut weniger häufig ein.

Ebenso wie unter der Anwendung von DCP bei A. areata universalis konnten wir durch alleinige Applikation des Präparates auf die Kopfhaut ein Nachwachsen von Haaren an unbehandelten Gesichts- und Körperarealen feststellen.

Von besonderer Bedeutung erscheint uns die Tatsache, daß es vom Patienten selbst appliziert werden kann und weder lokale noch systemische Nebenwirkungen hervorruft. Somit entfallen aufwendige Laboruntersuchungen wie sie während der Einnahme von Dapson erforderlich sind und die wöchentliche Applikation von DCP durch den Arzt.

Der Wirkungsmechanismus des Präparats bei den verschiedenen Formen der A. areata ist bisher nicht geklärt, die immunmodulatorische Wirkung von Thymuspeptiden ist jedoch bekannt (29, 30). Es ist denkbar, daß lokal applizierte Thymus-peptide ebenfalls einen immunmodulierenden Effekt auf das bei der A. areata vorherrschende peri- und intrabulbäre lymphozytäre Infiltrat haben, dessen proliferationshemmende Wirkung zum Haarausfall führt.

Auf der anderen Seite ist zu berücksichtigen, daß die A. areata zur Spontanremission neigt, welche jedoch mit zunehmender Bestandsdauer immer seltener eintritt (16).

Während in dem Präparat ein Thymus-Gesamtextrakt vorliegt, gibt es Hinweise darauf, daß auch einzelne Thymusfraktionen bei A. areata wirksam sind. So erzielten Tosti et al. durch die intravenöse Gabe von Thymopentin bei 5 von 12 Patienten (41,6%) mit schwerer Alopecia areata und bei 2 von 8 Patienten (25%) mit A. areata totalis eine komplette Remission (33).

... [ es folgen Ergebnisse mit einem nicht in Deutschland erhältlichen Produkt]

Aufgrund unserer Ergebnisse aus der vorliegenden Anwendungsbeobachtung erscheint uns der Einsatz des Präparates auch bei schweren Fällen der A. areata unter dem Aspekt einer risikolosen und effektiven Langzeitbehandlung sinnvoll.

Bild 1

Bild 2

 


1. Studie Alopecia diffusa

 

Abschließender Bericht zur Behandlung der Alopecia diffusa bei der Frau mit dem Lokaltherapeutikuro Thymu-Skin

Universitäts-Frauenklinik Heidelberg Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie
Leiter: Prof. Dr. med. B. Runnebaum

1. Einleitung

Im Rahmen einer Therapie der Alopecia diffusa bei der Frau kommen zahlreiche Medikamente (z.B. Cyproteronacetat, Chlormadinonacetat, östrogenhaltiges Haarwasser) und Wirksubstanzen (z.B. Vitamine, Minepalstoffe) zum Einsatz. Da für öst rogenhalt ige Arzneimittel in einigen Fällen Kontraindikationen bestehen und es nicht selten zu Nebenwirkungen kommt, ist das Interesse an wirksamen, leicht anwendbaren und nebenwirkungsarmen bzw. -freien Präparaten groß. Hierzu zählt das Präparat Thymu-Skin, das in einer klinischen Studie bei der Behandlung von Patientinnen mit akutem Haarausfall untersucht wurde.

2. Material und Methoden 2.1 Patientenkollektiv

Patientengut: In einer klinischen Studie wurde die Wirksamkeit von Thymu-Skin bei 28 Patientinnen mit Haarausfall (Alopecia diffusa, female pattern) untersucht. Die jüngste Patientin war 17, die älteste 79 Jahre alt (Mittelwert 31,2 Jahre, Mediän 27 Jahre). Von den 28 Frauen brachen 2 die Behandlung nach 3 Monaten, 5 nach 6 Monaten und 2 nach 9 Monaten ab, so daß bei Abschluß der Studie noch 19 Patientinnen im Kollektiv waren (s. Therapie abbruch und Tabelle 3).

Anamnesedauer: Der Zeitpunkt des Beginns des Haarausfalls lag zwischen 3 Monaten und 14 Jahren vor Therapiebeginn, die mittlere Anamnesedauer betrug 5,6 Jahre.

2.2 Untersuchungsgang

  • Ätiologie:
    Vor Behandlungsbeginn wurden endokrine Funktionsstörungen (Hyperprolaktinämie, Hyperandrogenämie, Schilddrusenfunktionsstörungen), allgemeine Infektionen, Autoimmunerkrankungen sowie Erkrankungen der Kopfhaut, die zu Haarausfall führen können, ausgeschlossen. Bei Patientinnen mit Eisenmangel (N=8) bzw. Zinkmangel (N=9) und bei Patientinnen mit erniedrigtem Ferrit inspiegel (N=3) wurde vor der Anwendung von Thymu-Skin eine entsprechende Substitutionstherapie durchgeführt. Eine medikamentöse oder toxisch bedingte Alopezie lag in keinem der Fälle vor.
  • Haarstatus:
    Eine Einteilung des Haarausfalls in Schweregrade (z.B. nach Ludwig bzw. WHO-Einteilung) erfolgte in diesem Teil der Studie nicht. Vielmehr wurden die Haarfarbe, Haarstruktur, chemische oder mechanische Einflüsse (z.B. Dauerwelle) und der Ausgangsbefund dokumentiert und photographisch festgehalten.

2.3 Beurteilung des Therapieerfolges

Die Patientinnen wurden für die Dauer eines Jahres in Abständen von 3 Monaten zu Kontrolluntersuchungen in die Hormonsprechstunde der Frauenklinik Heidelberg einbestellt. Hier wurden jeweils das Allgemeinbefinden erfragt und der Haarstatus erhoben. Der Therapieerfolg wurde anhand der folgenden Kriterien bewertet.

2.3.1 Objektive Kriterien Quantität des Haarausfalls:

  • Die Zahl der taglich ausgefallenen Haare wurde vor und während der Therapie ermittelt (von den 28 Frauen zählten jedoch nur 19 regelmäßig).
  • Von Haarausfall kann definitionsgemäß erst ab einem täglichen Haarverlust von 100 Haaren und mehr gesprochen werden. Bei Patientinnen mit deutlich gelichtetem Haar im Zentroparietatbereich wurde bereits ein täglicher Haarausfall von 50 Haaren als pathologisch gewertet.
  • Die Patientinnen wurden darauf hingewiesen, daß bei der Haarwäsche normalerweise vermehrt Haare ausgehen. Daher wurde die Zahl der ausfallenden Haare Über einen Zeitraum von ca. 10 "haarwäschefreien" Tagen in jeweils 3 Monaten ermittelt.

Photodokumentation

Es wurden bei jeder Kontrolluntersuchung (d.h. im Abstand von 3 Monten) Aufnahmen der folgenden Regionen des Kopfes gemacht:

  • Stirn-Haar-Grenze
  • Zentroparietalbereich (Scheitelregion)
  • Schläfenregion (Geheimratsecken)
  • Ggf. Nackenregion und andere Bezirke

2.3.2 Subjektive Kriterien

Subjektives Empfinden der Patientin und Beurteilung durch den Untersueher;

  • Besserung
  • Keine Veränderung
  • Verschlechterung

3. Ergebnisse

Angaben zur Quantität des täglichen Haarverlustes lagen vor Therapiebeginn nur bei 19 Patientinnen vor. Daher wurde die Beurteilung des Therapieerfolges zum einen anhand subjektiver Kriterien (Tab. 2), zum anderen anhand der Anzahl der täglich ausgefallenen Haare ermittelt (Tab. l).

Tabelle 1: Behandlung von diffuser Alopezie bei der Frau mit Thymu-Skin Haarshampoo und Haarkur: durch quantitative Erfassung des Haarausfalls (jeweils In Bezug auf den Ausgangswert) ermittelter Therapieerfolg bei 19 Patientinnen nach drei- bis 12monatiger Behandlungsdauer.

Behandlungsdauer
Therapieerfolg 3 Monate 6 Monate 9 Monate 12 Monate
Besserung 12/19 16/18 10/15 12/14
Keine Besserung 5/19 2/18 2/15 1/14
Verschlechterung 2/19 - 3/15 1/14

 

Tabelle 2: Behandlung von diffuser Alopezie bei der Frau mit Thymu-Skin Haarshampoo und Haarkur: anhand subjektiver Kriterien ermittelter Therapieerfolg bei 28 Patientinnen.

  Behandlungsdauer

Gesamt-
erfolg

Therapieerfolg 3
Monate
6 Monate 9 Monate 12
Monate
Besserung 19/28 19/26 15/21 17/19 20/28
Keine Besserung 6/28 5/26 3/21 1/19 7/28
Verschlechterung 3/28 2/26 3/21 1/19 1/28

Nebenwirkungen:

Während der Anwendung von Thymu-Skin kam es bei zwei Patientinnen zu einer Seborrhoe, die nach 3 Monaten zu einem Absetzen des Präparates führten.

Therapieabbruch: (s. Tabelle 3)

Von insgesamt 28 Patientinnen, die in die Studie aufgenommen wurden, brachen 2 die Behandlung wegen einer Seborrhoe mit Schuppenbildung nach 3 Monaten ab (bei einer der beiden Patientinnen war bereits eine Besserung des Haarausfalls eingetreten). Nach 6 Monaten unterbrachen weitere 5 Patientinnen die Studie, da sie entweder keinen zufriedenstellenden Erfolg sahen (N=3) bzw. ihnen die Anwendung des Präparates zu aufwendig erschien (N=2). Wiederum 2 Patientinnen stellten sich zur 4. Kontrolluntersuchung nach 12 Monaten nicht mehr vor, da der Anfahrtsweg für sie zu weit war. Somit haben 5 von 9 Patientinnen die Therapie frühzeitig abgebrochen, obwohl es zu einer Besserung des Haarausfalls durch Thymu-Skin gekommen war.

Tabelle 3: Behandlung von diffuser Alopezie bei der Frau mit Thymu-Skin Haarshampoo und Haarkur: anhand subjektiver Kriterien ermittelter Therapieerfolg bei 9 Patientinnen, die die Behandlung frühzeitig abgebrochen haben.

Behandlungsdauer      

Gesamt-
erfolg
Therapieerfolg 3 Monate 6 Monate 9 Monate
12 Monate
Besserung 1/2 2/5 2/2   5/9
Keine Besserung 1/2 3/2 - - 4/9
Verschlechterung - - - - -

 

4. Zusammenfassung

Thymu-Skin hat sich als wirksames Präparat bei der Behandlung der Alopecia diffusa bewährt. Ein Therapieerfolg im Sinne einer Normalisierung des vermehrten Haarausfalls konnte durch die Anwendung von Thymu-Skin Haarshampoo und Haarkur bei 71% der Patientinnen verzeichnet werden. 25% der Frauen gaben keine nennenswerte Veränderung an, und bei einer Patientin (4%) kam es zu einer Verschlechterung des Haarausfalls.

 


2. Studie Frauen

 

Material & Methoden

Ausschlußkriterien: Endokrine Funktionsstörungen:

o Störungen der Schllddrüsenfunktion
o Hyperandrogenamie

 

 

 

 

Internistische Ekrankungen:
o Eisenmangel
o Zinkmangel
o Latenter oder manifester Diabetes mellitus
o Hyperlipidämie

Toxisch oder medikamentös bedingte Alopezie

Patientenalter: 17-79 Jahre
Anzahl der Patienten: o Thymu-Skin n=22
o Thymu-Skin + SPL n=4
o Thymu-Skin + OC n=3
Frühere Studien: o Spironolacton n=15
o Cyproteronacetat n=10
o Mmoxidil n=10

 

Behandlungsschema
 

 

Thymu-Skln* Aldactone* (SPL) Androcur- (CPA)
Substanz Thymusextrakt Spironolacton, Aldosteron - antagonist Cyproteronacetat, Antilandrogen
Darreichung Haars hampoo, Haarwasser Dragees Tabletten, Kombination mit EE
Wirkungswelse Zunahme der Kopfhautdurchblutung. Kompetitiver Antagonismus mit 5 a-DHT Inaktivierung des Androgen-Rezeptor-Komplexes
 

 

Verlängerung der Anagen- und Verkürzung der Telogenphase des Haarzyklus? Suppresslon der adrenalen Steroide Antigonadotrop, antiandrogen
Dosierung Haarshampoo: täglich Haarwasser: 2mal täglich SPL 100 mg/die vom 4. bis 22. Zyklustag CPA 100 mg/die vom 5.bis14.ZT, EE 40 ug/die vom 5. bis 25. Zyklustag
* Handelsname

 

 

Alopezie bei der Frau - Ergebnisse in Vergleich 1
Therapieerfolg Behandlungsdauer (Monate)
3 6 9 12
Thvmu-Skin

Gebessert Unverändert Schlechter

 

16/22 4/22 2/22

 

14/19 4/19
1/19

 

10/13 1/13
2/13

 

7/8
0/8
1/8

Thvmu-Skin + SPL

Gebessert Unverändert Schlechter

 

2/4 '
1/4
1/4

 

3/4
1/4
0/4

 

2/3
1/3
0/3

 

2/3
1/3
0/3

Thvmu-Skin- + OC *

Gebessert Unverändert Schlechter

 

2/3
0/3
1/3

 

2/3
0/3
1/3



1/2
1/2
0/2
 

-
-
-

Gesamt:        
Gebessert Unverändert
Schlechter
20/29
5/29
4/29
19/26
5/26
2/26
13/18
3/18
2/18
9/11
1/11
1/11

* mit OC ist offensichtlich Cyproteronacetat gemeint, SPL = Spironolacton

 

Vergleich unterschiedlicher Therapieformen bei der Behandlung der Alopecia diffusa
Therapieform Behandlungserfolg nach 6 Monaten
Thymu-Skin'

Spironolacton

Cyproteronacetat 

Minoxidil

73% (19/26)

33% (5/15)

40% (4/10)

40% (4/10)

 


 

Im folgenden zitieren wir einen kurzen Artikel zum Thema Wirkung von Thymus. Er bezieht sich zwar auf ein ganz anderes Anwendungsgebiet (Hepatitis), aber der Gedankengang zum Einsatz und seine Limitationen werden doch ziemlich klar.

Die Skepsis gegen Therapien mit Thymuspeptiden ist groß. Verständlich, denn die Datenlage ist, zumindest was klinische Studien angeht, miserabel, die Peptidgemische sind häufig schlecht charakterisiert und der mögliche Eingriff in das komplexe immunologische Geschehen weckt wenig Vertrauen. Völlig von der Hand weisen sollte man den Einsatz von Eiweißstoffen aus der „Briesdrüse" jedoch nicht. Denn: Die Hinweise auf eine unterstützende Wirkung in der Therapie der Hepatitis C mehren sich.

Die Thymusdrüse ist ein sagenumwobenes Organ. Die Tatsache, dass diese Drüse mit zunehmendem Alter des Menschen schrumpft und sein Verlust in der Jugend unweigerlich zum Tode führt, stellt fast zwangsläufig einen Zusammenhang zwischen Altern und Thymus her. Und wer könnte sich gegen den verführerischen Gedanken wehren, durch die Gabe von Thymuspeptiden ewige Jugend zu erlangen?

Mit Wissenschaft hat dies allerdings wenig zu tun. Konkreter ist dagegen der Ansatz, durch die Gabe von Thymuspeptiden das im Alter geschwächte Immunsystem zu stärken - sozusagen als Substitutionstherapie. Darauf basiert auch der Einsatz von Thymuspeptiden in der Onkologie.

Abbildung: In der Thymusdrüse: Epithelzellen bilden die Thymushormone und einige Interleukine. Im Mittelpunkt ein Thymozyt, der hier zum T-Lymphozyten ausreift. Foto der Strathmann AG.

Wie Thymuspeptide das Immunsystem beeinflussen, haben In-vitro-Un-tersuchungen gezeigt: Lymphozyten von Gesunden und von Krebspatienten wurden mit Thymuspeptiden und/oder Interleukin 2 stimuliert. Das Ergebnis:

Durch die zusätzliche Gabe von Thymuspeptiden wurde die Aktivität der Natural-Killer-Zellen (NK) weiter erhöht. Außerdem wurde vermehrt Inter-feron-gamma ausgeschüttet. Die größte Wirkung ließ sich bei Lymphozyten von Melanompatienten erzielen. Die Responderrate lag hier bei über 50 Prozent. (Zum Vergleich: Responderrate bei Mammakarzinom 45 Prozent, bei Kolonkarzinom 30 Prozent, bei Gesunden 20 Prozent).

Manko: schlechte klinische Studien

Klinische Studien zum Einsatz von Thymuspeptiden bei Karzinompatienten sind meist von schlechter Qualität. Umstritten ist auch der adjuvante Einsatz zu einer Chemotherapie. Hier schwanken die Meinungen zwischen „erfolgreich" bis „macht keinen Sinn".

Quelle: Deutsche Apotheker-Zeitung (1999), 2725.
Anmerkung: Der Bericht basiert auf einer Presseveranstaltung der Strathmann AG.

 


 

3. Chemotherapie

 

Zytostatikabedingte Alopezie - Möglichkeiten einer Prävention

C.O. Köhler

Aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum, Heidelberg, Abteilung Medizinische und Biologische Informatik (Leiter: Prof. Dr. Claus 0. Köhler)

Zusammenfassung

Eine deutsch-Österreichischen Multizenterstudle mit GKL-Thymu-Skin bei onkologischen Patienten konnte folgendes zeigen:

1. Thymu-Skin (Shampoo und Haarkur) hemmt den Haarausfall von Tumorpatienten unter Zytostatikatherapie (bei 5-Fluorouracil stärker als bei Adramycln-Theraple)

2. Der Wirkungsgrad (= Schutzwirkung gegen Haarausfall) von GKL-Thymu-Skin hängt vom Alter des Patienten und von der Grunderkrankung (=Tumordiagnose) ab.

3. Eine erste Zwischenauswertung ergibt, daß ältere Patienten mit Mammakarzinom, die mit 5-Fluorouracil zytostatisch behandelt wurden, aus der Behandlung mit GKL-Thymu-Skin einen deutlichen therapeutischen Nutzen ziehen. Durch die Zusatztherapie mit GKL-Thymu-Skin trat unter der zytostatischen Behandlung der entsprechenden Patienten kein oder nur ein geringer Haarausfall auf.

1. Einleitung

Unter Zytostatika versteht man eine Gruppe von Medikamenten, die das Zellwachstum und insbesondere das von malignen Tumoren und der Metastasen hemmen. Neben ihrer Hauptwirkung auf sich schnell teilende Gewebe greifen sie jedoch auch als Zellgifte in andere Zellteilungsvorgänge des Körpers ein und beeinflussen so die Aktivität der Haartollikel in der Unterhaut des Menschen. Unter der Therapie mit Zytostatika kommt es abhängig von den eingesetzten Wirkstoffen, der Dosierung und der Anwendungsdauer zu einem (meist reversiblen) Ausfall der Kopfhaare.

Wie man heute weiß, spielt neben der somatisch orientierten Medizin (Operation und medikamentöse bzw. radiologische Nachbehandlung) bei Karzinompatienten auch die psychosomatische Seite für den Heilerfolg eine immer größere Rolle. Es ist daher nicht verwunderlich, daß bei weiblichen Patienten der sichtbare Verlust der Kopfhaare einen zusätzlichen Stressfaktor darstellt, der den Heilungsvorgang in noch unbestimmter Weise beeinflussen kann. Inwieweit die Resignation über den Haarverlust die inneren Abwehrkräfte beeinflußt, ist noch weitgehend unklar. Das Ziel jeglicher Zusatzbehandlung bei Krebspatienten sollte daher darin bestehen, ihnen unnötige Stressfaktoren zu ersparen - und hierzu zählt auch der Haarausfall.

2. Studienaufbau

Im Rahmen einer Multizenterstudie an verschiedenen Universitätskliniken und größeren Lehrkranken-hausern wurde bei Tumorpatienten neben der zytostatischen Therapie eine Lokalbehandlung des Kopfhaars mit GKL-Thymu-Skin (Shampoo und Lotion) durchgeführt.

Studienzentren:

Bei der hier vorgestellten Untersuchung handelt es sich um eine offene Multizenterstudie in den Medizinischen Universitäts-Kliniken in München und Münster und um eine randomisierte Doppelblindstudie an dem akademischen Lehrkrankenhaus in Hannover. Weiterhin wurde eine aus zwei Studienabschnitten bestehende klinische Studie des Ludwig-Boltzmann-lnstituts der Städtischen Kliniken Wien-Lainz miteinbezogen.

Studiendauer: Die Rekrutierungsphase für die Studien dauerte 12 Monate.

Studienkollektiv:

In die Studien wurden Patienten mit malignen Grunderkrankungen aufgenommen, die während der zytostatischen Behandlung gleichzeitig mit GKL-Thymu-Skin (Shampoo und Haarkur) behandelt wurden.

Klassifikation des Haarausfalls:

Der Haarausfall wurde entsprechend der WHO-Klassifikation (Gradeinteilung von normalem Kopfhaar bis Alopecia totalis: 1; 2; 3; 4) vor und unter der Therapie beurteilt. Der Haarausfall in dieser Arbeit wurde als Veränderung gemäß der Stufeneinteilung der WHO-Klassifikation in 4 Kategorien eingeteilt:

  • 1. Keine Änderung.
  • 2. Verschlechterung um eine Stufe.
  • 3. Verschlechterung um zwei Stufen.
  • 4. Verschlechterung um drei Stufen.

Vier Fälle (Boltzmann-lnstitut, Wien), bei denen sogar eine Zunahme der Kopfbehaarung um eine Stufe auftrat, wurden der Klasse "keine Veränderung" zugeordnet. Bei einem anderen Patienten (Münster) mit Alopecia totalis durch Zytostatikatherapie kam es sogar zum Neuwachstum der Kopfhaare (Lüpke,1990).

Behandlung:

Hierzu wurden die Kopfhaare nach einer in einer Begleitbroschüre im Detail dargestellten Anwendungsform mit dem Shampoo gewaschen und mit der Haarkur behandelt.

Studienziele:

In dieser ersten Auswertung der Multizenterstudie wurde der Einfluß der unterschiedlichen Zytostatika auf den Schweregrad des Haarausfalls untersucht. Weiterhin sollte geklärt werden, inwieweit die Grunderkrankung (Tumordiagnose) und/oder das Alter der Patienten einen Einfluß auf die präventive Therapie des Haarausfalls mit GKL-Thymu-Skin-Präparaten unter Zytostatika ausübt.

In den verschiedenen Untergruppen der einzelnen Zentren, in denen eine offene klinische Prüfung mit GKL-Thymu-Skin erfolgte, reichte die Patientenzahl nicht aus, um Einzelanalysen durchzuführen. Daher wurden die Studienergebnisse zusammengefaßt. Insgesamt wurden 144 Patienten mit 5-Fluorouracil (Mono- oder Kombinationstherapie) und 107 mit Adriamycin (Mono- oder Kombinationstherapie) behandelt. Nur diese beiden Zytostatika wurden in allen Studien oft genug eingesetzt, um in der jeweiligen Patientengruppe den Einfluß des Alters und der Grunderkrankung (Tumordiagnose) zu analysieren. Bei der Auswertung wurden einige wenige Fälle, die sowohl mit 5-Fluorouracil als auch mit Adriamycin behandelt wurden, von der Analyse ausgeschlossen. Einen Überblick über die unterschiedlichen Tumordiagnosen in Abhängigkeit vom Patientenalter zeigt Tabelle 1 für die mit Adriamycin be- [... da fehlt was im Original-Text]

 

Aus den Tabellen ist ersichtlich, daß die Mehrzahl der Patienten, die mit Adriamycin behandelt wurden (96/107) an einem Magenkarzinom litten. Die übrigen 11 Patienten hatten ein Bronchial-, ein Nieren-, ein Pankreaskarzinom bzw. einen Morbus Hodgkin als Grunderkrankung. Bei den Magenkarzinom-Patienten zeigte sich eine gleichmäßige Altersverteiiung auf alle 3 Altersgruppen, d.h. unter 50 Jahre (n = 36), 51-60 Jahre (n = 30) und über 60 Jahre (n = 30).

In der mit 5-Fluorouracil behandelten Gruppe ist in Abhängigkeit des weniger aggressiven Zytostatika-Regimes eine andere Verteilung der Grunderkrankung zu erwarten. In dieser Gruppe waren 44 Patienten am Mammakarzinom, 23 Patienten am Oesophaguskarzinom, 16 am Pankreaskarzinom und 28 an anderen malignen Erkrankungen erkrankt und werden zytostatisch nachbehandelt.

Tab. 1 Onkologisches Patientenkollektiv, das mit Adriamycin und GKL-Thymu-Skin behandelt wurde: Grunderkrankung und Altersverteilung.

Alter Magen-
karzinom
Bronchial-
karzinom
Morbus Hodgkin Nieren-
karzinom
Pankreas-
karzinom
Gesamt-
fallzahl
< 50 Jahre

51-60 Jahre

>  60 Jahre

36

30

30

1

0

0

2

0

0

1

0

1

1

5

0

41

35

31

Summe 96 1 2 2 6 107

Tab. 2 Onkologisches Patientenkollektiv, das mit 5-Fluorouracil und GKL-Thymu-Skin behandelt wurde: Grunderkrankung und Altersverteilung.

Alter Mamma-
karzinom
Ösophagus-
karzinom
Colon-
karzinom
Pankreas-
karzinom
Andere Karzinome Gesamt
fallzahl
< 50 Jahre

51-60 Jahre

> 60 Jahre

19

9

16

9

14

10

9

6

8

6

2

8

7

9

12

50

40

54

Summe 44 33 23 16 28 144

 

3. Studienergebnisse

In Abb. 1 sind die Studienergebnisse der mit 5-Fluorouracil bzw. Adriamycin behandelten Patientinnen ohne Berücksichtigung des Alters und der Grunderkrankung dargestellt. Es fällt auf, daß unter der Therapie mit 5-Fluorouracil der Haarsstatus bei ca. 45% der Patienten gleich bleibt, eine Verschlechterung um eine Stufe wird bei 15 %, eine Verschlechterung um zwei Stufen bei 40% der Patienten gefunden.

5 - FluorouraciI Adriamycin

weiß = gleich geblieben, gepunktet = 1 Stufe schlechter
grau  = 2 Stufen schlechter, schwarz = 3 Stufen schlechter

Abb. 1 Veränderung des Haarausfalls (gemäß WHO-Klassifikation) bei onkologischen Patienten unter Chemotherapie mit 5-Fluorouracil (linke Abb.) bzw. Adriamycin (rechte Abb.) unter gleichzeitiger Therapie mit GKL-Thymu-Skin.

5 - FluorouraciI
< 50 Jahre
5 - FluorouraciI
51 - 60 Jahre
5 - FluorouraciI
> 60 Jahre
Adriamycin
< 50 Jahre
Adriamycin
51 - 60 Jahre
Adriamycin
> 60 Jahre

weiß = gleich geblieben, gepunktet = 1 Stufe schlechter
grau  = 2 Stufen schlechter, schwarz = 3 Stufen schlechter

Abb. 2: Veränderung des Haarausfalls (gemäß WHO-Klassifikation) bei onkologischen Patienten unter Chemotherapie mit 5-FluorouraciI (obere Abb.) bzw. Adriamycin (untere Abb.) unter gleichzeitiger Therapie mit GKL-Thymu-Skin in Abhängigkeit des Alters der untersuchten Patienten.

Bei den mit Adriamycin behandelten Patienten kommt es erwartungsgemäß aufgrund des stärker aggressiven Zytostatikums nur bei 5 % zu keinen Veränderungen der Kopfbehaarung, bei ca. 35 % kommt es zu einer Verschlechterung um eine Stufe, bei 40 % um zwei und bei 20 % um drei Stufen. Es bleibt aber festzustellen, daß in der mit Adriamycin behandelten Patientengruppe relativ viele Fälle auftreten, bei denen der Haarausfall gemäß der WHO-Klassifikation unverändert ist oder sich nur um eine Stufe verschlechtert (n = 22; 21 %). Aufgrund von historischen Kollektiven, bei denen nahezu alle Patienten einen starken Haarausfall unter Adriamycin bekamen, läßt sich dies wohl auf die Wirkung von GKL-Thymu-Skin zurückführen.

3.2 Altersabhängigkeit

In Abb. 2 ist die Beeinflussung des Haarausfalls bei chemotherapeutisch behandelten Patienten (FluorouraciI versus Adriamycin) in Abhängigkeit des Patientenalters dargestellt. Die Fallzahlen der unterschiedlichen Gruppen sind den Tabellen 1 und 2 zu entnehmen. Abb. 2 zeigt, daß sowohl bei den mit 5-Fluorouracil behandelten Patienten als auch bei den mit Adriamycin behandelten Patienten die Schutzwirkung hinsichtlich des Haarausfalls bei den jüngeren Patienten stärker ausgeprägt ist als bei den älteren Patienten.

 

Bei der Auswertung einer Vier-Felder-Tafel mit Patienten unter 60 und über 60 Jahre einerseits und der Veränderung des Haarausfalls gemäß der WHO-Klassifikatton um Stufe 0 bis 1 bzw. 2 bis 3 andererseits, so fällt auf, daß bei dem mit 5-Fluorouracil behandelten Kollektiv in der Gruppe der älteren Patienten 69 % und in der Gruppe der jüngeren Patienten 53 % keinen oder nur wenig Haarausfall beobachtet wurde (kein statistisch signifikanter Unterschied). Bei den mit Adriamycin behandelten Patienten beträgt das Verhältnis 48 % zu 11 %; dieser Unterschied ist deutlicher ausgeprägt und auch statistisch gesichert (Tabelle 3).

Tabelle 3: Hemmung des Haarausfalls gemäß WHO-Klassifkation (Stufe 1, 2 , 3, 4) bei onkologischen Patienten mit GKL-Thymu-Skin als Zusatztherapie in Abhängigkeit von der Art der Chemotherapie und vom Alter (Jahre).

Änderung des Haarausfalls gemäß WHO-Klassifikatlon 5-Fluororacll Adriamycin
< 60 Jahre > 60 Jahre < 60 Jahre > 60 Jahre
0 und 1 Stufe 53 37 7 15
2 und 3 Stufen 47 17 59 16
Summe 100 54 66 31

3.3 Tumorerkrankung und Therapieerfolg

Im folgenden soll untersucht werden, ob und in wieweit eine maligne Grunderkrankung, eventuell über Paraneoplasien, den Haarausfall unter Zytostatikatherapie beeinflußt oder nicht. Von den mit Adriamycin behandelten Patienten, waren 90 % Magenkarzinom-Patienten, so daß hier eine Analyse der zugrundeliegenden Tumorerkrankung nicht möglich war. (Abb. 3 und 4 sowie in Tabelle 4).

Tabelle 4: Hemmung des Haarausfalls durch GKL-Thymu-Skin gemäß WHO-Klassifkation (Stufe 1, 2 , 3, 4) in Abhängigkeit von der Grunderkrankung bei Patienten unter Chemotherapie mit Adriamycin.

Veränderung des Haarausfalls nach WHO-Klassifikation Magenkarzinom Andere Karzinome
gleich geblieben 2 1
1 Stufe verschlechtert 19 0
2 Stufen verschlechtert 42 4
3 Stufen verschlechtert 33 6
Summe 96 11

 

Abb. 3: Chemotherapie von onkologischen Patienten mit Adriamycin und Zusatzbehandlung mit GKL-Thymu-Skin: Häufigkeit von Magenkarzinomen und anderen Karzinomen in Abhängigkeit des Alters.

 

Abb.4:

Hemmung des Haarausfalls gemäß WHO-Klassifkation (Stufe 1,2,3,4) durch GKL-Thymu-Skin in Abhängigkeit von der Diagnose bei Patienten unter Chemotherapie mit Adriamycin.

Tabelle 5: Hemmung des Haarausfalls gemäß WHO-Klassifkation (Stufe 1,2,3,4) durch GKL-Thy-mu-Skin in Abhängigkeit von der Diagnose bei Patienten unter Chemotherapie mit 5-Fluorouracil.

Veränderung des Haarausfalls nach WHO-Klassifikation Mamma-karzinom ösophagus-karzinom Colon-karzlnom Andere Karzinome Gesamtfallzahl
keine Veränderung 30 1 17 16 64
1 Stufe verschlechtert 9 7 1 9 26
2 Stufen verschlechtert 4 16 4 11 35
3 Stufen verschlechtert 1 9 1 8 19
Summe 44 33 23 44 144

 

Abb. 5: Chemotherapie von onkologischen Patienten mit 5-Flourouracil und GKL-Thymu-Skin:

Veränderung des Haarausfalls gemäß WHO-Klassifkation bei Patienten mit unterschiedlichen Karzinomen.

Bei den Patienten, die mit 5-Fluorouracil behandelt wurden, können drei Tumordiagnosen gesondert betrachtet (Mammakarzinom, Oesophaguskarzinom, Colonkarzinom) und den anderen gegenübergestellt werden, da für diese Analyse die Fallzahlen ausreichend groß erscheinen. Die entsprechenden Daten sind in Abb. 5 sowie in Tabelle 5 wiedergegeben. Hieraus ist ersichtlich, daß die Hemmung des Haarausfalls bei den Patienten mit Mammakarzinom und Colonkarzinom als Grunderkrankung besser ist als bei denen, die an einem Oesophaguskarzinom bzw. an anderen Karzinomarten erkrankt waren. Der Unterschied ist statistisch gesichert. Eine Altersabhängigkeit konnte nicht nachgewiesen werden. Für die Therapie in der Praxis ist es wichtig, unter welchen Chemotherapeutika mit Haarausfall zu rechnen ist und inwieweit man sich von GKL-Thymu-Skin eine haarerhaltende Wirkung versprechen kann. Hierzu soll ein zusammenfassender Bericht über die Wirksamkeit von GKL-Thymu-Skin bei onkologischen Patienten hinzugezogen werden (Lüpke, 1990). In dieser Arbeit werden Teilaspekte der oben beschriebenen Untersuchungen näher betrachtet. Es fällt auf, daß bei Magenkarzinompatienten unter Therapie mit Zytostatika nach dem EAP- bzw FLE-Schema (Studie Münster) GKL-Thymu-Skin in 29 % der Fälle eine Alopecia totalis verhindert; aus der Literatur ist bekannt, daß unter zytostati-scher Behandlung mit EAP alle Patienten eine Alopecia totaiis bekommen.

 

Weiterhin scheint es bemerkenswert, daß in der oben erwähnten Doppelblindstudie die Behandlung mit der aktiven Formulierung (=GKL-Thymu-Skin) gegenüber dem Placebo dreimal häufiger zu keinem Harausfall geführt hat und daß weiterhin in der Placebo-Gruppe eine Alopecia totaiis ebenfalls dreimal häufiger war als in der GKL-Thymu-Skin-Gruppe. Hierfür sprechenden auch die Ergebnisse der Multizenter Studie, in der unter GKL-Thymu-Skin 80 % der Patienten keine Alopecia totaiis aufweisen, wohingegen die Häufigkeit der Alopecia totaiis bei Placebo dreimal so hoch ist (Lüpke, 1990).

Literaturhinweise:

N.-P. Lüpke: Zusammenfassender Bericht zur adjuvanten lokalen Anwendung von Thymu-Skin-Präparationen bei Patienten unter zytostatischer Chemotherapie. Deutsche Zeitschrift für Onkologie 22 (1990) 13-20

 

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