viel Infos.Wollte nochmal ne Quintessenz heraus ziehen:
PRAXIS Schweiz Med Forum Nr. 44 31. Oktober 2001 1108
Quintessenz
Bei über 95% aller Frauen ist die Ursache des Hirsutismus benigne (gutartig!), d.h.
idiopathisch oder im Rahmen eines polyzystischen Ovar-Syndroms (PCOS).
In der Evaluation des Hirsutismus sind Anamnese und klinischer Status
sehr wichtig, insbesondere zur Verdachtdiagnose maligner Grunderkrankungen
(Oligo-/Amenorrhoe? Virilisierung? Cushing-Stigmata?).
Als laborchemische Screening-Untersuchung ist die Messung von Testosteron
und Dehydroepiandrosteron-Sulfat im Serum empfohlen: normale
Werte sprechen für eine periphere Abnormalität; leicht erhöhtes Testosteron
und/oder Dehydroepiandrosteron-Sulfat für PCOS oder androgenitales
Syndrom (AGS); bei stark erhöhten Werten (mit suggestiver Anamnese
und Klinik!) muss ein androgenisierender Tumor gesucht werden.
Die Therapie besteht aus kosmetischen Massnahmen und Anti-Androgenen;
Glukokortikoide bei definierter adrenaler Hyperandrogenämie
(AGS); orale Antikonzeptiva und Cyproteronacetat bei ovarieller
(PCOS).
Literatur
1994;331:1015–6.
1997;349:191–5.
Lange; 1997 (siehe link von B)
Also und überhaupt kann es sowieso normal sein, dazu auch dies:
URSACHEN EINES HIRSUTISMUS
1. Zu ungefähr 90 % liegt eine Veranlagung vor. Die dunkelhaarigen Frauen und Südländerinnen sind viel häufiger betroffen und leiden auch stärker unter der vermehrten Behaarung als die blonden. Die Familienanamnese ist also immer wichtig. Handelt es sich um eine reine Veranlagung , so ist der Spiegel der männlichen Hormone im Blut normal , insbesondere der Testosteronspiegel.
2. Vermehrte männliche Hormonproduktion in den Eierstöcken ( durch Tumoren oder sog. polycystische Ovarien. Dieses Krankheitsbild geht mit Verminderung oder Ausbleiben der Regelblutung, mit Unfruchtbarkeit und männlichem Behaarungsmuster einher)
3. Verstärkte Hormonbildung in den Nebennieren ( durch Tumoren oder andere hormonelle Störungen)
4. Störungen der für die Hormonproduktion zuständigen Regelzentren im Gehirn ( in Hypophyse oder Hypothalamus).
5. Starkes Übergewicht Typ II- Diabetes ( "Altersdiabetes"), der hauptsächlich auf falscher Ernährung und Übergewicht basiert
6. Unterfunktion der Schilddrüse
7. Medikamente verschiedenster Stoffgruppen sind ebenfalls als Auslöser möglich; daher sollten Sie mit Ihrem Arzt bei entsprechender Symptomatik darüber sprechen, ob die von Ihnen eingenommenen Medikamente verantwortlich sein könnten.
Merke: Wenn Sie bei sich eine vermehrte Behaarung feststellen, eventuell auch Unregelmäßigkeiten bei der monatlichen Blutung oder Zeichen der Vermännlichung , sollten Sie in jedem Falle mit Ihrem Gynäkologen darüber sprechen und dann ggf. einen auf Hormonstörungen spezialisierten Gynäkologen oder Internisten aufsuchen . Neben einer genauen körperlichen Untersuchung sind dann auch Hormonanalysen erforderlich , um eine gezielte Therapie einzuleiten. Auch ein homonproduzierender Tumor muss ausgeschlossen werden.
THERAPIE
· ursächliche Therapie: sofern möglich hormonproduzierende Tumoren durch Operation entfernen, andere Hormonstörungen des Körpers behandeln, Stoffwechselstörungen wie Diabetes ausgleichen, verantworliche Medikamente weglassen, Hormon - Regelzentren des Gehirns richtig "einstellen" usw.
· symptomatische Therapie:
a) mit Ovulationshemmern ( "Pille"), die auch einen hemmenden Effekt auf die im Körper befindlichen männlichen Hormone haben (Anmerkung: jeder weibliche Körper produziert männliche und weibliche Hormone. Beim Hirsutismus liegt entweder tatsächlich eine vermehrte Produktion männlicher Hormone vor, oder aber es kommt bei normalen Hormonspiegeln zu einem vermehrten Ansprechen der Haarbälge auf diese Hormone.
b) mit Antiandrogenen, das sind Mittel, die die männlichen Hormone ("Androgene") in ihrer Wirkung blockieren sollen.
c) durch Haarbleichmittel d durch Enthaarungscremes und Rasur (Vorsicht: Zupfen verstärkt das Haarwachstum, deshalb weniger empfehlenswert)
d) durch Epilation , d.h. elektrische Haarentfernung
e) durch Laser - Therapie
Merke: Der starke Haarwuchs ist nur das Symptom einer tiefer liegenden Erkrankung (oder normal). Deshalb nützt es nichts , nur den vermehrten Haarwuchs zu behandeln. Die Therapie ist immer zweigleisig. Medikamente ( oder OP) zum Ausgleich der Hormonstörung, kosmetisch eine Entfernung der störenden Haare.
Du bist da auf dem richtigen Weg, ich wünsche dir sehr, dass es ganz einfach zu behandeln ist.