Bitte um Hilfe! [Beitrag #13006] :: Sat, 18.05.13 11:36
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Jill
Beiträge: 5 Registriert: May 2013
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Hallo,
bin eigentlich im anderen Forum unterwegs, aber ich komme in der Diagnose meines Haarausfalls nicht weiter. Kurz zu meiner Geschichte. Habe seit 9 Monaten einen diffusen Haarausfall und seit ca. 4 Monaten verstärkt an den Seiten und im Nacken. Mittlerweile ist mein Haaransatz an diesen Partien um 3- 5 cm zurückgegangen. Im Nacken habe ich dazu noch eine fast haarlose Stelle von 4 cm Durchmesser.
Im Nacken ist noch ein kleiner Flaum zu sehen, die Seiten sind komplett Haarlos.
Verändert sich eigentlich die Haarstruktur bei einer Alopecia Areata? Meine Haare hatten immer eine schöne Naturwelle und waren leicht in Form zu bringen(trage die Haare kurz).
Nun sind vor allem die Seiten und der Nacken nur noch kraus, krisselig und komplett strukturverändert. Ich bekomme sie nur noch mit größter Anstrengung über eine Bürste geföhnt. Und diese Struktur bahnt sich immer weiter ihren Weg nach oben.
Die Haare fühlen sich total kraftlos und tot an.
Ich habe vieles untersuchen lassen, aber bis heute keine eindeutige Diagnose bekommen.
Da auch mein Oberkopf ausdünnt und die Geheimratsecken größer geworden sind, heißt es natürlich AGA. Was ich aber bei diesem Ausfallmuster nicht eindeutig verstehen kann.
Ich denke eher an diffuse Areata oder Typ Ophiasis.
Ich würde mich sehr über einige Antworten von Euch freuen, bin im Moment sehr ratlos und psychisch am Boden.
LG Jill
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Aw: Bitte um Hilfe! [Beitrag #13017 ist eine Antwort auf Beitrag #13016] :: Mon, 20.05.13 21:36
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Hallo Jill,
ich drücke dir die Daumen, daß du diese Phase gut überstehst, sie ist echt krass.
Die Ärzte können fast gar nicht helfen; und die Diagnose ändert auch nichts am Haarausfall.
Ich bin in die Haarsprechstunde gegangen und habe mich nicht wegschicken lassen.
Das war kein Theater: ich habe denen gesagt ,daß ich nicht mehr kann.
Ich hatte mich auch nicht frisiert ; also nichts versteckt wie sonst immer.
Daraufhin habe ich den Arzt gefragt: ob er ohne Untersuchung eine bedrohliche Erkrankung ausschließen
kann und dafür die Verantwortung übernimmt - ich war daraufhin drin.
Ich habe habe mir außerdem eine Psychotherapie verschreiben lassen (hat problemlos geklappt und ich habe
trotz langer Warteschlangen sofort einen Termin bekommen- man muss sich natürlich outen, wie es einem wirklich geht.
Mit hat das über diese schlimme Zeit hinweg geholfen , Menschen die uns dann wirklich helfen können.
Verkrieche dich nicht; wir sind soviel mehr als unsere Haare. Die Leute sind so nett und trösten und helfen.
Meine Freunde haben mich liebevoll aufgefangen, diese Freundschaften haben sich eher vertieft und dafür sind Freunde da.
Man kann -alles- mit unserer Krankheit machen, und sie schränkt uns ansonsten keineswegs ein.
Die Situation läßt sich ja nicht ändern, aber unsere Einstellung und die Art damit umzugehen.
Ich wünsche dir ganz viel Glück .
Ich kann auch gut verstehen, daß du in deinem Beruf einfach gut frisiert sein möchtest und das vielleicht auch besser ist.
Bestimmt bekommst du über Kontakte im Friseurgeschäft an Adressen von guten Zweithaarhändlern und Haarersatzteilen.
Eine schöne Perücke kann da auch helfen, oder die Vollrasur - dann hat mans hinter sich und kann wieder nach vorne gucken.
Die Geduld mit der Krankheit kommt mit der Zeit, und sie hilft und man wird stärker.
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Aw: Bitte um Hilfe! [Beitrag #13018 ist eine Antwort auf Beitrag #13017] :: Tue, 21.05.13 05:43
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Sinéad
Beiträge: 24 Registriert: January 2013
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Immerwenigerhaare schrieb am Mon, 20 May 2013 17:36Hallo Jill,
Meine Freunde haben mich liebevoll aufgefangen, diese Freundschaften haben sich eher vertieft und dafür sind Freunde da.
Man kann -alles- mit unserer Krankheit machen, und sie schränkt uns ansonsten keineswegs ein.
Die Situation läßt sich ja nicht ändern, aber unsere Einstellung und die Art damit umzugehen.
Das ist ein sehr wichtiger Aspekt! Das Gefühl mit der vertieften Freundschaft (und Liebe) habe ich vor allem bei meinem Lebensgefährten. Mit ihm bin ich schon seit fast 13 Jahren zusammen, und mir ist sehr wichtig, dass unsere Beziehung nicht unter dem mistigen Haarausfall leidet.
Im Forum habe ich von einigen Frauen gelesen, die sich total von ihrem Partner abkapseln, sich ihm nicht mehr zeigen, nicht mehr das gemeinsame Bett teilen wollen, jegliche Zärtlichkeit ablehnen etc. weil sie sich nicht mehr als Frau fühlen und sich als zu häßlich wahrnehmen. Solche Beziehungen leiden dann oft sehr stark und zwar nicht weil die Frau nicht mehr attraktiv genug wäre, sondern weil der gegenseitige Umgang massiv gestört ist.
Es ist mir extrem wichtig, meinem Partner zu komunizieren, dass mich der Haarausfall in gewisserweiße belastet, ich aber immer noch eine attraktive Frau bin und dieser Look eben meine neue Identität ist! Außerdem war/ist mir wichtig zu vermitteln, dass das Äußere mehr Facetten hat wie nur die Haare. Gewöhnt man sich an das neue Erscheinungsbild, kann der Look durchaus sehr attraktiv sein! Die ganze Gesichtsform und vor allem die Augen kommen richtig gut zur Geltung. Darüber hinaus gibt es ja auch wichtige Aspekte wie die Ausstrahlung, Mimik und Gestik, die einen Menschen anziehend wirken lässt.
Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und Mut, Jill! Hast du eigentlich einen guten Draht zu deinem Chef? Hast du bei ihm schon mal etwas angedeutet?
[Aktualisiert am: Tue, 21 May 2013 08:47]
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Aw: Bitte um Hilfe! [Beitrag #13019 ist eine Antwort auf Beitrag #13018] :: Tue, 21.05.13 09:13
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MyMo74
Beiträge: 21 Registriert: February 2013
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Hallo Jill!
auch ich wünsche dir ganz viel Kraft für diese schwere Zeit. bei mir (35,w) begann der Haarausfall im Januar 2013 - mit verschiedenen kreisrunden Stellen, diffus und das in rasender Geschwindigkeit. die Haarstruktur war vorher schon schlechter, da ich aber schon ewig blondiert hatte und es Winter war, habe ich mir da erst keine Gedanken gemacht.
die Zeit des Haarausfalls war blanker Horror für mich und ich habe in dieser Zeit 3 Hautärzte (inkl Biopsie) und die Haarsprechstunde der Uniklinik aufgesucht. Gebracht hat es mir NICHTS!!!!!!!!!! Im März habe ich dann beschlossen, dem Drama ein Ende zu setzen und habe mir von meinen besten Freundinnen eine Glatze rasieren lassen. Danach ging es mir wesentlich besser. Ich muss nicht mehr ständig um jedes Haar bangen, Kopfkissen und Ausfluss sehen wieder normal aus...tjy...seit März ist aber auch kein einziges Haar wieder gewachsen. Im Gegenteil - ich habe ALLE verloren. Von Kopf bis Fuß. Nun bin ich an dem Punkt wo ich mir sage - es kann nicht mehr schlimmer werden sondern nur noch besser
Glatze zu tragen in der Öffentlichkeit ist aber nicht mein Ding auch wenn ich vor anderen den Hut ziehe, die das schaffen. Ich habe mir gleich ganz schnell ne hübsche Perücke zugelegt, bin mittlerweile sogar von schönen langen blonden auf kurze Haare umgestiegen, da ja der Sommer naht und ich es praktisch will.
Ich finde, man muss aus der Not eine Tugend und für sich das Beste draus machen. Es bringt uns nicht weiter, uns zu vergraben und zu verstecken. Habe erst heute wieder von einer Freundin mit einer ganz schlimmen Erkrankung erfahren (Muskelschwund) und da sage ich mir - es geht viel schlimmer und das ist nun mal die Prüfung die uns das Leben auferlegt. Vielleicht hat es einen Sinn?!
Wie alt bist Du denn und glaubst Du, dass es irgendeinen Auslöser gibt bei Dir?
Ich kann nur abschließend den Rat geben, zu versuchen das die Krankheit nicht die Oberhand in Deinem Leben und Deinen Gedanken gewinnt. Aber das ist natürlich am Anfang leicht gesagt. Die Gedanken können auch einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben. Nutze Deine Krankheit gerade in Deinem Job, um anderen Menschen zu zeigen, dass man immer schön sein kann! Mit Glatze oder auch mit tollen verschiedenen Perücken. Aber vor allem durch eine positive und offene Ausstrahlung.
LG Katja
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Aw: Bitte um Hilfe! [Beitrag #13022 ist eine Antwort auf Beitrag #13006] :: Tue, 21.05.13 18:45
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Jill
Beiträge: 5 Registriert: May 2013
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Hallo,
ich möchte mich ganz doll für Eure lieben und mutmachenden Zeilen bedanken. Es ist gut zu wissen nicht allein mit dem Problem dazustehen.
Was bei mir der Auslöser sein könnte, ich habe keine Ahnung. Pille im letzten Jahr April nach 1 Monat Einnahme abgesetzt, nicht verarbeitete Trauer nach zwei Todesfällen in meiner Familie vor zwei Jahren, Wechseljahre sollen es laut Ärzten nicht sein( ich bin 41 Jahre).
Noch stehe ich ohne Diagnose da und kann denn Auslöser nicht ausmachen, weil es kein eindeutiges Haarausfallschema ist.
Auf meiner Arbeit sind alle eingeweiht, ist auch nicht mehr zu übersehen, wenn zwei Drittel der Haare fehlen.
Die Anteilnahme hält sich aber in Grenzen, bis auf eine Kollegin mit der ich gut darüber reden kann, wird es unter den Teppich gekehrt.
Schade, ich selbst war immer ein Mensch der sich alle Probleme und Sorgen anderer angenommen hat. Aber es gibt gute Freunde und die Familie die in dieser Zeit da sind und einen unterstützen.
Es ist schön sich hier austauschen zu können und auch einfach mal seinen Kummer los zu werden. Habt nochmals lieben Dank.
LG Jill
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