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Androgene Alopezie - meine ehrliche Meinung & Frust [Beitrag #53316] :: Sun, 06.%47.%2015 15:47 Zum vorherigen Beitrag gehen
Achtung: Text in annähernder Romanlänge!

Hallo zusammen,
ich habe mit erblich bedingten Haarausfall schon seit ich 16 bin zu kämpfen (bin mittlerweile 19).
Ich habe alles ausprobiert, wirklich alles. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es keine zufriedenstellende Lösung für androgene Alopezie gibt, auch wenn es uns sämtliche Haarwuchsmittel versprechen oder die Ärzte einem aus Mitleid Hoffnung zusprechen. Ich würde niemals mehr die Pille nehmen. Ich rate allen Mädels, diese nicht zu nehmen, sofern ihr keinen erhöhten Androgenspiegel aufweist, da die künstliche Hormonzugabe eine unnötige Belastung für den Körper darstellt sowohl physisch als auch mental. Die Nebenwirkungen spielen leider einige scheinheiligen Frauenärzte nur zu gerne runter aufgrund finanzieller Zuschüsse von Pharmaindustrien. Eine Haartransplantation ist äußerst kostenspielig und garantiert zudem keine volle Haarpracht, Haarteile/Perücken wäre eine Alternative, aber sind mit vielen sportlichen Aktivitäten nicht vereinbar und auch auf Dauer nicht kostengünstig. Und um ehrlich zu sein, wünscht man sich doch das man von Natur aus volle Haare hätte, daher würde mich der Gedanke an eine Perücke eher abschrecken. Außerdem würde die Krankenkasse mir keine Haarersatzteile zahlen, da der Haarausfall bei mir (noch) nicht stark ausgeprägt ist. Dennoch schränken die tiefen Geheimratsecken und der lichte Scheitel mich im Alltag ein, ich weiß gar nicht mehr, wann ich zuletzt in der Öffentlichkeit einen Zopf getragen habe. Dazu habe ich noch leichte Akne u. Hirsutismus, was mich noch mehr belastet und mich unweiblicher fühlen lässt. Ich denke schon, dass es da einen Zusammenhang zwischen der androgenen Alopezie, dem Hirsutismus und der Akne gibt aufgrund der speziellen Struktur meiner Androgenrezeptoren, die stark auf das DHT gepolt sind. Komischerweise sind in meiner kompletten Familielinie keine Hirsutismusfälle bekannt, sondern mütterlicherseits nur der erbliche Haarausfall. Ich habe weder PCO noch einen Androgenüberschuss, dies wurde auch von mehreren Endokrinologen bestätigt.
Was ich aber eig. mit meinem Text aussagen will, ist, dass man sich wohl oder übel mit der androgenen Alopezie abfinden muss, anstatt dass man sich endlose Mittel sucht, die einen doch wieder nur enttäuschen und wertvolle Lebenszeit rauben. Auch wenn es wirklich hart ist, ich selbst befinde mich ebenso noch selbst mitten in der Akzeptanzphase. Der Mensch wurde nicht geboren, nur um 'schön' auszusehen und den gängigen ästhetischen Idealen zu entsprechen. Es sind nicht die äußerlichen genetischen Makel, die uns ausmachen, sondern das, was wir aus ihnen machen und wieviel Bedeutung wir ihnen schenken. Leichter gesagt als getan, wenn man wie ich schon immer sehr viel Wert auf Schönheitsideale und sämtliche Oberflächlichkeiten gelegt hat und sich teilweise über sein äußeres Erscheinungsbild definiert hat. Jetzt mag einer sagen, nun hab' dich nicht so, es sind doch nur Haare, es gibt viel schlimmere Krankheiten. Ja, das stimmt definitiv, aber ich denke, niemand kann unser Leiden wirklich nachvollziehen, solange er es nicht selbst durchmacht. Ständig bekomme ich zu hören, dass mein Haarausfall nur durch Stress verursacht wird, das wird sich schon legen, gaaaanz bestimmt...
Mittlerweile bin ich an dem Punkt angelangt, an dem ich mit dem Gedanken spiele, mir eine Glatze zu schneiden. Es nervt tierisch des Öfteren im Essen die eigenen Haare vorzufinden, ganz zu schweigen von den täglich morgendlichen Versuchen meinen lichten Scheitel zu kaschieren. Trotzdem bleibt die Angst vor den Reaktionen aus meinem Umfeld und dass ich mich mit Glatze nicht mehr weiblich genug fühle, auch wenn sie paradoxerweise mein wirkliches Aussehen betonen würde. Aber ganz ehrlich: Was würdet ihr denken, wenn ihre auf eine Frau mit Glatze u. Geheimratsecken und übermäßiger Körperbehaarung treffen würdet? Ich möchte nicht wie ein Mannsweib aussehen, zudem habe ich schwarze Haare auf blasser Haut. Die Körperhaarentfernung gestaltet sich auch nicht leicht, da sogar bei professionell angewendetem Sugaring nach einer Woche die ersten Stoppeln wieder zu sehen sind. Sad Und jede zweite Woche sich überall, wirklich überall am Körper u. im Gesicht waxen zu müssen ist zeitlich einfach nicht möglich. Es ist einfach frustierend täglich Mädchen/Frauen mit natürlich schönen langen Haaren zu sehen, die sich mit solchen belanglosen Problem nicht rumschlagen müssen. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass ein Junge/Mann mich in so einem Zustand wirklich attraktiv finden könnte, ohne meinen Charakter zu kennen. Es tut auf jeden Fall gut, mal alles hier niederzuschreiben, da ich mich mit niemandem in meinem Umfeld darüber unterhalten kann.

Liebe Grüße,
Sophia



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