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Effluvium oder doch nicht? [Beitrag #54583] :: Thu, 15.%38.%2017 14:38 Zum vorherigen Beitrag gehen
Hallo ihr Lieben,

Ich bin nun schon seit einer Weile stille Mitleserin und habe mich heute endlich getraut mich zu registrieren, da auch ich sehr verzweifelt bin.

Ich probiere mal meine noch "kurze HA-Geschichte" zusammen zu fassen.
Sorry falls es durcheinander geht.

Mein büschelweiser Haarausfall begann in etwa Anfang/Mitte März diesen Jahres und hielt in dieser starken Form bis vor etwa zwei Wochen an.
Alles war voll mit Haaren: Kissen, Boden, Kleidung, Bürste, Duschsieb. Ich konnte mir meine Haare strähnenweise vom Kopf holen.

Zur Zeit verliere ich wesentlich weniger Haare, so dass man es nicht mehr als Ausfall bezeichnen kann.
Was mir jetzt allerdings Sorgen bereitet ist, dass nicht mehr meine langen Haare ausfallen (nur noch ein paar) sondern anscheinend meine nachgewachsenen, die z. T. auch sehr dünn und sogar kräuselig sind.
Ich kann mir immer mal wieder welche von der Kopfhaut ziehen (gerade im Stirnbereich).

In meiner Familie gibt es niemanden mit Haarausfall. Lediglich meine Mama verlor während der Schwangerschaft mit meinem Geschwisterkind Haare. Sie ist nun Mitte der 50iger und ihre Haare sind etwas licht, was in diesem Alter ja durchaus normal sein kann. Allerdings hatte sie schon immer wenige und feine Haare.

Meine Wallemähne war bis dato lang, dick und eigentlich zu viel. Nun ist vielleicht noch die Hälfte übrig.

Der erste Weg führte mich zum Hausarzt.
Blut wurde abgenommen. Nichts auffälliges im kleinen Blutbild.
Nur TSH bei 2,55. Hier streiten sich ja die Geister zwecks Unterfunktion. Referenzbereich des Labors geht bis 4,0. Meine Hausärztin meinte ist I.O..

Weiter zum Hautarzt.
Zupftest und das Kommentar: Sie werden schon keine Glatze bekommen.
Er fragte was in den letzten Monaten so gewesen sei. Ich war im Januar drei Wochen lang richtig böse krank. Grippaler Infekt mit Mandelentzündung, Fieber, kompletter Bettlägerigkeit, dazu noch ein Gewichtsverlust von 4 Kilo in nur 5 Tagen. Einen Tag Durchfall wie sonst was. Nicht lecker aber war eben so.
Essen ging ca. 2 Wochen lang so gut wie wirklich gar nicht. Vielleicht mal ein Zwieback bzw. etwas Banane.
Dazu kam, dass ich fast eine Woche lang so gut wie kein Auge zugemacht habe. Ich war noch nie in meinem Leben so krank und mein Körper noch nie so erledigt.
Also 3 Tage Antibiotika und ein typisches Mittel was man für Hals und Nase bekommt. Auch Wochen nach der Erkrankung fühlte ich mich matt, schlapp, müde, unkonzentriert und verausgabt. Dieser Zustand hat sich bis dato auch noch nicht wirklich geändert. Ich laufe irgendwie immer noch rum wie Falschgeld. Habe Gedächtnisprobleme und bin total unkonzentriert. Ständig schlapp und müde. Ich habe außerdem furchtbar trockene und sensible Haut bekommen.

Ich leide schon seit ich denken kann immer mal wieder an Eisenmangel. Einmal war es schon kurz vor der Anämie.
Also war für den Hautarzt klar: Ferritin soll vom Hausarzt bestimmt werden und man kann nach solch einer schweren Krankheit vorallem mit hohem Fieber einen postinfektiösen Haarausfall bekommen.
Dazu kam/kommt dann noch die Stresskomponente.
Mein Vater kam vor Weihnachten ins Krankenhaus, weil er fast erstickt wäre und sich herausstellte, dass er an COPD erkrankt ist.
Ein guter Freund von mir ist am 4. Advent verstorben nach dem wir lange für ihn und gegen seine ALS gekämpft haben.
Mein Lebensgefährte und ich hatten Ärger mit unseren Nachbarn und waren, auf der Wohnungsuche. Anfang des Jahres kam dann der Umzugsstress. Auch zwischen uns lief es in dieser Zeit teils nicht so rosig.

Der Hautarzt stellte des weiteren eine Atopie fest. Ich habe im Winter immer Probleme mit meinen Händen. Sieht aus wie offene Neurodermitis. Verfliegt aber Richtung Frühjahr immer wieder. Nur dieses Jahr nicht so richtig.
Was auch immer ich nun genau habe oder auf was ich ggf. reagiere keine Ahnung.

Jedenfalls hatte ich bereits seit Beginn des Winters mit juckender Kopfhaut und starker Schuppenbildung zu kämpfen. Ich kann mir den Schuppenbelag vom Kopf kratzen. Mal weiß mal gelblich. Daran hat sich auch nichts gebessert. Im Gegenteil mittlerweile riecht mein Kopf nach spätestens zwei Tagen meilenweit gegen den Wind. Aber angeblich war damals keine Rötung und keine Schuppung zu sehen.

Ich also wieder zurück zum Hausarzt wo erstmal nichts weiter gemacht wurde.
Motto: Zeit heilt alle Wunden und das ganze legt sich von alleine nach ca. 2-4 Monaten wieder.
Ferritin kann dann nochmal bestimmt werden. Erstmal nicht so wichtig.

Irgendwie war ich beruhigt aber irgendwie auch nicht. Ich probierte alles durch zu stehen. Das gelang mir mehr schlecht als recht. Mein Nervenkostüm hat sehr gelitten und ich fühle mich einfach nicht mehr wohl auf dem Kopf. Haare waschen ist immer noch eine Katastrophe für mich nachdem ich meinen Haarbüscheln wochenlang beim ausfallen zu sehen musste.

Da ich auch ein sehr misstrauischer Mensch bin und meine Haare nur noch rieselten war mir das an Untersuchungen nicht genug. Ich vereinbarte einen Termin bei einer auf Haare spezialisierten Hautärztin.
Die machte eine gründliche Anamnese und ein Trichogramm, welches wohl normwertig war (da war mein HA auch schon viel besser) und kam zum gleichen Entschluss wie der erste Hautarzt.

Diagnose: Effluvium (postinfektiös). Das legt sich wieder.
Ich sagte, dass mir mittlerweile aber meine kurzen Haare ausfallen. Sie schaute auf meinen Kopf. Sie könne kein Lichtungsmuster erkennen was für AGA spricht. Hmmm. Ich zeigte ihr meinen ganzen Kopf. Es steht auf jeden Fall fest, dass mir auf dem ganzen Kopf verteilt Haare ausgefallen sind. Am dollsten sieht man es aber an Stirn, Seiten, Nacken. Dann wurde nur was gemurmelt von: Nicht dass es der männliche Typ ist. Ich solle abwarten und beim Hausarzt Ferritin und Zink bestimmen lassen, wenn ich wolle auch einen Vitaminstatus. Was meine Kopfhaut anbelangt keine eindeutige Diagnose. Solle Linola Shampoo nehmen. Habe ich hat mir nur trockene Kopfhaut bescherrt. In der Apotheke habe ich mir ein Shampoo für seb. Ekzem geholt. Nach zweimaliger Wäsche ist der Juckreiz besser. Ob ich eins habe oder nicht keine Ahnung. Vielleicht ist es auch ein Pilz. Wer weiß. Scheint keinen Hautarzt so recht zu interessieren.

So und nun stand ich da. Abwarten. Nicht mein Ding. Ich bin mittlerweile psychisch wirklich angegknackst.

Also wieder zum Hausarzt. Diesmal großes Blutbild mit allem drum und dran sowie nochmal TSH mit fT3 und fT4, Ferritin, Zink, Kupfer, Selen und Vitaminen (D, einige B).

Großes Blutbild bis auf Leukozyten unauffällig. Diese sind unter Norm und deswegen darf ich auch noch zum Hämatologen. Glaube aber nicht, dass es mit dem Haarausfall zu tun hat.

Meine psychische Verfassung war mir deutlich anzusehen und ich solle mich zwecks mittelschwerer Depressionsepisode in psychotherapeutische Behandlung begeben. Habe ich an und für sich kein Problem mit denn ich denke schon, dass ein guter Therapeut unterstützend sein kann.
Allerdings scheint man jetzt der Meinung zu sein, dass ich (auch) auf Grund einer Depression an HA leide.

Die anderen Parameter bekomme ich am 26.06. da ich derzeit im Urlaub bin.
B12 wurde übrigens schon beim ersten mal gemessen und war in der oberen Norm fällt mir grade ein.

Beim Gyn war ich zwischendurch auch, da ich vor ca 1.5 Monaten eine Zyste am Eierstock hatte, die platzte. Auch da fragte ich wegen des Haarausfalls. Hormonstatuts könne die nächsten Monate mal gemacht werden aber nicht jetzt. Mir wurde Regaine empfohlen. Egal wie es noch kommt aber ich mache mich nicht davon abhängig. Dann auf Dauer Perücke wenn es hart auf hart kommen sollte. Die Pille nehme ich im übrigen nicht. Habe ich noch nie!

Und das Schlimmste:
Ja ich liege allen Ernstes an der Ostsee im Strandkorb und kann nicht mal hier abschalten.

Also schöne Grüße von der See an euch und vielleicht kann der ein oder andere mir ein paar Tipps geben auch wenn ich keine gezielten Fragen sondern nur meine "Story" im Gepäck habe.

Liebe Grüße eure Juli.

P.S. Was mir sonst noch einfällt: Ich hatte im Juli letzten Jahres eine kleine Narkose zwecks Magenspiegelung und hatte davor monatelang Antazida genommen zwecks Sodbrennen. Habe schon immer Probleme mit Rücken bzw. HWS/BWS. Letztes Jahr Wurzelbehandlung mit Neuverkronung eines Zahnes. Allerdings scheint diese nicht richtig zu sitzen und schmerzt teilweise. Bin Zahnknirscher und habe eine chronische Nasennebenhöhlenentzüdung (obwohl ich hier immer noch auch in Richtung Allergie ttendiere was keinen Arzt interessiert). Ich weiß nicht ob es zu meiner Gesamtkörperbaustelle und dem HA einen Zusammenhang gibt, wer weiß das schon.

Als Kassenpatient kriegt man ja meist nur das Symptom behandelt... Leider.

[Aktualisiert am: Thu, 15 June 2017 19:18]




Diagnose: Effluvium (postinfektiös und ggf. stressbedingt)
HA-Schub überstanden *aufholzklopft*
Neuwuchs dünn und fällt aus
Noch in der Findungsphase bzgl. Behandlung
derzeit 5 mg Biotin und 1 × Ferro Sanol duodenal 100

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