P.
Beiträge: 13 Registriert: Mai 2025
|
Hallo Zusammen,
anbei mein Erfahrungsbericht zu meiner HT bei Hairmedic.
Am 02. Januar 2024 habe ich mich einer Haartransplantation bei der Klinik Hairmedic in Dortmund unterzogen. Es wurden laut Klinikangabe 3.000 Grafts von der Haarlinie bis zur Tonsur transplantiert. Ich habe mich dazu entschlossen, meine Erfahrung öffentlich zu teilen, um anderen potenziellen Patienten eine realistische Einschätzung der Abläufe und der Qualität bei Hairmedic zu ermöglichen.
Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich betonen, dass ich zu keinem Zeitpunkt eine überzogene oder unrealistische Erwartungshaltung an das Ergebnis der Haartransplantation hatte. Mir war bewusst, dass kein perfektes, makelloses Ergebnis garantiert werden kann – insbesondere nicht bei einer genetisch bedingten Alopezie. Was ich mir jedoch auf Grundlage medizinischer Standards, meiner Recherchen sowie der Aussagen der Klinik realistisch erhofft habe, war ein sichtbarer Unterschied zum vorherigen Haarstatus.
Nach mehreren Beratungsgesprächen mit verschiedenen Anbietern fiel meine Entscheidung auf Hairmedic. Zwar fand das Beratungsgespräch nicht wie bei anderen von mir zu Beratungsgesprächen besuchten Kliniken durch einen Arzt statt, dennoch vermittelte man mir das Gefühl, sich intensiv um mein Anliegen kümmern zu wollen. Man begegnete mir auf Augenhöhe und betonte, dass bei Hairmedic großer Wert auf deutschsprachiges Fachpersonal gelegt wird.
Auf Nachfrage, ob die HT von einem Arzt durchgeführt werde, wurde mir erklärt, dass der Eingriff zwar nicht vollständig durch einen Arzt erfolge – aufgrund der vielen Arbeitsschritte –, dieser aber die Transplantation vollständig beaufsichtige und zum Teil selbst durchführe. Zusätzlich wurde mir mitgeteilt, dass mich das OP-Team etwa zwei Wochen vor dem Eingriff anrufen und ausführlich über den genauen Ablauf informieren würde. Auch eine ständige Erreichbarkeit per WhatsApp oder Telefon wurde mir zugesichert. Als Preis wurden mir 8.500 € für 3.000 Grafts angeboten – ein Nachlass von 500 €, sofern ich mich binnen einer Woche entscheide.
Eine fundierte Haaranalyse erfolgte im Vorfeld nicht – die Einschätzung des Graftbedarfs geschah rein optisch durch kurzes Durchkämmen meiner Haare. Auf meine Nachfrage, ob 3.000 Grafts nicht zu wenig seien, wurde mit Nachdruck davon abgeraten, sich an die „maßlosen“ Empfehlungen insbesondere türkischer Kliniken zu orientieren. Dies äußerte man allerdings nicht abwertend, sondern mit der Überzeugung und Professionalität, die mich zu diesem Zeitpunkt überzeugte. Der Berater machte einen kompetenten und vertrauenswürdigen Eindruck, weshalb ich mich – auch aufgrund des insgesamt positiven Auftretens – für Hairmedic entschied. Rückblickend erkannte ich die versteckten Warnzeichen nicht, da die positiven Aspekte damals in meinen Augen überwogen.
Bis zur Vertragsunterzeichnung war die Kommunikation schnell und zuverlässig – auch abends oder an Wochenenden. Danach änderte sich das Bild drastisch. Die Antworten auf Rückfragen erfolgten zunehmend schleppend und oft erst nach mehrmaliger Nachfrage. Der angekündigte Anruf des OP-Teams zwei Wochen vor dem Eingriff blieb ebenfalls aus. Da ich mir jedoch ein gewisses Grundwissen durch eigene Recherche angeeignet hatte, konnte ich viele meiner Fragen selbst beantworten, dennoch war dies ein erster Dämpfer.
Am Tag der OP stellte sich heraus, dass auch weitere Zusagen nicht eingehalten wurden. Der Arzt verabreichte lediglich die örtliche Betäubung; die eigentliche Transplantation wurde durch Assistenzpersonal durchgeführt – überwiegend aus dem Ausland, größtenteils ohne Deutschkenntnisse, teilweise sogar ohne Englischkenntnisse. Eine Mitarbeiterin teilte mir auf Englisch mit, sie sei aus dem Iran eingeflogen worden.
Die Nachsorge-Termine (Verbandswechsel und erste Haarwäsche) verliefen reibungslos.
Im Laufe der folgenden Monate stellten sich bei mir zunehmend Zweifel am Ergebnis ein. Die Heilung verlief zwar ohne Komplikationen – keine Entzündungen, gute Wundheilung, wenig Juckreiz –, aber das Ergebnis blieb deutlich hinter meinen Erwartungen. Insbesondere der Tonsurbereich zeigte kaum Verbesserungen, auch der vordere Bereich blieb weit hinter den Erwartungen. Die Haarlinie ist zudem unregelmäßig und unästhetisch.
Nach 12 Monaten suchte ich erneut die Klinik auf. Ein Arzt führte eine Bewertung des Ergebnisses durch, indem er einen nach Augenmaß, aber angeblich identisch gesetzten Orientierungspunkt wie am OP-Tag auf meine Kopfhaut zeichnete. (Auf dem Bild des OP-Tags zusehen)
Innerhalb eines von der Klinik festgelegten Radius wurden dann Haare gezählt, die – laut Arzt – anhand ihrer Dicke als transplantiert zu erkennen seien. Diese subjektive Methode sollte den Nachweis einer Anwuchsrate von über 90 % erbringen. Von einer fundierten Haaranalyse war auch hier wieder keine Spur. Gleichzeitig wurde mir vorgeworfen, ich hätte unrealistische Erwartungen gehabt – man garantiere keine Ergebnisse aus „Traumbildern“, welche meinerseits auch ausdrücklich nie erwartet worden sind.
Da ich um eine konstruktive Lösung bemüht war, bat ich um ein Gespräch mit dem Klinikinhaber. Es wurde mir ein Termin mit David Weiand, dem Sohn des Inhabers, angeboten, den ich mit Begleitung wahrnahm. Der Termin verlief zunächst schwierig. Herr Weiand argumentierte ähnlich wie der Arzt, rief Bilder auf und begegnete mir sowie meiner Begleitung mit spürbarer Arroganz. Als meine Begleitung versuchte, sich zu äußern, fragte er sie, aus welchem Fachbereich sie komme – eine klare Abwertung ihrer Meinung. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Herr Weiand eine persönliche Begutachtung meines Haarstatus ausdrücklich abgelehnt, da dies seiner Auffassung nach einem pauschalen Schuldeingeständnis gleichgekommen wäre. Erst als er sich meinen Haarstatus selbst ansah, weil ich darauf bestanden hatte, änderte sich sein Ton. Er sagte wörtlich: „Na ja gut, wärst du damals von mir beraten worden, würden wir hier nicht sitzen.“ Dies kann als indirektes Eingeständnis eines unzureichenden Ergebnisses verstanden werden. Man bot mir daraufhin zunächst eine PRP-Behandlung an, die ich aufgrund mangelnder Erfolgsaussichten ablehnte. Auch eine zweite Haartransplantation bei Hairmedic kam für mich aufgrund des Vertrauensverlustes nicht mehr infrage. Daraufhin wurde mir eine anteilige Rückerstattung des gezahlten Betrags in Aussicht gestellt. Herr Weiand versprach, sich mit seinem Vater abzusprechen und sich zeitnah bei mir zu melden.
Dieses Versprechen wurde nicht eingehalten. Seit dem Termin im Januar 2025 gab es zwar noch einige Telefonate, in denen ich immer wieder vertröstet wurde. Eine Entscheidung oder konkrete Rückmeldung blieb jedoch aus. Mittlerweile erreiche ich David Weiand gar nicht mehr.
Abschließend möchte ich sagen, dass ein Ergebnis, das sich vom Ausgangszustand abhebt – sei es durch eine erkennbare Verdichtung, eine harmonische Haarlinie oder eine moderate Verbesserung im Tonsurbereich – meinen Erwartungen vollkommen entsprochen hätte. Dass selbst dieser minimale Anspruch nicht erfüllt wurde und der visuelle Unterschied zum Ausgangszustand kaum bis gar nicht wahrnehmbar ist, halte ich für inakzeptabel. Was die Situation letztlich besonders enttäuschend macht, ist der Umgang mit meiner Kritik: leere Versprechen, ausbleibende Rückmeldungen und keine abschließende Klärung. Dieses Verhalten hat mein Vertrauen vollends zerstört – und ist der Hauptgrund, warum ich von einer Behandlung bei Hairmedic ausdrücklich abrate.
[Aktualisiert am: Mo., 26 Mai 2025 19:12]
|