rivera
Beiträge: 1 Registriert: Oktober 2009
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Ich bin seit etwa einem Jahr stiller Leser dieses Forums, und ich werde auch sicher nicht zum Inventar dieses Forums avancieren.
Anbei einen kleinen Gruß an alle, die sich operieren lassen möchten. Sie mögen nicht vergessen: Es ist eine Operation bei dem eine größere Fläche von Hautgewebe unter einer nicht unerheblichen Menge von Betäubungsmitteln entnommen und reimplantiert wird. Der implantierte Bereich weist dabei eine Zahl von bis zu mehreren Tausend kleinen Verletzungen auf. Hier von "Mikro-Wunden" zu sprechen halte ich für etwas zu sehr verniedlicht. Es ist eine großflächige Verletzung, etwa zu vergleichen mit einer großen Schürfwunde + einer großen Fleischwunde (der Strip), die genäht, geklammert werden muß. Es ist eine verdammte OP und ein irreversibler Eingriff in den eigenen Körper, mit allen Risiken und ggf. rechtlichen und gesundheitlichen Folgen, FALLS etwas schiefgeht. Ich hoffe für niemanden hier, daß ihm etwas widriges bei einem Operateur in Timbuktu oder sonstwo in der Welt passiert, wo er keinen Versicherungsschutz und Rechtschutz hat.
Ich erwähne dies, weil ich manchmal das Gefühl habe, es geht hier sozusagen um das "Frisieren" von Körperpartien, aber eher im Sinne von Autotuning oder Body-Building. Da wird munter dargelegt, welches Medikamentencocktail man gerade schluckt, welche Haarlinie "ultraaggressiv " ist, NW 0,0 also quasi der Ferrari unter der Schöpfen, andere User werden verunglimpft nur weil sie sich für eine "konservative Haarlinie" oder einen konservativeren Arzt entscheiden. Operateure werden schlecht geredet oder übermäßig in den Himmel gelobt. Es wird zum einen erzählt man solle nicht auf Preis und Reiseentfernungen achten, zum anderen werden Leute für blöd erklärt, die eben den ein oder anderen Tausender mehr ausgeben, weil sie jetzt nicht zu dem Doc rennen, der quasi nicht mit einem Mal das Maximal mögliche aus ihrem Hinterkopf herausholen möchte. Ich finde es auch geradezu albern und traurig, wie erwachsene Männer vehement ihren Norwood-soundso Status verteidigen, den sie nach der xten OP endlich erreicht haben, und stockbeleidigt reagieren, wenn man ihnen auch nur "ein Haar" krümmt, weil man schlicht anderer Meinung ist. Dies erinnert mich eher das infantile Gehabe von Grundschülern, die auf Teufel komm raus ihr Spielzeug für das beste der Welt halten.
Manchen also stünde eine OP eines Bereiches etwas unter der Schädeldecke besser zu Gesicht, möglicherweise tut es auch schon eine Psychoanalyse. Die hinterlässt zumindest keinen zeitweisen Totalkahlschlag auf dem Haupt.
Ich habe hier also wirklich viel gelesen, mich fast 1 Jahr informiert und war bei verschiedenen Ärzten.
Das Forum hat mich in meiner Entscheidung wenig beeinflussen können, da die Diskussionen hier von einigen wenigen wirklich unsachlich geführt werden, und es den starken Eindruck hat, als wären auch "Agenten" von "Ärzten" am Werk.
Dann habe ich mich für den Arzt entschieden, dessen Methode und "Philosophie" mir persönlich am vernünftigsten für meine Situation erschien, nicht am billigsten, nicht an Preis/Dichte orientiert.
Bei diesem Chirurgen muß auch nicht der Kopf gemäht werden, denn dann hätte ich allein über ein Jahr warten müssen, bis mein Resthaar die Länge von heute hat. Das ist für mich von großer Bedeutung, da ich mich ständig in der Öffentlichkeit bewege und in einem Beruf tätig bin, der von der Eitelkeit und/oder der Schönheit der Menschen lebt.
Namen werde ich nicht nennen.
Ich flieg auch aus bestimmten Gründen lieber mit LH als mit Ryan Air, obwohl letztere mich auch an mein Ziel bringt, nur eben etwas brachialer.
Meine OP ist jetzt 5 Tage her. Es war meine erste OP überhaupt in meinem Leben, und es verlief und verläuft bisher alles planmäßig, fast völlig schmerzfrei und ohne die geringste Komplikation.
Es ist alles eingetroffen was mein Chirurg erzählt hat, und ich fühlte mich bis dato gut behandelt und informiert. Das Ergebnis wird Ende des Jahres einigermaßen objektiv zu begutachten sein. Medikamente wie Finasterid lehne ich ab. Ich bin Mitte 40. Meine Alopezie schreitet sehr langsam voran, wird aber irgendwann den Typ NW5 ganz erfüllt haben. Eingesetzt wurden etwas über 2000 Grafts, bei einem ausgezeichneten Spenderbereich.
Wie so was aussieht, wißt ihr ja selbst. Eine Doku lege ich an, präsentieren sie aber erst später. Was vielleicht nicht jeden von euch schmückt sind Schwellungen, bei mir betrifft es mein rechtes Auge. Ich sehe aus wie eine Mischung aus Rocky und Quasimodo. Ein wenig genieße ich das, wenn ich so durch die Strassen laufe und die Reaktionen der Leute sehe. Es ist erstaunlich, wie sehr die Oberfläche eine Rolle spielt. Es ist macht auch irgendwie sehr nachdenklich.
Na denn 
Beste Grüße
Rivera
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