Scherge
Beiträge: 12 Registriert: März 2014 Ort: Celle
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Hallo, Mitstreiter!
Ich bin quasi neu in der ganzen Haarausfall-Materie, wobei ich die Anzeichen vermutlich vor ein paar Jahren schon hätte bemerken können.
Ich bin jetzt 34 Jahre alt, mit 29 sagte meine damalige Freundin zu mir, mein Wirbel im Tonsurbereich wäre auffällig groß, mein Friseur beruhigte mich aber, es sei alles in Ordnung. Ich hätte zu dem Zeitpunkt auch niemals geglaubt, ein Problem mit Haarausfall zu bekommen, bevor ich 50 wäre - mein Großvater mütterlicherseits hatte zeitlebens volles Haar, mein Onkel mütterlicherseits hat jetzt mit 75 eine hohe Stirn, mein Vater mit 73 hat Geheimratsecken - nur mein Großvater väterlicherseits war im Alter kahl bis auf einen Kranz, aber ich dachte, die positiven Beispiele glichen das wieder aus. 
Mit 32 hörte ich diese Sache mit dem Wirbel wieder von meiner neuen Freundin, und habe dem, nachdem ich diesbezüglich ja schon meinen Friseur zu gesprochen hatte, keine Bedeutung zugemessen.
Vor vier Wochen wies meine Freundin mich nochmal deutlich darauf hin, und auf Nachfrage fiel dann auch meinem Friseur auf, dass da schon, wie er es formulierte, nicht nur am Wirbel, sondern auch drumherum, etwas "in einer typischen Form im Gange sei". Meine Güte, habe ich mich erschrocken. Kein Witz, das hat so an meinem Selbstbewußtsein genagt, ich habe ein paar Nächte kaum geschlafen, und meine Gedanken kreisten nur darum, dass ich mir nicht vorstellen kann, irgendwann ohne Haare oder eben halb kahl zu sein.
Ich trage meine Haare kinnlang, kann also das, was da vor sich geht, noch sehr gut verbergen, aber wenn ich alles zur Seite kämme, und meinen Hinterkopf fotographiere, sind die "Scheitel", die an dem Wirbel beginnen, doch sehr breit, und die angrenzenden Haare stehen auch nicht wirklich dicht.
Oben und an den Seiten ist (noch) alles in Ordnung, vielleicht ganz leichte Geheimratsecken, aber nicht wirklich hoch, keine Ahnung, ob das überhaupt schon zum Geheimrat ernannt werden könnte.
Ich hatte im letzten Jahr reichlich Streß, viel Arbeit, privat einiges auszustehen gehabt, also habe ich es als erste Reaktion darauf geschoben, mir Regaine gekauft, meine Nachtdienst-Nebentätigkeiten für die kommenden Monate reduziert (Haare wachsen ja lt. Internetrecherche im Schlaf), und dazu habe ich mir die klassischen Kombinationen besorgt, Biotin, B-Vitamine, wobei davon ja zumindest meines Wissens nach der durchschnittliche Mitteleuropäer keinen Mangel haben sollte.
Propezia oder Avodart fielen für mich wegen möglicher Nebenwirkungen aus.
Das Regaine vertrage ich so leidlich, es juckt schon ab und zu, und ich habe durchgehend einen ganz leichten Kopfschmerz, der allerdings im Laufe der vier Wochen Anwendung scheinbar immer weniger wird.
Haarausfall habe ich auch keinen akuten per Definition, ich schätze, ich habe pro Tag 4 Haare in der Bürste, 3 beim Haarewaschen in der Hand, ein paar verliere ich sicher unbemerkt, aber ich denke, der Verlust zog sich so langsam über die letzten 7, 8 Jahre.
Retrospektiv nochmal bewertet vermute ich also eher, dass es doch nicht am Stress im letzten Jahr lag, sondern eben langsam fortschreitend über Jahre läuft. Und auch, wenn Regaine den Studien nach bei einigen gut hilft, es versetzt die Situation ja mittelfristig bestenfalls ein paar Jahre zurück, und verlangsamt das Fortschreiten, aber langfristig steht Mann wieder vor dem selben Problem.
Außerdem möchte ich mir nicht jeden Tag ein (zumindest bei mir) nebenwirkungsbehaftetes Medikament auf den Kopf schmieren, was wegen meiner Frisur auch eher schlecht geht, und jeweils ein paar Minuten dauert - die Zeit möchte ich gerne anders verbringen.
Es stellt sich mir also die Frage nach einer Transplantation, "testosteronfeste Follikel" an den Seiten sollte ich genug haben - wie gehe ich vor, was sollte ich tun, was sollte ich vermeiden, gibt es im Forum eine Art Konsens, wohin man gehen kann, wenn man ein gutes Ergebnis haben möchte, und dafür eben nicht unbedingt ein Vermögen ausgeben möchte, aber eben auch nicht am falschen Ende sparen will, und finanziell eben dafür die "normalen" Mittel eines angestellten Narkosearztes zur Verfügung hat? Muss ich mir den Kopf rasieren für eine Transplantation? Das wäre für mich ein absolutes No-Go, ich glaube, da würde ich mich ein Jahr lang krankschreiben lassen, bis ich wieder Haare hätte...
Bislang habe ich die Situation fotographiert, einen Termin beim Hautarzt in einer Woche gemacht, der da mal seine Meinung zu kundtun soll, und ich habe mir von den googlebaren "Platzhirschen" (Hattinger und Kö-Hair) Infomaterial zuschicken lassen. Und nun?
Herzliche und noch etwas ratlose Grüße,
Thilo
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