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Europäisches vs. indisches Haar: Haltbarkeit [Beitrag #237642] :: Fri, 03 August 2012 18:01 Zum nächsten Beitrag gehen
Liebe User,

da mein Haarausfall inzwischen so weit fortgeschritten ist, dass ein Kaschieren mit Streuhaar bald nicht mehr möglich sein wird, habe ich mich dazu entschlossen, ein Toupet zu bestellen.

Nun hatte ich mich hier und in einem anderen (bekannten Wink ) Forum schon seit längerem in die ganze Thematik eingelesen und mir so schon eine ungefähre Vorstellung gebildet, die folgendermaßen aussah:
- Echthaartoupet mit kurzem Haar in dunkelblond
- Swiss/French-Lace (keine Folie wg. Schwitzen)
- Wechsel so ca. alle drei Monate und jährliche Kosten dementsprechend ungefähr 4x300€ + Einschneiden + Kleber etc.

Hab diesbezüglich auch schon mit Händlern telefoniert und das scheint soweit auch machbar zu sein.
Nun war ich aber auch mal zu einer Beratung in einem Studio: Ich fand die Beratung sehr angenehm; der Besitzer (selbst Zweithaarträger) hat sich viel Zeit genommen, mir Proben zum Anfassen gezeigt und mir auch ein Angebot gemacht. Seine Empfehlungen unterschieden sich allerdings in einigen wesentlich Punkten von den Vorstellungen, die ich bis dahin hatte:

- Er empfahl mir ein Echthaartoupet mit europäischem Haar, da (schwarzes) indisches Haar nach dem Blondieren schnell gelb wird und auch die sonstige Qualität durch die benötigte umfangreiche Behandung sehr leidet.
- Außerdem sei das europäische Haar (durch die weniger strapaziöse Behandlung) viel robuster, sodass das Toupet eine Haltbarkeit von ca. 1,5 Jahren haben sollte, wenn ich es Tag und Nacht trage.
- Die höhere Haltbarkeit sei auch auf die sorgfältigere Verknüpfung der Haare in der Montur als bei den oben genannten „Drei-Monats-Teilen" zurückzuführen: Die Haare besäßen alle noch ihre Schuppenschicht und würden richtungsgetreu und einzeln verknüpft.
- Die Basis war meinen Vorstellungen entsprechend eine Netzmontur, allerdings wurde mir ein PU-Rand zur Verklebung empfohlen.
- Preis: 1700€ inkl. Einschneiden.

Wenn ich es ausdrücklich wünschte, könnte er mir aber auch ein Teil für ca. 300€ anbieten.

Nun stellt sich mir die Frage, was ihr zu der versprochenen viel besseren Haltbarkeit des (besser verknüpften) europäischen Haars und zu dem auftretenden Gelbstich bei indischem, blondiertem Haar sagt.
Denn wenn das stimmt, würde ich mit dem Angebot aus dem Studio ja sogar besser fahren:
- höhere Qualität
- kompletter Service
- bezogen auf ein Jahr sogar geringere oder gleich hohe Kosten (da ich weniger Teile verbrauche).

Auch wenn eine ähnliche Frage zur Haltbarkeit z.B. hier alopezie.de/fud/index.php/t/21224/ schon einmal gestellt wurde, interessiert mich doch vor allem der Unterschied zwischen europäischem und indischem Haar.
Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten! Smile
Grüße,
Dandelion


P.S.: Habe auch hier alopezie.de/fud/index.php/t/21150/ und hier alopezie.de/fud/index.php/m/225071/#msg_225071 schon gelesen, aber die Beratung kam mir doch insofern unvoreingenommener vor, als dass ich ja auch auf ausdrücklichen Wunsch ein „günstiges" Teil haben könnte.


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icon2.gif   INFO: Europäisches vs. indisches Haar, Haltbarkeit, Verarbeitung, etc. [Beitrag #237649 ist eine Antwort auf Beitrag #237642] :: Fri, 03 August 2012 19:59 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
dandelion schrieb am Fri, 03 August 2012 18:01
Nun stellt sich mir die Frage, was ihr zu der versprochenen viel besseren Haltbarkeit des (besser verknüpften) europäischen Haars und zu dem auftretenden Gelbstich bei indischem, blondiertem Haar sagt.



Deine Fragen lassen sich leider nicht ernsthaft, umfassend, ehrlich vor allem verständlich mit zwei, drei einfachen Sätzen beantworten. Von daher gestaltet es sich jetzt schwierig dennoch hilfreiche Aussagen/Kommentare zu liefern. Wir probieren es daher sehr stark verkürzt, sozusagen als Quintessenz:

Europäisches Echthaar?
Nein, nicht notwendig.

Längere Haltbarkeit?
Nein, sehr zu bezweifeln.

Sorgfältigere Verarbeitung?
Nein, sehr zu bezweifeln.

Beschriebene 1700-EURO-Variante eine Alternative?
Nein, in Bezug zu Deinen beschriebenen Wünschen/Erwartungen sehr zu bezweifeln.


Ausführlichere Antworten und Begründungen nur im direkten Gespräch möglich.


Mit freundlichen Grüßen
Tolle & Locke Team

[Aktualisiert am: Fri, 03 August 2012 20:09]




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Aw: Europäisches vs. indisches Haar: Haltbarkeit [Beitrag #237847 ist eine Antwort auf Beitrag #237642] :: Mon, 06 August 2012 14:07 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo dandelion,
es ist so dass es im Prinzip zwei Möglichkeiten hinsichtlich der Montur gibt:

Entweder ist sie robust und hält dafür länger, ist aber leider eher sichtbar (ist besonders am Ansatz kritisch).
Oder es ist ein sehr dünnes Material (wie Swiss-, French Lace) hält dafür nicht so lange ist aber dafür "unsichtbar".

Es gibt auch Basisvarianten, bei denen der größte Teil aus robusterem Material ist (z.B. Monofilament) und nur dir Front mit feinerem Netzmaterial (z.B. Swiss Lace), was die Haltbarkeit insgesamt auch etwas erhöhen kann.
Wenn das Studio dir 1,5 Jahre Haltbarkeit verspricht dann dürft es sich um ein robustes Basis Material handeln, eine Nach Hinten Frisur oder das zeigen des Ansatzes ist damit meiner Erfahrung nach nicht möglich (ich trug Jahrelang solche Toupets). Zudem würde ich auch einmal nachfragen, ob es wirklich eine Garantie auf 1,5 Jahre gibt, nicht dass es dann zufälligerweise nach einem halben Jahr nach gebessert oder ausgetauscht werden muss.

dandelion schrieb am Fri, 03 August 2012 18:01

- Er empfahl mir ein Echthaartoupet mit europäischem Haar, da (schwarzes) indisches Haar nach dem Blondieren schnell gelb wird und auch die sonstige Qualität durch die benötigte umfangreiche Behandung sehr leidet.

Haarqualitäten gibt es tatsächlich sehr unterschiedliche und es ist auch richtig, dass etwa Chinesisches Haar stark behandelt werden muss bevor es "Europäisch" aussieht und dies die Haltbarkeit beeinträchtigt. Allerdings gibt es auch sehr hochwertiges Indisches Haar, das meiner Meinung nach "Europäischem Haar" in nichts nachsteht.
Mal ganz abgesehen davon, dass man als Endkunde nie weiß wo die Haare wirklich her kommen. "Europäisches Haar" bedeutet nicht unbedingt, dass die Haare von Europäer(inne)n kommt, sondern nur dass ein Arbeitsschritt in Europa erfolgt ist. Da würde ich noch einmal konkret nachfragen wo das Haar den her kommt (Land).

dandelion schrieb am Fri, 03 August 2012 18:01

- Die höhere Haltbarkeit sei auch auf die sorgfältigere Verknüpfung der Haare in der Montur als bei den oben genannten „Drei-Monats-Teilen" zurückzuführen: Die Haare besäßen alle noch ihre Schuppenschicht und würden richtungsgetreu und einzeln verknüpft.

Das hört sich zwar gut an, aber rein technisch ist es gar nicht möglich Haare richtungsgetreu zu verknüpfen. Wenn man eine Schnur mit einem Knoten an einem Objekt befestigt, dann geht die Schnur in einer Richtung zum Objekt hin und kommt dann in die andere Richtung wieder zurück. Genau so ist es auch mit Haaren in der Montur. Die Schuppenschicht kann nicht hin und zurück in natürlicher Wuchsrichtung verlaufen, wenn die Haare verknotet sind (oder ist mit richtungstreu etwas anderes gemeint?).
Einzeln verknüpft sind die Haare bei guten „Drei-Monats-Teilen" ebenso, ob die Haare bei dem 1700Euro teil sorgfältiger verknüpft sind kann ich nicht beurteilen, aber heutzutage werden wohl ziemlich alle Toupets in China gefertigt. Höchst wahrscheinlich in den selben Fabriken, ob du jetzt beim Anbieter 300 oder 3000 Euro dafür zahlst.

Das ist jetzt nur meine Einschätzung, ich mag falsch liegen. Vielleicht bietet dir das Studio da auch ein hervorragendes Haarteil an, das wird dir wohl nur jemand sagen können der schon Erfahrung mit dem besagten Studio hat. Aber hinsichtlich des Preises und den Versprechungen, hört es sich für mich eher wie die üblichen Standard Produkte an die bei vielen Haarstudios angeboten werden.
Grüße Ralph




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Aw: Europäisches vs. indisches Haar: Haltbarkeit [Beitrag #237943 ist eine Antwort auf Beitrag #237847] :: Tue, 07 August 2012 11:04 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten!

Ich werde wohl noch einmal in dem Studio nachfragen, wie es um eine Garantie auf die Haltbarkeit und die genaue Herkunft der Haare bestellt ist.
DirektHaar schrieb am Mon, 06 August 2012 14:07

Die Schuppenschicht kann nicht hin und zurück in natürlicher Wuchsrichtung verlaufen, wenn die Haare verknotet sind (oder ist mit richtungstreu etwas anderes gemeint?).

Ja, mit richtungsgetreu war die Ausrichtung der Schuppenschicht gemeint. Der Mann im Studio nannte mir nämlich auch den V-Loop als Beispiel für eine schlechtere Verknotungsart. Aber wenn es gar nicht besser geht, sagt das ja auch schon was aus...

Wahrscheinlich ist es wirklich das Beste ein "Drei-Monats-Teil" zu nehmen, zumal es dann auch nicht so schlimm ist, wenn mal ein Anfängerfehler passiert Wink

Grüße,
Dandelion


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icon2.gif   INFO: V-Looping, Haarerkunft in der Praxis [Beitrag #237946 ist eine Antwort auf Beitrag #237943] :: Tue, 07 August 2012 11:48 Zum vorherigen Beitrag gehen
dandelion schrieb am Tue, 07 August 2012 11:04
und die genaue Herkunft der Haare bestellt ist.


Bei Männertoupets/Herrentoupets - vorallem bei Haarsystemen aus Swiss/Ultra Lace - spielen die Haare eine untergeordnete Rolle, weil das Haarsystem nach wenigen Monaten aufgrund der Filigranheit sowieso ersetzt werden muss.

Ob Du es also nach 3 Monaten mit hochwertig veredeltem asiatischen Echthaar entsorgst oder mit tatsächlich Europäischem Echthaar von Deiner Nachbarin - im Nutzen kein spürbarer Unterschied, aber im Preis ;)


dandelion schrieb am Tue, 07 August 2012 11:04
Der Mann im Studio nannte mir nämlich auch den V-Loop als Beispiel für eine schlechtere Verknotungsart.


Wir ahnen zwar, was der Mann vermutlich meinte, aber wenn das wirklich genau so gesagt wurde, dann ist die Aussage größtenteils falsch und vor allem irreführend. V-Looping wird bei Ultra Thin Skin Systemen verwendet, weil die Verannkerung der Haare aufgrund der ultra dünnen Folienstärke gar nicht anders geht.V-Looping kann übrigens bei Netzmaterialien nicht angewendet werden.



dandelion schrieb am Tue, 07 August 2012 11:04
Wahrscheinlich ist es wirklich das Beste ein "Drei-Monats-Teil" zu nehmen, zumal es dann auch nicht so schlimm ist, wenn mal ein Anfängerfehler passiert


Ja, das solltest Du so machen.


Mit freundlichen Grüßen
Tolle & Locke Team

[Aktualisiert am: Tue, 07 August 2012 11:52]




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