Millionen betroffen
Haarausfall

Haarausfall (Alopezie) bleibt rätselhaft. Anlagebedingter Haarausfall, Alopecia Areata und diffuse Alopezie (bei Frauen) sind am häufigsten.

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Behandlung

Medizinisch bedeutsam gegen Alopezie sind Propecia (Finasterid), antiandrogene Hormone bei Frauen, Regaine (Minoxidil)

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Mit einer Haarverpflanzung können die Folgen von Haarausfall schnell korrigiert werden. Techniken wie die FUE haben große Fortschritte gebracht. Eine gute Planung ist entscheidend.

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Dutasterid

Dutasterid (Handelsname Avodart) ist eine Weiterentwicklung von Finasterid, dass unter dem Handelsnamen Propecia in Deutschland zur Anwendung bei (männlichem) Haarausfall zugelassen ist. Finasterid und Dutasterid werden beide zur Behandlung der Prostatahyperplasie (Vergrößerung der Vorsteherdrüse) eingesetzt. Dutasterid ist aber derzeit NICHT zur Behandlung von Haarausfall zugelassen.

 

Dutasterid hemmt das Androgen Dihydrotestosteron, in dem es das Enzym 5-Alpha-Reduktase blockiert, welches Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt. Im Unterschied zu Finasterid werden beide vorhandenen Typen dieses Enzyms gehemmt. Dadurch könnte es zu einem rascheren und volständigeren Entzug von DHT kommen -therapeutisch gewollt in der Vorsteherdrüse (Prostata), aber auch in den Haarfollikeln. In Studien zeigte sich eine Reduktion um 90 % bei 0,5 mg Dutasterid im Vergleich zu 70 % bei Finasterid 5 mg. Die DHT-senkende Wirkung bei täglicher Gabe von Avodart ist dosisabhängig und wird innerhalb von 1 – 2 Wochen beobachtet (85 % bzw. 90 % Reduktion).

Bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie (BPH), die mit Einzeldosen von 0,5 mg/Tag Dutasterid behandelt wurden, betrug die Serum-DHT-Reduktion nach 1 Jahr im Median 94 % und nach 2 Jahren 93 %. Der mediane Anstieg des Serumtestosterons lag sowohl nach 1 wie nach 2 Jahren bei 19 %.

In Bezug auf die Prostata zeigte sich schon sehr früh (nach einem Monat) eine signifikante klinische Wirkung. Die Wirkung ist lang andauernd, weil der Stoff eine lange Halbwertszeit hat (3-5 Wochen)

Quellen: Dt. Apotheker Zeitung (143) Nr. 7 und Fachinfo Avodart, Stand 2/2003

 

Die Sicherheit von Dutasterid - Allgemeines

An einer jeweils großen Zahl von Patienten (> 2000) wurde Dutasterid in seinem Nebenwirkungen mit Placebo (wirkstoffreies Produkt) verglichen. Dabei kamen Impotenz und Libidoverlust deutlich häufiger auf als im Vergleich, wobei die absolut Häufigkeit relativ gering ist.

Nebenwirkung

Placebo

Dutasterid

Impotenz

4 %

7 %

Libidoverlust

2 %

4 %

Ejakulationsstörungen

< 1 %

2 %

Gynäkomastie (Brustbildung*)

< 1%

2 %

Unwohlsein/Müdigkeit

2 %

< 1 %

Unerwünschte Ereignisse gesamt

14 %

19 %


Quelle: modifiziert nach Dt. Apotheker Ztg. (143) Nr. 7

* Einschließlich Brustvergrößerung und/oder
schmerzhafte Druckempfindlichkeit der Brust.

(Schwangere) Frauen und Dutasterid

Wie andere 5a-Reduktasehemmer hemmt auch Dutasterid die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron und kann, wenn es schwangeren Frauen verabreicht

wird, die Entwicklung der äußeren Geschlechtsorgane bei männlichen Föten hemmen. Geringe Mengen Dutasterid wurden im Samen von Probanden gefunden, die mit Avodart 0,5 mg täglich behandelt wurden. Aufgrund tierexperimenteller Untersuchungen ist eine Beeinträchtigung des männlichen Föten durch Kontakt der Mutter mit dem Samen eines mit Avodart behandelten Patienten unwahrscheinlich (wobei dieses Risiko in den ersten 16 Wochen der Schwangerschaft am höchsten ist). Wie bei allen 5a-Reduktasehemmern wird allerdings bei bestehender oder möglicher Schwangerschaft der Partnerin des Patienten die Verwendung eines Kondoms empfohlen, um einen Kontakt der Partnerin mit dem Samen des Patienten zu vermeiden.

Da Dutasterid über die Haut aufgenommen wird, müssen Frauen, Kinder und Jugendliche die Berührung mit undichten Kapseln

vermeiden. Wenn es trotzdem zum Kontakt mit undichten Kapseln kommt, ist das betroffene Areal sofort mit Seife und Wasser abzuwaschen.

Hintergrund aus Tierversuchen:

Wie bei anderen 5a-Reduktasehemmern wurde nach Verabreichung von Dutasterid an trächtige Ratten und Kaninchen eine Feminisierung von männlichen Föten beobachtet.

Nach Paarung mit männlichen Ratten, die mit Dutasterid behandelt worden

waren, wurde Dutasterid im Blut der weiblichen Tiere nachgewiesen. Nach Verabreichung von Dutasterid an trächtige Primaten wurde bei Blutkonzentrationen, die mit ausreichendem Abstand über denjenigen lagen, die beim Menschen auf dem Weg der Insemination zu erwarten sind, keine Feminisierung der männlichen Föten beobachtet. Eine Beeinträchtigung des männlichen Föten Föten nach Übertragung von Dutasterid dem Samen ist unwahrscheinlich.

Quelle: Fachinformation Avodart Stand 2/2003

 

Dutasterid und "Off-label" - der rechtliche Rahmen

Die Anwendungen bei Arzneimitteln sind in fast allen Staaten dieser Erde gesetzlich geregelt und von der Zustimmung einer Behörde abhängig. Schon interessieren sich Mediziner aber für Anwendungen von Arzneimitteln, die über die eigentliche Zweckbestimmung hinausgehen. Bekanntes Beispiel ist Aspirin, das ursprünglich gegen Fieber und Schmerzen eingesetzt wurde, aber - nach einer langen Zeit des "off-label"-use - vor wenigen Jahren auch zur Vorbeugung von Herzinfarkt zugelassen wurde.

Rechtlich gesehen ist es einem Arzt möglich, Produkte außerhalb der zugelassenen Indikation einzusetzen, soweit dies "sinnvoll" ist. Allerdings lädt sich ein Arzt damit Haftungsrisiken auf, so dass in der Praxis die Begeisterung von Ärzten begrenzt ist.

 

Senkung von DHT durch Dutasterid (im Vergleich zu Finasterid)

(Dieser Beitrag wurde von Pilos erstellt und auf seinen Wunsch hin auf alopezie.de bereitgestellt.)

Dutasterid wird in einer Dosierung von 0,5 mg/ Tag bei mäßiger bis schwergradiger Symptomatik der benignen Prostata-Hyperplasie (BPH) eingesetzt.

Macht es wirklich Sinn die gleiche Dosis auch zur Therapie der AGA beim Mann einzusetzen? Oder würden auch andere Einnahmeschemata in Frage kommen?
Angesichts der Tatsache, dass Dutasterid-Kapseln nur extrem schlecht teilbar sind und der Wirkstoff eine HWZ von 35 Tage aufweist, wäre dieses eher zu verwerfen, da Variationsmöglichkeiten bei der täglichen Einnahme kaum machbar wären. 0,1 mg Dutasterid entsprechen in der DHT-Senkungspotenz etwa 5 mg Finasterid!

Wäre eine Dosis von 0,5mg Dutasterid am Tag nicht "der Overkill"? Bei einer täglichen Dauereinnahme und einer Bioverfügbarkeit von 60% reichert sich Dutasterid aufgrund seiner sehr hohen HWZ bis zu einer kumulierte Menge von ca. 14mg im Körper an. Bei einer Dauereinnahme befänden sich also ständig 14mg Dutasterid im Körper!!!

Beim Vergleich mit der Dauereinnahme von 1mg oder 1,25mg Finasterid am Tag, dessen HWZ 8 Stunden beträgt und dessen Bioverfügbarkeit bei ca. 64% liegt, hätte man in diesem Fall ständig maximal 1,5mg Finasterid im Körper.

Anhand der hier verbildlichten, rechnerischen Pharmakokinetik von Dutasterid, bezogen auf eine Vielzahl von möglichen Einnahmemustern, kann jeder (potentielle) Dutasterid-Anwender selbst entscheiden, wie viel er seinem Körper zumuten möchte - oder auch nicht.

pharmakokinetik-klein.gif

DHT-Senkung.jpg

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