Mit Norwood begann die moderne Klassifizierung von Haarausfall. Eines der wesentlichen Kriterien ist dort der Rückzug der Haarlinie an der Stirnseite. Eine neue Untersuchung an 41 Patienten belegt allerdings, dass hier deutliche Unterschiede zwischen der linken und rechten Seite auftreten. Wie Reza Azar aus einer gerade publizierten Studie feststellen konnte, beträgt der Unterschied immerhin deutlich mehr als 20 %, und einige Patienten kommen dadurch möglicherweise in eine andere Stufe hinein.
Neben diesen Effekt weist Azar auch darauf hin, dass die Erfassung einer Haarlinie einige praktische Probleme mit sich bringt, je nachdem was der Arzt an Bezugspunkten annimmt. Dies zeigt sich auch gut an dem beigefügten Bild, wo man sieht, wie die unterschiedliche Ausformung vom Haarverlust zu sehr unterschiedlichen Haarzahlen führt.
Die praktische Konsequenz ist schon klar: Schätzungen über die Zahl der Haare bei einer Haartransplantation müssen sehr sorgfältig vorgenommen werden, und können bei verschiedenen Arzt je nach Messmethode unterschiedlich sein, ohne dass hier ein Fehler eines der beteiligten Ärzte vorliegt.